Kapitel IV - Aura

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I know, I know, ich bin 34 Stunden im Verzug. Tut mir ganz ganz ganz ganz ganz ganz doll leid. Aber ich bin bis heute einfach nicht dazu gekommen, überhaupt einen einzigen Satz zu schreiben. Hab dann heute ab 15 Uhr powerschreiben mit einigen Unterbrechungen gemacht, um noch irgendwas hinzubekommen.

Aber ein was tolles hatte diese stressige Woche doch! Ein herzliches Danke noch mal an alle von euch, die Geliebter Tod gelesen und dafür gevotet haben. Die Story hat heute die 800 Votes Marke geknackt und ist damit meine bisher erfolgreichste Geschichte!!! Jetzt habe ich die Hoffnung, dass sie auch die 1K Marke erreicht, also noch mal ein riesiges Dankeschön für eure Unterstützung und erstmal viel Spaß beim Lesen!

~Ash

Die kurzen, rauen Bartstoppeln auf seiner Wange kratzten schwach über meine Haut, als er zu sprechen ansetzte, ein wütender Aufschrei ihm aber zuvor kam.

"Nein! Gib ihn mir zurück! Er ist mein Eigentum!"

Die starken, muskulösen Arme verfestigten sofort ihren Griff um meine Hüfte. Drückten mich an die warme, breite Brust, die leicht vibrierte, als ein tiefes Grollen seine Kehle verließ.

Die Wölfe um uns herum versteiften sich augenblicklich und wichen einige Schritte zurück, doch ich empfand zu meinem Erstaunen keinerlei Furcht. Ganz im Gegenteil. Der dunkle Laut beruhigte mich. Ließ mich wohlig seufzend tiefer in seine Umarmung sinken.

"Beruhige dich und ergib dich uns freiwillig! Dann wird der Rat vielleicht nicht die Höchststrafe über dich verhängen."

Die erdrückende, viel zu dominate Stimme des Ratsältesten hätte mich erzittern lassen müssen. Hätte mich in jeder anderen Situation auf die Knie gezwungen. Der Zorn und die Verachtung in ihr hätten mich erschlagen.

Und doch schloss ich nur erschöpft die Augen und atmete den Duft von Geborgenheit, von Freiheit ein. Die sich im Saal anstauende Wut galt nicht länger mir. Würde mir nie wieder gelten. Sie machte mir keine Angst mehr.

Genauso wenig wie Lucas durchgedrehtes Lachen, dass kurz darauf von den Wänden wiederhallte und meine Ohren zum Klingeln brachte. Er war  endgültig dem Wahnsinn verfallen und doch fürchtete ich mich nicht länger vor ihm. Er widerte mich nur noch an.

"Ich soll mich ergeben? Ich soll bestraft werden? Wofür? Ich habe nichts getan! Ich fordere nur zurück, was mir gehört." Ich wagte es nicht mein Gesicht aus der Halsbeuge meines Mannes zu heben und mich umzudrehen. Ich wollte Lucas Gesicht nicht sehen. Nicht die Albträume, die er mir in all unseren gemeinsamen Jahren gezeigt hatte sehen. Nicht das Leid, dass er mir angetan hatte sehen. Ich wollte ihn nicht sehen.

Ich wollte ihn vergessen.

"Das kannst du nicht, Finley. Du wirst mich nicht vergessen können, denn du wirst mir niemals entkommen! Du bist für mich bestimmt!"

Seine Worte ließen mich erschaudern. Meine Fingernägel krallten sich in den dünnen Stoffpullover und kratzten über die Haut darunter, deren Muskeln sich sofort zu bewegen begannen, also die große, raue Hand unter mein Oberteil fuhr und meinen Rücken hinaufstrich.

"Ssh, mein kleiner Wolf! Er kann dir nichts mehr tun. Egal, was er auch sagt, niemand hat das Recht, jemand anderen zu besitzen. Du allein entscheidest, wem du dich hin gibst."

Süße Funken von Elektrizität sprangen zwischen uns auf einander über, als ich mein Gesicht tiefer in seine Halsbeuge schmiegte, sodass sein Kinn auf meinem Kopf Platz fand. Die vielen Furchen und Schwielen auf seiner Handfläche beruhigten meinen rasenden Herzschlag, als sie zärtlich über meinen von Blutergüssen überzogenen Rücken fuhr.

The Wolves in our Souls [LGBT]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt