Kapitel 4

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~POV Ardy~

Als ich am nächsten Morgen aufwachte schaute ich schon fast unbewusst auf mein Handy, ob ich eine neue Nachricht von diesem Unbekannten Typen hatte. Nix. Heute würde ich irgendeine Aufgabe bekommen und sie sofort ausführen müssen. Ich hatte ein wenig Angst davor, weil ich nicht wusste was ich machen musste und wann diese Aufgabe kommen sollte. Wenn sie mitten im Unterricht kam, wäre es ziemlich unvorteilhaft. Was sollte ich denn dem Lehrer sagen? Ich hoffte einfach, dass die Nachricht nach dem Unterricht kam. Nachdem ich mich soweit fertig gemacht hatte und auch Tobi fertig war, konnten wir zusammen zur Schule gehen. Die Wohnung war nicht weit von der Schule entfernt, weswegen wir jeden Morgen zur Schule liefen statt mit dem Bus zu fahren. Immer wieder schaute ich auf mein Handy, ob ich eine Nachricht hatte. Doch immer noch kam nichts. "Erwartest du eine dringende Nachricht oder warum schaust du die ganze Zeit auf dein Handy?", fragte Tobi mich nach einer Weile. "Ähm... Naja, also so dringend ist sie nicht." "Ist sie vielleicht von dem gleichen Typen, der dir auch diesen Brief geschickt hat? Deinem Verehrer?" "Nein, es ist nur ein.... Bekannter." "Achso..." Tobi beließ es zum Glück dabei, doch ich wusste, dass er etwas anderes dachte. "Hey Jungs!", begrüßte Luna uns, als wir in der Schule ankamen. Wir hatten noch ein wenig Zeit, bevor der Unterricht anfing, weswegen Luna, Tobi und ich uns auf eine Bank setzten. Kurze Zeit später kam auch Lukas dazu und wir fingen an über alle möglichen Themen zu reden. "Also was werden wir in den Ferien machen?", fragte Luna irgendwann. "Feiern.", schlug Lukas vor. "Ja, dann kann Ardy seinen Verehrer mitbringen.", lachte Tobi. "Verehrer? Warum hast du mir nie was gesagt?", fragte Luna an mich gewandt. "Weil es da nichts zu sagen gibt. Ich habe keinen heimlichen Verehrer." "Und wie erklärst du dann den mysteriösen Brief und dein Gestarre auf das Handy?" "Brief?", sagte Luna geschockt, als ob sie nicht wüsste was das ist. "Ja, der Brief hatte vielleicht keine Adresse, aber ich habe dir schon gesagt, dass der Brief von meiner Tante war. Und ich erwarte nur eine Nachricht von einem Bekannten." Ich merkte wie Luna seit diesem Moment abwesend und nachdenklich wirkte. Doch bevor ich sie danach fragen konnte, sah ich, dass mein Handy aufblinkte und ich eine Nachricht von diesem unbekannten Typen hatte. 

Unbekannt: Schalte dein Handy nicht auf lautlos. Du musst jederzeit sofort erreichbar sein.
Ardy: Das kann ich nicht machen. Mir wird mein Handy im Unterricht abgeholt, wenn das jemand merkt!
Unbekannt: Mach es auf Vibration und geh sofort ran wenn es vibriert. Egal ob du Unterricht hast oder nicht. Du weiß ja, jede Aufgabe wird sofort angefangen.
Ardy: Okay.

