Kapitel 21 - Luna

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Außer Atem stürzte ich durch den Dienstboteneingang. Ich ließ mir keine Zeit um durchzuatmen, sondern rannte sofort auf meine Mutter zu. >> Mamá! Mamá, es tut mir so leid. Ich - << lächelnd drehte sie sich zu mir um. >> Ach Luna, du bist ja ganz außer Puste. Setzte dich doch erst einmal. << sie drückte mich auf einen Stuhl und schenkte mir ein Glas Wasser ein >> Hier, trink was. <<

Schweigend nahm ich einen großen Schluck - bevor ich wieder ansetzte, räusperte ich mich noch einmal >> Ach Mamá ... es tut mir wirklich unglaublich Leid. << sie beugte sich zu mir herunter >> Es ist in Ordnung, Luna. << schuldbewusst blickte ich zu Boden >> Nächstes Mal sagst du aber Bescheid, wenn du bei Nina übernachten möchtest. <<

Fast wäre mir das Glas aus der Hand gefallen – ich verschluckte mich. >> Luna? Luna, alles okay mit dir? << Ich nickte, während ich immer noch versuchte meine Atmung wieder zu beruhigen. Bei Nina übernachtet? Wie kam sie denn darauf? – ein Schwall Erleichterung überkam mich bei dem Gedanken, dass meine Eltern nicht die ganze Nacht vor Sorge um mich in ganz Buenos Aires herumgeirrt waren.

Ich atmete einmal tief aus und setzte ein Lächeln auf >> Ja, Mamá. Wird nicht wieder vorkommen. Nina und ich hatten einfach zu viel Spaß. << meine Mutter erwiderte mein Lächeln >> In Ordnung. Und dann nimmst du nichts mit – nicht einmal dein Telefon. Spätzchen, warum musst du nur immer so vergesslich sein? <<

>> Naja, ich ... es war einfach eine spontane Entscheidung. Wir haben noch Hausaufgaben gemacht und - << meine Mutter unterbrach mich >> dann seid ihr eingeschlafen. Das weiß ich doch, Luna. Hat Nina dir nicht erzählt, dass ich angerufen habe? Sie hat am Telefon nur gesagt, dass du schon schläfst und sie dich nicht wecken möchte – sie ist wirklich ein so eine gute Freundin. << Ich nickte perplex >> Ja, das ist sie. Das ist sie wirklich. <<

>> <<

Nachdem ich meiner Mutter versprochen hatte mein Handy immer und überall bei mir zu tragen, hatte sie mich entlassen. Schnellstmöglich hatte ich mich danach umgezogen und war praktisch zu Nina geflogen.

Nun saßen wir in ihrem Zimmer und sie war kurz davor zu erläutern, wie sie es geschafft hatte mich vor einer riesen Menge Ärger zu bewahren. >> Nina, ich bin dir ja so dankbar, aber wie bist du nur auf diese Idee gekommen? Woher wusstest du, dass mir tatsächlich nichts zugestoßen ist? <<

Ich hatte wirklich so einiges erwartet – aber nicht, dass Nina errötete. >> Nun ja ... ich ... Gastón hat mich angerufen ... << ich starrte sie verwirrt an >> Gastón hat was? << peinlich berührt rutschte sie von einer Stelle auf die andere. >> Na, ja ... Gastón und ich ... wir haben gerade über ein sehr spannendes Buch diskutiert – via Face time – als Matteos Eltern ihn angerufen haben, um sich nach ihrem Sohn zu erkundigen. Als Gastón ihnen dann versichert hatte, dass Matteo wohl auf und bei ihm ist, habe ich rein gar nichts mehr verstanden. Schließlich war ich mir sicher, dass Gastón allein war. <<

Ich starrte Nina weiter fragend an, doch sie redete erst nach einer kleinen Pause weiter, die sich wie Jahre anfühlte >> Er hat mir erzählt, dass er manchmal Matteos Alibi spielt, wenn der sich zuhause etwas verspätet und seine Eltern ihn nicht erreichen können. Sie sind ziemlich streng musst du wissen. << ich verstand immer noch nicht ganz Recht. >> Und was wenn Matteo dann doch nach Hause kam? << Nina lächelte, als hätte sie diese Frage bereits erwartet.

>> Das weiß ich auch nicht genau, aber Gastón hat gesagt, dass Matteo jedes Mal eine Ausrede einfiele, um sein frühes nachhause kommen zu begründen. << ich nickte und obwohl ich nicht wirklich hinter die Logik dieses Plans kam erwiderte ich >> Verstehe ... <<

Plötzlich fiel mir wieder ein, warum ich überhaupt hier war >> Aber Nina, was ich nicht verstehe ist, warum du meinen Eltern erzählt hast, dass ich gestern bei dir übernachtet habe? << Nina hielt mir einen Finger an die Lippen >> Pssst. Nicht so laut – meine Mutter könnte uns hören. << ich nickte und verschloss meinen Mund mit einem imaginären Schlüssel.

>> Als deine Eltern bei mir angerufen haben, um mich nach dir zu fragen war ich erst ziemlich ratlos, doch dann habe ich mich an Gastóns Methode erinnert. Und da ich nicht wollte, dass du Ärger bekommst oder sogar nicht mehr ins Roller kommen darfst, habe ich beschlossen sie zu übernehmen. Außerdem hatte ich das komische Gefühl, dass du sicher warst, wo immer du heute Nacht auch gewesen bist ... << Nina rieb sich erschöpft die Augen >> Obwohl ich trotzdem heute Nacht vor Sorge kein Auge zu bekommen habe. <<

Ohne ein Wort viel ich Nina um den Hals – ich hatte so viel Schwung, dass sie mit einem dumpfen Aufprall auf das Bett fiel. >> Hey, Luna nicht so stürmisch. << wir beide lachten und ich fragte mich wie ich nur so viel Glück haben konnte. >> Nina, du bist einfach die beste Freundin dieser Welt, dieses Universums, nein, dieser Galaxie. <<

Nina errötete erneut >> Danke, Luna. Das ist wirklich lieb von dir. << ich blickte mich interessiert an >> aber jetzt musst du mir erzählen, was du heute Nacht getrieben hast. << ich erstarrte kurz, da ich für fünf Sekunden die letzte Nacht aus meinen Erinnerungen gedrängt hatte.

>> Klar, Nina. Das wirst du mir mit Sicherheit nicht glauben ... <<

I don't quite know how to say how I feel - Lutteo StoryWhere stories live. Discover now