Versöhnung

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"Kann es sein das du dieses Kätzchen-" "Schweig." fauche ich leise und gehe, mehr wollte ich nicht hören.

Wütend stapfe ich durch den Gang, den Brief gefaltet in der Brusttasche meiner Bluse.
Warum hatte Reiji das getan?
Warum wusste das Mädchen über mich bescheid?
Und warum war ich, verdammt nochmal, so sauer?
"Was ist nur los mit mi-", ich schnuppere in der Luft und runzele dann verwirrt die Stirn, "Katzenminze?" Das ist kein typischer Geruch für das Anwesen der Vampire. Der Geruch betäubt meine Sinne und ich folge ihm.
Verwirrt muss ich feststellen, das mich der Geruch dieser Pflanze in mein eigenes Zimmer gelockt hat. Wie kommt die hierher? Ich habe mir noch nie Katzenminze gekauft.
Mein Blick schweift durch den Raum und bleibt an einer Vase mit Rosen hängen. Ich gehe näher an die Vase, welche auf meiner Kommode steht, und entdecke die darin versteckte Katzenminze.
Jemand wollte mich also bewusst herlocken.
"Die anderen... haben gesagt... das du in letzter... Zeit etwas... deprimiert aussiehst..."
Urgh... tatsächlich hatte der Geruch der Katzenminze Shû's Geruch überdeckt.
"Ach, haben sie das, ja?" der Sarkasmus war deutlich aus meiner Stimme zu hören. Verletzte es mich wirklich, wenn ich ihn ansehen würde nur, weil er das Blut dieses Mädchens getrunken hatte? Wahrscheinlich schon. Aber ich würde mich jetzt nicht zu ihm umdrehen.
Ein leiser Seuftzer verlässt Shû's Kehle. "Ich habe das... auch selbst... bemerkt. Was... ist los...?"
Ich antworte nicht. Was sollte ich ihm denn sagen?
"Ai was... hast du...?"
Langsam balle ich die Hände zu Fäusten. Mein Verhalten ist doch total kindisch.
Aber trotzdem muss ich da jetzt durch, ich habe diese Situation selbst heraufbeschworen.
Wie sagt man so schön; die Suppe die man sich einschenkt muss man auch selbst wieder auslöffeln.
Ich setze mich auf mein Sofa, noch immer ohne ihm eine Antwort gegeben zu haben.
Wieder seuftzt Shû.
"Ist es... wegen dem... Mädchen...?"
Mir bleibt eh nichts anderes übrig als die Wahrheit zu sagen.
"Ja...", sage ich nun leise und ohne den blonden Vampir anzusehen. Ich starre einfach auf meine Hände, während sich meine Finger in meine Oberschenkel graben.
"Hat sie etwas... gemacht...?" Ich schüttele den Kopf.
》Fang jetzt nicht an zu weinen, Ai.《 Innerlich gab ich mir eine Ohrfeige, ich musste mich zusammenreißen.
"Was... denn dann...?" "Ich... ich habe gesehen wie du ihr Blut trinkst. Und irgendwie... naja... bin ich eifersüchtig geworden. Seit sie da ist seid ihr nur noch damit beschäftigt ihr Blut zu trinken. Und ich komme mir vor... wie das fünfte Rad am Wagen.", ich halte kurz inne, "Absolut unbrauchbar und nutzlos." Mit Mühe halte ich meine Tränen zurück und habe wegen der herannahenden Tränen die Augen geschlossen. "Ich bin schon so vielen Leuten... egal geworden. Ich wollte nicht, dass ich auch dir egal werde."
Und nun fließt sie doch. Die erste Träne.
Ich wische sie weg. Ich fühlte mich kraftlos, leer.
"Ai..." Ich konnte anhand seiner Stimme hören das er vor mir steht.
"Ai... sieh mich... an..."
Ich öffne die Augen, Shû kniet vor mir.
"Ai, du bist mir nicht egal. Und du wirst mir nie egal sein, im Gegenteil: du bist das wichtigste und wertvollste was ich in meinem Leben habe.", er nimmt meine Hände in seine und streicht mit dem Daumen über den Handrücken, "Ich bin froh dir damals begegnet zu sein. Du bist das wunderschönste Mädchen, das ich je gesehen habe. Und ich liebe den Gedanke, dass du mein Mädchen bist. Ich liebe dich, mein Kätzchen."
Shû's Hand wandert zu meiner Wange und kurz darauf küsst er mich zärtlich.
Mit einem zarten Rotschimmer auf den Wangen sehe ich ihn an.
Als hätte er meine Gedanken gelesen sagte er: "Das ich ihr Blut getrunken habe, hat nichts zu bedeuten. Sie ist einfach nur die Opferbraut; eine unbedeutsame Beute."
"Wirklich...?" Der Blonde nickt, "Sie bedeutet mir nichts. Ich habe mein Mädchen gefunden." Er sieht mir in die Augen, "Bitte schenk mir ein lächeln. Ich hasse es, dich traurig zu sehen." Er streichelt mir über die Wange und ich lege meine Hand an seine, bevor ich leicht nicke und tatsächlich ein lächeln zustande bringe. Ein echtes lächeln.
"Warum bist du... nicht zu mir gekommen... um mir zu sagen... wie du dich... fühlst...?" fragt Shû leise.
"Weil... uhm... ich weiß es nicht. Ich glaube ich... war verwirrt oder so." gebe ich zu. Das stimmt wirklich, denn ich kannte den Grund echt nicht warum ich nicht schon eher auf ihn zugegangen war.
Plötzlich steht er auf und drückt mich ohne Vorwarnung auf das Sofa, nur damit er sich auf mich legen und verhindern kann, das ich ihm den Brief, welchen er gerade aus der Brusttasche meiner Bluse gezogen hatte, aus der Hand nehme.
"Shû was...?" "Was ist... das?" fällt mir der Größe ins Wort.
"Ein Brief." "Was für... ein Brief...?" die ozeanblauen Augen des Vampirs ließen mich einfach nicht los.
"Das ist eine Einladung..." antworte ich. "Für was...?"

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Hallo :3
Gomene, das ihr so lange auf dieses Kapitel warten musstet.

Aber jetzt gehts wieder weiter, ich hatte nämlich keine Idee wie ich weiterschreiben soll und keinen Empfang, weil ich im Urlaub war 😓

Danke das ihr das Kapitel lest.

Wenn ihr fragen zur FF habt, könnt ihr die gerne in die Kommentare schreiben. 😊

Eure _Sylfaen_

Dance with the starsWhere stories live. Discover now