Jason und Die Kobras

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Schnell wische ich mir die Tränen aus dem Gesicht um Linda und Mirko nichts von meiner Angst merken zu lassen.

“Hier ist Mirko“ grinst Linda nach dem sie geklopft hatte und ich ihr die Tür geöffnet habe.

“danke, lieb dass du mir ihn eben vorbei gebracht hast“ ich schenke ihr ein warmes Lächeln um meine Unsicherheit und Angst zu verstecken, was anscheinend gut klappt.

“nichts zu danken. Ich bin wieder an der Rezeption, wenn sie mich brauchen“ lächelt sie und verschwindet.

“mama“ strahlt nun Mirko.

Mirko ist immer ruhig wenn andere da sind und kommt erst zu mir sobald die anderen weg sind.

“na mein Schatz. Willst du ein bisschen hier spielen?“ frag ich sanft während ich mich vor ihm hin knie und seine Wange streichle.

“ja“ ertönt seine fröhliche Stimme.

Und sofort lief er in die Ecke wo seine Spielsachen lagen. Nervös beiße ich auf meiner Lippe herum und beginne weiter zu arbeiten.

Mein Herz beruhigt sich langsam wieder und jetzt wo Mirko bei mir ist, ist alles ein wenig einfacher.

Gegen Abend fahre ich mit einen schlafenden Mirko nach Hause.

Die Kobras, werden immer öfter auffällig, die Polizei vermutet dass der gesuchte Verbrecher Jason McCann in Verbindung mit dieser plötzlichen Auffälligkeiten, der eigentlich harmlosen Straßengang steht.
Seit er vor ein paar Monaten aus dem Staatsgefängnis entflohen ist, wurde er nicht wieder gefunden. Das Auffällige die Kobras treten seit dem immer öfter auf. Dies lässt die Polizei vermuten, dass Jason McCann bei ihnen Unterschlupf gefunden hat.

Jason soll was mit den Kobras zu tun haben? Dann hat er mir diesen Brief geschrieben.

Nein dass kann nicht sein. Er würde dass niemals tun. Ich hab auf ihn gewartet, die ganzen Zeit. Er weiß dass ich ihn liebe. Er würde mir sowas nicht antun.

Als ich den Wagen in der Garage anhalte breche ich in Tränen aus.

Ich hab Angst, ist Jason vielleicht doch mit Kobras zusammen, aber warum sollte er mir so was antun wollen. Das ergibt keinen Sinn.

Krampfhaft versuche ich meine Tränen in den Griff zu bekommen. Schwer atmend trage ich Mirko auf meinen Armen in sein Zimmer.

Er sieht so friedlich aus, wie er so in meinen Armen liegt und schläft.

Immer wieder sehe ich in ihn Jason. Jason sah genauso friedlich aus, wenn er schlief.

Vorsichtig schließe ich seine Zimmertür und tapse über den Flur ins Wohnzimmer.

“Hendrik?“ fragt wenig später die vertraute Stimme.

“kannst du vorbei kommen“ zitternd erklingt meine Stimme.

“klar, süße. Bin schon auf den Weg“ murmelt Hendrik nun hell wach und ein Piepen ertönt aus der Leitung.

Ich hole tief Luft und lasse mich zurück fallen in die Couch.

Warum? Warum sollte mir Jason so was antun, ich hab auf ihn gewartet. Die ganze Zeit. Als er im Gefängnis was, sowie als er untergetaucht war.

Gewartet, Tage, Wochen, Monate, Jahre und dass war nun der Dank.

Ich will und kann nicht glauben dass er mit den Kobras zusammen arbeitet. Es geht einfach nicht.

Jasons Sicht

Grinsend schaue ich auf den Bildschirm und beobachte, wie mein Kontostand konstant steigt.

Sie hat überwiesen. Sie hat Angst um diesen Hosenscheißer.

Augen verdrehend schreie ich ein Herr rein. Als es klopft.

“Ähm Jason?“ nicht schon wieder diese Nervensäge.

Ich hatte sie ein paar mal flachgelegt, nun ließ sie mich und die Jungs nicht mehr in Ruhe.

“was willst du?“ fauche ich und funkle sie böse an.

“ich... ich wollte nach dir sehen... du hast dich so lange nicht mehr gemeldet.“ nuschelt sie schüchtern.

“gott halt die Klappe und verpisse dich. Ich hab dich ein paar mal geknallt, aber für mehr bist du ja anscheint auch nicht zu gebrauchen.“ fauche ich und erhebe mich von meinen Stuhl.

“aber...“

“raus“ schreie ich und deute auf die Tür.

Geknickt verlässt sie mein Zimmer, diese dumme Schlampe.

kopfschüttelnd schaue ich ein letztes Mal auf den Bildschirm, bevor ich mich auf den Weg ins Erdgeschoss zu meinen Jungs machte.

“ist diese Bitch jetzt weg“ genervt lasse ich mich zu Chris fallen.

Dieser nickt nur und konzentriert sich wieder auf irgendetwas anderes.

“hat sie schon das Geld überwiesen?“ fragt Franco nun.

Überrascht schaue ich ihn an.

Seit dem ich das Ruder übernommen habe, war er sehr still und in sich gekehrt.

“jap“ ich nicke triumphierend.

“gut. Jungs, Jason, ich muss euch was sagen“ nervös spielt er mit seinen Händen, wobei er mir vorkommt wie ein kleines Schulmädchen.

Ein Moment der Stille tritt ein und alle schauen zu Franco, der immer noch auf seine Hände starrte und nichts sagte.

“franco“ fauche ich.

Mein Nerven waren sowie so schon angespannt, wegen der Geschichte mit dieser Bitch, und dann fängt Franco auch noch so an.

Vorsichtig hebt er den Blick.

“ich... ich kann dass... nicht mehr“ murmelt er so leise und undeutlich, dass ich ihn kaum verstehe.

Den Jungs um mich herum fällt die Kinnlade hinab.

Mit aufgerissenen Augen mustern sie den schüchternen Franco, der sonst immer so stark war. Schließlich war er mal ihr Anführer.

“Warum?“ ich war der erste der wieder seine Stimme fand und starrte Franco eingehend an.

“ich, will nicht in so eine Scheiße reingezogen werden. Violette ist ein gutes Mädchen, sie ist echt nett, sie war in meiner Klasse und hat mich abblitzen lassen... aber trotzdem war sie immer nett gewesen, sie war zwar von einen auf den anderen Tag nicht mehr da, doch sowas verdient sie nicht, sie ist so eine starke Frau.“

Überrascht von seinen jetzigen Mut hebe ich eine Augenbraue. Doch mir gefiel es nicht wie er über meine Violette sprach.

Natürlich wollte ich sie leiden sehen, aber nur weil ich selber so litt.

Sie war die einzige für mich und hat mich einfach weggeschmissen.

Weil ich nicht für sie da sein konnte, ich hab die ganze Zeit an sie gedacht, während sie sich von einen anderen Typen flachlegen lassen hat, und ein scheiß Kind mit ihm hat.

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