Kapitel 3 - Über beide Ohren

7.9K 139 5
                                    

Kapitel 3:

Ich stand mit meinem Vater vor dem großem Spiegel in seinem Schlafzimmer. Er rückte sein Hemd zurecht und strich noch einmal über seine hellbraunen, teilweise schon grauen Haare. „Und wie sehe ich aus?“ fragte er mich erwartungsvoll. Ich musste lächeln. „Du siehst gut aus Daddy. Noch wie knackige 20.“ Er lachte und strich mir über die Haare. Eine Geste die ich sehr genoss. Hatte ich doch Jahre lang niemanden der dies bei mir gemacht hatte. „Ach jetzt hör aber auf. Ich werd ja noch rot.“ Er zog seine Lederjacke über und betrachtete sich noch einmal kurz, bevor er sich dann mir zu wandte. „So. Pass heute bitte auf Tom auf. Dein Bruder neigt stark zu Unordnung und Dummheiten. Wir sind um 11 Uhr wieder da. Höchstens um 12. Wenn er auf die Idee kommt eine Party zu schmeißen, warne ihn lieber. Ganz zu seinem eigenen Wohl. Okay?“ Ich nickte verlegen. „Ally wo bleibst du?“ „Schon fertig!“ kam es aus dem Badezimmer und wir warteten noch mindestens 5 Minuten bevor sie endlich ins Schlafzimmer trat und entschuldigend lächelte. „Wir können jetzt los. Lea kommst du zurecht?“ Ich nickte brav und folgte den Beiden dann in die mittlere Etage.

Zum hundertsten Male fragte ich mich wie eine dreiköpfige Familie überhaupt so viel Platz brauchte. Im Grunde genommen besaß das Haus vier Etagen. Die unterste, in der ich und Tom unsere Zimmer hatten, dazu ein Badezimmer und ein eigenes Wohnzimmer und einen Abstellraum, der auch nicht wirklich klein war. Im darüber liegenden Stockwerk war die Küche, Bad, der Wohn- und Essbereich sowie der Eingangsflur. Im Oberen zwei Schlafzimmer, auch ein Bad, Papa´s Büro,-

und dann war da noch das Dachgeschoss was jetzt zu Ally´s Arbeitszimmer umgebaut wurde.

Tom stand schon im Wohnzimmer und wartete. Er hatte seine Freunde um 6 Uhr eingeladen und wurde langsam nervös weil Ally und Dad heute schon ziemlich spät dran waren. Jeden Moment würde bestimmt schon einer seiner Kumpels hier auftauchen.

„Mum ihr seid schon recht spät. Die Gingers warten bestimmt schon ungeduldig auf euch.“

Ally griff nach ihrem luftigen Mantel und warf ihn regelrecht um sich. „Los komm, Mitch. Passt auf euch auf, ihr Beiden. Bis später.“ Noch ein kurzes Auf wiedersehen von Daddy und schon waren sie aus der Tür. Wir hörten sie noch Hi John,wir müssen jetzt leider schnell weg. Habt viel Spaß sagen und schon klingelten in mir die Alarmglocken.

Warum musste er auch der Erste sein?

Er nahm die zwei Treppen vom Flur in den Wohn- und Essbereich mit einem Schritt und wedelte mit einer Dvd in der Hand. „Hab sie.“ meinte er mit einem fetten Grinsen und kam dann zu mir. Er gab mir einen Bussi und ich versuchte mich zu erinnern wann wir vom Handschlag auf so was umgestiegen waren.

Tom riss ihm die Hülle regelrecht aus der Hand und sah sich die Rückseite an. Ich verstand nicht worum es ging wollte aber auch nicht wirklich wissen was ihn so aus dem Häuschen brachte. Doch Tom drehte sich im nächsten Moment um und hielt mir die Dvd vor die Nase.

„Und?“ fragte er. Ich sah mir die Dvd genauer an. „Ähm... Autos?“

John lachte. „Mensch.... Kleines. Hast du zuhause nichts zum spielen?“

Ich mied es ihm in die Augen zu sehen und sah weiter auf das Spiel.

„Ja egal.“ sagte Tom und und öffnete die Hülle. „ Sollen wir schon runter und anfangen zu zocken? Wer weiß wann die anderen kommen.“

„Ne, warte doch noch kurz. Mikey wollte die anderen abholen und dann direkt her kommen. Und außerdem hat er noch deine Controller.“

John ließ sich in den Sessel fallen und griff nach der Fernbedienung auf der Lehne.

Du bist meine SchwesterWhere stories live. Discover now