Kapitel 8

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~POV Ardy~

"Leute, das war der letzte Schultag.", sagte Lukas, während wir gerade die Schule verließen. "Für zwei Wochen.", warf Luna ein. "Na und. Trotzdem ist es der letzte Schultag, wenn auch nur für zwei Wochen. Also wie wollen wir das feiern?" "Pizza essen.", schlug Tobi vor. "Ne, ich finde Sushi besser.", erwiderte Luna. "Wir waren doch letztens erst zusammen Sushi essen." Während Tobi, Luna und Lukas darüber diskutierten wo wir essen gehen sollen, waren meine Gedanken ganz woanders. Nämlich bei T. Seit Tagen hatte ich nichts von ihm gehört und irgendwie kam mir das komisch vor. Umso länger ich warten musste, desto mehr Angst hatte ich vor der nächsten Aufgabe. Was ist, wenn er sich nicht meldet, weil meine nächste Aufgabe gefährlicher wird. Als ich die letzten beiden Stunden schwänzen sollte, war das anscheinend noch eine leichte Aufgabe. Na gut, es zwar nicht viel dabei die letzten Stunden zu schwänzen, aber trotzdem hatte ich Angst vor T, weil ich wusste, dass er zu allem fähig sein wird. Er bedroht meine Familie und ich kann ihm zutrauen, dass er sie auch umbringen würde, wenn ich mich weigern würde, eine Aufgabe auszuführen. "Ardy?", holte mich Tobi aus meinen Gedanken. "Ja?" "Was willst du lieber Essen?" "Pizza ist gut...", sagt ich abwesend. "Siehst du! Pizza ist viel besser.", sagte Tobi triumphierend zu Luna. Auf dem Weg zu der Pizzeria, liefen Luna und ich mit ein wenig Abstand hinter Tobi und Lukas. "Was ist los, Ardy?", fragte sie ruhig mit einem besorgten Unterton. "Du bist in den letzten Tagen öfters so abwesend gewesen. Ich mache mir Sorgen. Ist alles okay mit dir?", fragte sie wieder, als ich ihr nicht antwortete. "Ja, es ist nichts. Ich hab zur Zeit nur zu wenig Schlaf." "Naja, jetzt sind ja Ferien und du kannst dich entspannen.", sagte sie grinsend, auch wenn ich auf ihrem Gesicht einen Ausdruck sah, der zeigte, dass sie mir nicht glaubte und sich über etwas den Kopf zerbrach. Wie gerne würde ich Luna einfach alles erzählen. Ihr sagen, dass jemand der sich T nennt, meine Familie und Freunde bedroht und ich Aufgaben für ihn erledigen muss. Vielleicht könnte sie mir helfen und ich müsste diese Aufgaben nicht mehr machen, wir könnten zusammen eine Lösung finden und dieser ganze Scheiß würde aufhören. Doch so war es nicht und so wird es auch niemals werden...

Tobi und ich waren gerade wieder in die Wohnung gekommen, als ich eine Nachricht bekam. Mein Herz setzte kurz aus. Sie war von T. 

T: Geh in das nächste Geschäft, was du finden kannst. Du hast 10 Minuten.

Na super, jetzt hatte ich auch noch ein Zeitlimit, welches ich zuvor nicht hatte. "Tobi, ich bin kurz weg." Aus dem Wohnzimmer kam nur ein "Okay." Sofort ging ich los in die Stadt und ging in den nächstbesten Laden, den ich finden konnte. Es war ein kleinerer Laden mit allen möglichen Sachen. Ich tat so, als schaute ich mich um und wartete auf die nächste Nachricht.

T: Warte bis die Frau an der Kasse weggeht.

Es war eine ältere Dame, welche gerade etwas sortierte. Ich tat immer noch so, als würde ich mich in einem Regal umschauen, dabei beobachtete ich die Dame durch das Regal. Es dauerte ein wenig bis sie endlich von der Kasse wegging und ins Lager verschwand. 

T: Öffne die Kasse und hol das Geld.

Was?! Ich sollte das Geld stehlen? Das konnte ich nicht machen. Ich konnte mich doch jetzt nicht auch noch strafbar machen. 

Ardy: Ich kann doch nicht stehlen!
T: Klar kannst du das. Denk an deine kleine Schwester.

Es machte mich wütend, dass er mir mit meiner Schwester drohte. Wenn er ihr nur ein Haar krümmt, werde ich eigenhändig dafür sorgen, dass er niemals mehr solche Spiele spielt. Aber ich musste es nun mal tun, da ich nicht wollte, dass irgendjemanden etwas wegen mir passiert. Ich schaute noch einmal zu der Tür, welche zum Lager führte und als ich sicher war, dass mich keiner beobachtete, nahm ich das Geld aus der Kasse. Noch während ich das Geld in eine Plastiktüte packte, welche unter dem Tresen lag, bekam ich wieder eine Nachricht.

T: Verlasse den Laden. Sofort!

Ich überlegte nicht länger, sondern ging so schnell und unauffällig wie es nur ging aus dem Laden. Wenn T die ganze Zeit weiß wo ich bin, dann weiß er bestimmt auch, was die Dame gemacht hat und dass sie wieder aus dem Lager kam. Und was sollte ich jetzt mit dem Geld machen? Ich bekam keine Nachricht mehr von T, weswegen ich ihn anschrieb.

Ardy: Was soll ich mit dem Geld machen?
T: Warte genau da, wo du jetzt stehst.

Oh ja sicher. Gute Idee. Bestimmt hat die Frau schon längst bemerkt, dass ihr Geld fehlt und hat die Polizei bereits auf mich angesetzt. Jetzt stand ich hier und musste warten bis irgendwas passierte, mit mindestens 400€ in der Tüte. Ich machte mich schon mal drauf gefasst, dass gleich irgendjemand um die Ecke gerannt kommt und mir die Tüte abholt. Vielleicht ja sogar T.

~POV Taddl~

"Er hat das Geld.", sagte ich zu Niklas, welcher unser Boss war und über alles bestimmte. "Gut.", antwortete er mir nur und schaute auf den Monitor, indem wir Ardy sehen konnten. "Wo soll er das Geld hinbringen?" "Warte kurz.", sagte Niklas nur und verschwand aus dem Zimmer. Mein Seufzer wurde von dem Ton des Handys übertönt. Ardy.

Ardy: Was soll ich mit dem Geld machen?

Das wusste ich ja selber nicht genau. 

T: Warte genau da, wo du jetzt stehst.

Ihm muss die Unwissenheit, sicher zu schaffen machen. Nicht zu wissen, was als nächstes passiert, was in den anderen beiden Tüten ist. Wer ich bin.... Aber mir ist das egal! Er ist nun mal die Hauptperson. Man hat ihn ausgesucht und er wird das Spiel jetzt spielen müssen. Ich darf mir nicht so viele Gedanken um ihn machen. Sobald das Spiel zu Ende ist, werde ich ihn nie wieder sehen. Das heißt, wenn er das Spiel überhaupt bis zum Ende schafft. "Taddl.", sagte Niklas dunkle tiefe Stimme. "Sag ihm, er soll heute Nacht um halb 1 zu dem Parkhaus vom Einkaufszentrum kommen. Mit dem Geld natürlich." Ich nickte nur. Warum? Warum, konnte Niklas es nicht einfach lassen...

Das Spiel || Tardy FFWhere stories live. Discover now