Kapitel 7:
Es war komisch. Alles verflogen binnen einer Nacht. Müde schaute ich in den Spiegel und putze mir gründlich die Zähne. Ich fühlte mich als hätte ich Stunden durch gefeiert. Mein Körper war schlaff und mein Kopf kam nur langsam aus dem Ruhezustand. Wenn ich an gestern Abend dachte, eng an John gelehnt, ...machte mein Herz nichts! Kein Kribbeln im Bauch, kein Herzklopfen... Was ist denn passiert, fragte ich mich jetzt schon zum, keine Ahnung, wievielten Male.
„Guten Morgen.“ Tom kam im Shirt und in Shorts dazu und griff nach seiner Zahnbürste. „Morgen...“ Oh ja, Tom sah auch aus als hätte er einen Marathon gelaufen. „Bist du auch so fertig? Am liebsten würde ich direkt wieder ins Bett....“ Tom stimmte mir mit einem „Mmh.“ zu. Ich spülte meinen Mund mit Wasser aus und wartete auf Tom. Zusammen gingen wir hoch um zu frühstücken und waren überrascht als weder Dad noch Ally da waren. Eigentlich waren sie gestern auch auf dem Fest gewesen. Was war das nur für ein Tag?
Solange Tom nach oben lief und nachschaute, machte ich unten in der Küche Sandwiches.
Kopfschüttelnd kam er in die Küche und lehnte sich an den Tresen. „Also mir haben sie nichts von irgendwo übernachten gesagt.... Und es hängt auch nirgends ein Zettel.“ „Vielleicht sind sie noch Lebensmittel einkaufen. Wer weiß...“
Wir nahmen das Frühstück mit nach ganz unten, kuschelten uns unter eine Decke in unserem Wohnzimmer und spielten auf seinem alten Nintendo Super Mario Kart.
Dass mein Vater und seine Frau nicht zuhause waren taten wir damit ab dass sie einfach kurzfristig entschieden hatten außer Haus zu frühstücken.
„Heute Abend mache ich einen Filmabend hier, mit den Jungs.“
„Kommt Mira nicht?“
„Ne, die macht was mit Joan. Mann, ich bin immer noch nicht satt.“ Ich hielt ihm meinen Teller hin auf dem noch 2 Sandwiches lagen und bot ihn einen an.
„Danke.“
„Keine Ursache.“
Wir waren schon einige Stunden am Nintendo spielen als wir endlich Stimmen von oben hörten.
Im nächsten Augenblick kam auch schon Daddy ins Zimmer, mit einem Blick den ich nicht deuten konnte. „Na ihr Beiden. Hockt ihr jetzt schon den ganzen Morgen vor der Glotze? Tom geh mal hoch. Ally sucht dich.“ Tom sah unseren Vater fragend an und verschwand dann hoch. Dann kam plötzlich eine Frage die mich knallrot anlaufen ließ. „Wie läufts mit den Jungs? Ein Hübscher dabei?“ „Daddy....“ antwortete ich nur verlegen. Was sollte das denn? Machte er jetzt auf Beschützer oder auf Verkuppler? Nein als Aufklärer, erkannte ich schnell. „Ally muss bald zum Frauenarzt. Dann nimmt sie dich einfach mal mit, ist das in Ordnung? Ich finde du bist jetzt alt genug um dich zu schützen.“ Gott, mir wurde kotzübel und am liebsten hätte ich mich vorn über gebeugt und mich ergeben. Dieses Gespräch erreichte gerade Top auf den Skalen der peinlichsten Aktionen, Situationen und Gespräche. „Dad es ist alles okay. Ich muss mal eben in mein Zimmer. Mein Onkel hat bestimmt versucht mich anzurufen.“ Besseres fiel mir nicht ein und ich flüchtete in mein Zimmer. Geschockt über das was gerade passiert war. Und äußerst peinlich berührt. Wenn man das so sagte...
Ich verkroch mich in mein Bett und griff nach meinem Handy auf der Kommode.
Tom, bitte komm so schnell es geht in mein Zimmer!!!!!!!!!!!!!! Dringend!!!!!!!!!!
SMS gesendet.
Doch es dauerte länger als gedacht und als ich schon das Warten Leid war ging die Tür auf und auch Tom kam mit einem merkwürdigem Blick rein. Drehte die Welt sich jetzt andersrum?

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Du bist meine Schwester
RomanceWas ist das für ein Leben wenn sich die eigene Mutter nur noch einen Dreck um ihr Kind schert? Beschäftigt mit ihrer Sucht und den Geldproblemen ist ihre einzige Tochter nur noch eine Last. Jedenfalls sieht es die 16 jährige Lea so. Fest steht dass...