Mehr kam nicht mehr. "Ardy, kommst du?", fragte Tobi der plötzlich vor mir stand. Anscheinend hat es zum Unterricht geklingelt, doch ich hatte nichts davon mitbekommen. Mit Tobi, Luna und Lukas ging ich also zum Klassenraum indem auch gerade unser Lehrer kam. Wenn der Lehrer ein Talent hat dann ist es Überpünktlich sein. Doch die ganze Unterrichtsstunde musste ich darüber nachdenken wer wohl hinter diesen Nachrichten steckte. War es vielleicht jemand den ich kannte? Warum macht er oder sie überhaupt sowas mit mir? Einfach nur, weil es Spaß macht oder steckte da doch etwas Ernsteres hinter? Wer waren die anderen Personen die mitspielten? Und vor allem, was werden das für Aufgaben sein? Was ist, wenn ich etwas illegales machen muss? Durch das Vibrieren von meinem Handy wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und ich merkte erst jetzt, dass der Lehrer gerade nochmal das ganze Thema in Geschichte durchging für die Arbeit. Ich sollte vielleicht aufpassen, aber ich muss jetzt wohl oder übel diese Aufgabe erledigen. Auch wenn ich insgeheim hoffte, dass es nicht der Unbekannte war. Doch mit einem Blick auf mein Handy wurde ich enttäuscht. Er war es.

Unbekannt: Wollen wir doch mal sehen ob du bereit bist die Aufgaben zu lösen. Wir fangen sanft an. Du wirst die letzten beiden Stunden schwänzen.
Ardy: Und wie soll ich das den Lehrern und meinen Freunden erklären?
Unbekannt: Lass dir was einfallen.

Na toll. Ich wollte die letzten beiden Stunden eigentlich nicht schwänzen, aber das musste ich jetzt tun. Was sollte das eigentlich bedeuten mit, wir fangen sanft an? Ich sollte mich also dran gewöhnen, dass es nicht einfacher wird. Ich würde am Liebsten sofort abbrechen, weil ich einfach keine Lust auf dieses "Spiel" habe. Aber wenn ich jetzt aufhöre, werden meinen Freunden und meiner Familie etwas angetan. Keine Ahnung, ob dieser Typ es wirklich macht, aber ich will es nicht ausprobieren, weswegen ich das Spiel jetzt einfach durchstehen werde. Als ich gerade wieder einen klaren Gedanken gefasst habe und endlich im Unterricht zuhören wollte um die Arbeit morgen nicht komplett zu verhauen, klingelte es zur Pause. Geil.

Als die nächsten zwei Stunden vorbei waren und es wieder zur Pause klingelte, tischte ich den anderen schnell eine Ausrede auf. "Ich werde die letzten beiden Stunden schwänzen um für Geschichte zu üben. War in den ersten beiden Stunden gar nicht bei der Sache." "Sollte ich vielleicht auch tun.", überlegte Tobi. "Schließlich schreiben wir schon morgen." War klar, dass er es wieder bis auf die letzte Minute aufschiebt. Tobi entschied sich letztendlich, dass er die letzten beiden Stunden doch nicht schwänzt, aber ich musste es ja tun. Als ich gerade die Schule verlassen hatte und zur Wohnung lief, kam noch eine neue Nachricht von Unbekannt. 

Gut, geh in deine Wohnung und warte da auf die nächste Aufgabe.

~POV Unbekannt~

"Müssen wir das unbedingt machen?", fragte ich unseren Boss. "Ja, müsst ihr. Wir wollen doch das Geld oder?", fragte er mich und meinen Freund, doch keiner von uns sagte etwas. "Ihr wollt und braucht es doch oder?", fragte er wieder mit einem fiesen Lächeln auf den Gesicht. Wir beide nickten nur, beließen es dabei und gingen wieder. "Ich werde ihm die nächste Aufgabe stellen. In den Ferien soll es dann losgehen.", erklärte ich meinen Freund. Ich ging also zurück in den Raum von dem aus wir alles steuerten und sah, dass ich eine Nachricht von Ardy hatte.

Wie heißt du?

So gerne ich es ihm sagen würde, es ging einfach nicht. Ich konnte es ihm nicht sagen. Ich durfte es ihm nicht sagen.

Kann ich dir nicht sagen.

Er tat mir schon irgendwie leid. Ich könnte ihm doch wenigstens meinen Anfangsbuchstaben sagen. Es bringt ihm vielleicht nicht viel, aber es ist besser als nichts.

T.

Das Spiel || Tardy FFOù les histoires vivent. Découvrez maintenant