Als Reinblüter geboren -
Als Slytherin in Hogwarts -
Als zukünftige Todesserin der ganze Stolz der Familie.
Bereits vor ihrer Geburt war Valerie Selwyns Leben bis in jede einzelne Sekunde durchdacht: Ihre Kindheit, ihre Schulzeit und ihr Erwachsen...
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04.09.1976
[~ 5 Jahre später]
»Dankeschön, einen schönen Abend noch!«
Lächelnd verließ er seinen Lieblingsladen.
Mittlerweile war es bereits dunkel, der Mondschein erhellte die Straßen. Seine Freunde waren wahrscheinlich schon im Drei Besen und warteten auf ihn - während sie ein, zwei oder gefühlt zwanzig Butterbiere tranken. Der Gedanke daran formte seine Lippen zu einem leichten Grinsen.
Sein sechstes Schuljahr hatte gerade erst begonnen, der Lernstress hielt sich demnach noch in angenehmen Grenzen und dadurch war es möglich, sich am Wochenende ausgelassen zu amüsieren.
Er hatte noch ein kleines Stück vor sich, bis er am Drei Besen war und nahm deshalb eine der vielen Nebengassen, welche die meisten Schüler Hogwarts' gar nicht kannten, um sich den Weg zu verkürzen.
Kurz bevor er angekommen war hörte er ein dumpfes Geräusch aus einer anderen, recht engen Straße und erblickte dort ein langhaariges Mädchen. Sie torkelte von rechts nach links, und hätte sie sich nicht mit beiden Händen an einer Hauswand abgestützt, hätte sie wahrscheinlich den Boden unter ihren Füßen verloren.
Er schaute sich kurz um, niemand war zu sehen. Das Mädchen schien allein zu sein. Gut, dass heute nicht Vollmond ist, dachte er dann - wäre dies der Fall hätte er jetzt nämlich andere, wichtigere Probleme.
Langsam schritt er auf sie zu, betrunkene Mädchen konnten nur zu schreckhaft und tatsächlich auch gefährlich sein, besonders, wenn sie - wie in diesem Fall - ihren Zauberstab gerade noch in der Hand halten konnten. Vielleicht sollte er doch erst reingehen und fragen, ob jemand sie kannte? Er schaute kurz zum Drei Besen, aus dem lautes Gelächter, Gesang und das Klirren eines zersplitterten Glases zu hören war.
»Hey du, kann ich d--«, er brach seinen Satz ab und hastete los, als sie einfach zusammenklappte. Schnell richtete er sie auf, nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und stützte sie auf seinem Knie ab, als sie die Augen kurz öffnete, einige Male blinzelte um sie dann wieder langsam zu schließen. Sie atmete ruhig - er grinste kopfschüttelnd. »Da hat es jemand wohl eeetwas übertrieben.«
Eine Tür quietschte und der Junge sah auf. Madam Rosmerta, bei der er eigentlich gleich ein Butterbier bestellen wollte, sah aus der Hintertür zu den beiden rüber. »Ist sie eine Schülerin aus Hogwarts?« Kurz sah sie nachdenklich nach oben, »Ja, ich glaube schon, doch, eigentlich bin ich mir ziemlich sicher, solche Haare sieht man selten«, antwortete die wohlproportionierte, hübsche Dame, »Aber vorhin ging's ihr noch prächtig als sie hier war, wirklich!«, rief sie und hob demonstrativ die Hände um die Schuld an dem Zustand des Mädchens von sich zu weisen. Er seufzte. »Na dann bring ich sie mal zurück. Danke für die Auskunft.« Sie nickte, »Bitte bitte«, während sie einen Sack voll Müll in eine Ecke warf und dann wieder in ihr Lokal ging. Damit hatte sie sich ja schön aus dieser ganzen Sache rausgeredet. Sollte er sie einfach reintragen und fragen, ob jemand sie kannte?
