Kapitel 17 - Luna

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Nein, nein, nein – das konnte einfach nicht wahr sein. Das war alles nur ein schlechter Traum. Verzweifelt legte ich mir meine Hand auf die Stirn – die Tränen begannen wieder zu fließen. Was sollten wir denn bloß machen?

Ich war eingesperrt und das auch noch mit Matteo. Seine Worte von vorhin hatten mich so verletzt und ich zerbrach mir immer noch den Kopf darüber, was ich ihm überhaupt angetan hatte. Er wollte einfach nicht mit der Sprache rausrücken.

Als wir nach einer Stunde immer noch keinen Ausweg gefunden hatten, begaben wir uns schicksalsergeben in die Cafeteria und setzten uns an einen Tisch.

>> <<

Nach einer weiteren halben Stunde, in der wir beide stur vor uns hin geschwiegen hatten, hörte ich Matteos Stimme.

>> Es tut mir Leid wegen vorhin, Lieferfee. << bemerkte er >> Ich hätte nicht so fies zu dir sein dürfen. << er war gerade dabei seine Skates auszuziehen. >> Warum warst du es dann. << schniefte ich – ich konnte einfach nicht verstehen was ich falsch gemacht hatte.

>> Ich ... ich bin heute einfach mit dem falschen Fuß aufgestanden. << er rutschte mit seinem Stuhl etwas näher an mich heran. >> Es war falsch von mir, es an dir auszulassen. Aber, hey – auch der König der Bahn macht mal Fehler. << er lächelte und ich warf ihm einen bösen Blick zu >> Ach wirklich?! <<

Er rückte noch ein Stück näher >> Ja, wirklich. Mir gefällt es gar nicht dich so traurig zu sehen ... << jetzt war seine Stimme nicht mehr als ein Flüstern. >> Was kann ich machen, dass meine Lieferfee wieder lächelt? << bei den Worten ‚meine Lieferfee' überkam mich ein heißer Schauer.

>> Naja, das war für den Anfang schon mal nicht schlecht... << ich überlegte kurz. >> den Rest lasse ich dich noch früh genug wissen. << dabei setzte ich ein hinterhältiges Lächeln auf.

>> Zwar nicht das Lächeln, auf das ich gehofft habe, aber wie heißt es so schön ‚ 'Nimm was du kriegen kannst und gib nichts zurück' << das letzte sagte er in einer Art Piratenstimme, was mich schlussendlich doch zum Lachen brachte. Er saß nun wenige Zentimeter von mir entfernt, weshalb ich mich mit Leichtigkeit zu ihm rüber beugen konnte, um ihn zu umarmen.

Sein heißer Atem streifte mein Ohr, als er mir etwas zuflüsterte >> Da ist ja meine Lieferfee wieder, ich habe sie vermisst. << seine Worte lösten in mir einen Wirbelsturm an Gefühlen aus. >> Ist jetzt alles wieder okay? ... zwischen uns meine ich? << fragte ich vorsichtig.

>> Ja, ich könnte nie lange böse auf dich sein. Vor allem wenn du gar nicht im Unrecht warst, sondern ... ich ... << alles in mir schrie danach, wissen zu wollen, was los war, doch ich wollte diesen Moment nicht mit meiner Neugier zerstören.

Irgendwann löste sich Matteo von mir um uns etwas zu trinken zu Besorgen. Als er wieder zurück kam balancierte er zwei Säfte, eine Packung Snacks und eine Decke in den Armen. >> Das ist leider alles was ich finden konnte. Die Decke kannst du haben, ich brauche keine. << Ich wiedersprach nicht, denn mir war wirklich etwas kalt. Mit einem >> Danke, Snob << nahm ich sie entgegen.

Wir stellten jeweils zwei der großen Sessel zusammen, sodass provisorische Betten entstanden. Nachdem wir unsere Säfte ausgetrunken hatten legten wir uns hin. >> Snob, ich glaube meine Eltern werden mich umbringen << meine Stimme klang panisch – ich hatte darüber noch gar nicht so richtig nachgedacht, aber sie mussten bestimmt umkommen vor Sorge. Ich hatte jedoch keine Möglichkeit sie zu informieren, was mir irgendwie ein schlechtes Gewissen bereitete.

>> Ach, Lieferfee. Sie werden es schon verstehen. Mach dir keine Sorge – Schlaf einfach. Wir regeln das schon morgen. << Das Wort ‚wir' ließ die Schmetterlinge in meinem Bauch einen, mittlerweile nur allzu bekannten, Rhythmus fliegen.

Ich drehte mich auf die Seite und kuschelte mich in die Decke. >> Gute Nacht, Snob. <<

>> Gute Nacht, Lieferfee. << in seiner Stimme konnte ich ein Lächeln hören.

>> <<

Ich wachte auf – öffnete die Augen. Alles war so dunkel und ich konnte nur schwer atmen. Überall war Rauch und während ich verzweifelt versuchte Luft zu bekommen, fing ich an zu Husten. Auf einmal war alles so heiß und mein ganzer Körper schmerzte. Der Rauch trieb mir die Tränen in die Augen und ich stieß einen Schrei aus, wenigstens dachte ich das – immer wieder versuchte ich nach Hilfe zu rufen, doch niemand schien mich zu hören.
Was war hier nur los?

I don't quite know how to say how I feel - Lutteo StoryWhere stories live. Discover now