Als Reinblüter geboren -
Als Slytherin in Hogwarts -
Als zukünftige Todesserin der ganze Stolz der Familie.
Bereits vor ihrer Geburt war Valerie Selwyns Leben bis in jede einzelne Sekunde durchdacht: Ihre Kindheit, ihre Schulzeit und ihr Erwachsen...
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05.09.1976
Nach ihrem verspäteten Frühstück, das Valerie gerade so heruntergewürgt hatte, verabschiedete sie sich von Lucy und verließ zügig das Schloss. Sie spazierte in Richtung Quidditchfeld.
Aus der Ferne sah sie, wie die Mannschaft noch durch die Lüfte flog und trainierte, doch bis sie am Feld angekommen war waren sie höchstwahrscheinlich bereits fertig. Um sie herum saßen einige Schüler im Gras, unterhielten sich, lernten oder zauberten. Es herrschte eine noch angenehme Temperatur, welche demnächst wohl langsam fallen würde um schließlich im Dezember das Schloss mit eisigem Schnee zu bedecken.
Mittlerweile stand sie nur noch wenige Meter entfernt als die Mannschaften wechselten. Die Spieler der Ravenclaws betraten das Feld während die Slytherins dieses gerade verließen, wobei sie ihren Konkurrenten ein paar 'Motivations-Sprüche' an die Köpfe warfen, die alles andere als freundlich waren.
Valerie schmunzelte. Regulus erklärte ihr dieses Verhalten immer als 'liebevolles Anstacheln der Konkurrenz'. Sie selbst hingegen schob es auf den Testosteronmangel, der ihrer Meinung nach unter den Spielern herrschte, und seitdem sie diese Vermutung geäußert hatte hielt sich wenigstens ihr Freund - sofern sie anwesend war - mit den Gemeinheiten den anderen Teams gegenüber zurück.
Das Mädchen blieb stehen und wurde kurz darauf von den ihr entgegenkommenden Quidditchspielern begrüßt. Emma tauchte aus der Masse auf und umarmte sie herzlich.
»Hey Val, na wie geht's dir heute?«, fragte sie stark grinsend. »Mir geht's äußerst gut, danke der Nachfrage. Wie war das Training?«, entgegnete die Angesprochene ihr höflich, wobei ihr Emmas Andeutung offensichtlich bewusst war. »Sehr gut, ich hab die verkaterten Jungs schön durch die Gegend gescheucht.«
Ihr Lachen war laut und schrill, und die Blondine wusste noch genau, wie sie sich anfangs erst daran gewöhnen musste, dass diese Laute Freude darstellen sollten. Häufig hatte Valerie sich selbst daran gehindert, laut zu lachen, aus Angst, sie würde sich genauso anhören -- anscheinend hatten so einige Slytherindamen einen Hang dazu, eigenartige Lachgeräusche von sich zu geben - jedoch hatte Regulus ihr schon oft genug bestätigt dass sie nicht so merkwürdig lachen würde.
Danach flüsterte Emma in ihr Ohr, »Ist dir auf deinem späten Heimweg zuuufällig noch eine Flasche Feuerwhisky auf dem Boden aufgefallen? Ich glaube, ich hab meine verloren.« Die Schwarzhaarige kicherte leise.
»Hey Val«, hörte sie Regulus sagen, der sich durch die gerade aufbrechende Mannschaft zu ihr bahnte. »Stör' ich euch beide etwa?«, fragte er leicht grinsend und schaute zwischen seiner Freundin und der Teamkapitänin hin und her, da diese noch immer ihre Arme um Valeries Hals geschlungen hatte und so nahe wie nur möglich bei ihr stand um ihr unbemerkt zuflüstern zu können. Nach der Anmerkung entfernte sie sich mit einem viel zu großen Schritt von ihr. »Nein neein ich lass euch zwei wieder alleine, ich nehm' sie dir schon nicht weg«, trällerte Emma während sie der Mannschaft hinterher ging.
