My Demons

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》Soso... im Zimmer des Hundeprinzen, also? Das dürfte ja nicht schwer zu finden sein.《
"So, und jetzt bringt ihn in eine Zelle."
"Jawohl!"

Bis ich in der Nähe des Kerkers bin sollte ich mich ruhig verhalten.
Allerdings war dieser Tunnel so endlos lang, dass ich schon bezweifele je aus diesem Tunnel wieder herauszukommen.
"Du schläfst fast ein. Lauf gefälligst einen Schritt schneller!", bellt einer der Wachen.
Hm... Nö.
Sollen sie mich doch tragen, wenn's ich ihnen zu langsam bin.

Endlich nahm der Tunnel ein Ende und ich befinde mich in einem grünenden Garten.
Nicht unbedingt das, was ich erwartet hatte. Andererseits bin ich hier in einem Palast...
Die Wachen führten mich zielstrebig durch den Garten, auf ein kleines, rundes Häuschen zu.
Erst als ich näher dran war, erkannte ich die tiefer in die Erde führende Treppe.
Keine Wachen vor dem Kerkerzugang?
Kurios.
Auch am Ende der Treppe gab es keine Anzeichen von Wachen.
Jetzt konnte ich zur Tat schreiten.
Ich bleibe stehen und somit auch die Wachen.
"Hey, beweg dich!", die Wache bleibt direkt vor mir stehen.
"Hörst du schwer?", knurrt die zweite Wache hinter mir.
Mit einer schnellen Bewegung gelingt es mir, die Ketten der Handschellen zu zerreißen, sodass ich jede Hand unabhängig von der anderen bewegen konnte.
Mit einem Faustschlag ins Gesicht der Wache vor mir, konnte ich jene ersteinmal ins Traumland befördern, bevor ihm die zweite Wache Gesellschaft leistet.
Ich suche die Wachen nach den Schlüsseln zu meinen Handschellen ab und werde fündig.
Klimpernd fallen die Handschellen zu Boden, gefolgt von dem Schlüssel.
Schweigend sehe ich auf die beiden am Boden liegenden Hunde.
Warum Wachen auch immer Degen mit sich herumschleppen.
"Ich leih den mir mal aus.", sage ich und nehme den Degen einfach an mich.
Es wäre klüger, wenn ich mich jetzt als Wache verkleiden würde.
Allerdings fehlt mir dazu die Zeit.
Ich musste Ai finden und vor diesem Köter retten, welcher vorhatte sie zu heiraten.
Schnell gehe ich die Treppen wieder nach oben und mache mich im Schutz der Nacht auf den Weg ins Schloss.

Ai's Sicht

"Nun mach doch nicht so ein Gesicht. Das steht dir nicht."
Chris sitzt in einem seiner Sessel vor mir und grinst mich an.
Hinter ihm prasselt das Feuer im Kamin.
"Ich würde ja gerne. Aber jedes Mal wenn ich deine Schnauze sehe, vergeht mir das Lächeln.", sage ich mit zuckersüße Stimme.
"Willst du dich mir immer noch nicht fügen?"
Wie einfach er immer das Thema wechselte.
"Niemals!"
Er kichert belustigt, "Bald wirst du dich mir fügen müssen. Ob du willst oder nicht."
"Schlag dir deine dumme Hochzeit aus dem Kopf! Der Einzige, den ich heiraten werde, ist Shû!"
"Dummerweise wirst du, wenn du ihn das nächste Mal siehst, bereits mit mir vermählt sein. Obwohl ich es auch bezweifele, dass du ihn je wieder zu Gesicht bekommen wirst."

Von der geöffneten Balkontür dringt Lärm von außerhalb in das Zimmer des Prinzen und der zukünftige Hundekönig sieht nach draussen.
"Ach herrje. Was ist nun wieder passiert?"
Kaum hatte Chris dies ausgesprochen, stürmt einer der Wachen Hals über Kopf in das Zimmer.
"E-Eure Hoheit! Der Gefangene, von dem wir euch vorhin berichteten, ist entkommen!", hechelt jene Wache.
"Wie konnte das passieren?", erzürnt erhebt Chris sich aus dem Sessel.
"Wir wissen es nicht, eure Hoheit..."
"Wo befindet er sich gerade?"
"Auch das wissen wir nicht! Aber es ist nicht auszuschließen, das er sich noch im Schloss befindet und nach der jungen Dame sucht."
"Dann kann es nur dieser Shû sein.", Chris sieht mich an, "Leider wird dein Ritter dich nicht retten können. Vorher werde ich ihn erledigen!"
"Das wagst du nicht!"
Leider hielten mich die Ketten davon ab, ihm eine Abreibung zu verpassen.
Dieser Typ muss endlich von seinem hohen Ross geholt werden!
"D-Das könnte sich als Schwierig erweisen, eure Hoheit.", sagt die Wache kleinlaut.
Chris' Blick schnippt auf den Wachhund.
"Er hat einem der Wachen den Degen abgenommen. Bedauerlicherweise konnte er sich damit bereits bis zur dritten Etage durchkämpfen."
"Warum schafft ihr, als Einheit, es nicht einen einzigen Eindringling aufzuhalten?!"
"W-Wir sind untröstlich!"
"Geh! Ich werde mich selbst darum kümmern."
"Wir Ihr wünscht, eure Hoheit!", die Wache verschwindet durch die Tür.
"Da hast du dir aber einen tollen Kater angelacht."
"Mitnichten, er ist gehört weder zu deinem Volk, noch zu dem der Katzen."
"Von Wem oder Was er abstammt, ist nebensächlich. Gegen meine Magie kommt er nicht an."
"Magie? Das heißt, du beherrschst noch andere Zauber außer der Gravitationsmagie?"
"Richtig. Im Gegensatz zu euch, Verehrteste, habe ich mich in den letzten Jahren ausgiebig mit Magie beschäftigt. Und das ist der Untergang für deinen Retter.", er grinst.
"Wehe, du tötest ihn!"
"Was, wenn ich es doch tue? Was willst du dann machen?"
"Ich werde dich-"
Ohne mich weiter zu beachten, verlässt er sein Zimmer.
Ich musste ihn aufhalten.
Wie wild zieht ich an den Ketten, doch der Erfolg freizukommen, bleibt aus.
Ich musste doch irgendetwas unternehmen können!
Ich kann nicht zulassen, dass er Shû mit seiner Magie besiegt.
Aber wie sollte ich das anstellen?
Diesen Handschellen konnte ich nicht entkommen.
Ich hatte schon versucht, sie loszuwerden in dem ich mich in das Kätzchen verwandele, aber die Handschellen waren geschrumpft.
Bei der Verwandlung in meine menschliche Gestalt waren sie mit mir gewachsen.
Sie hatten sich nicht für eine Sekunde gelöst.
Das durfte doch nicht wahr sein!
Er kommt hierher und will mich retten und dann kreuzt dieser Prinz von Köter auf und will Shû mit Magie umbringen?!
》Wo bleibt diese komische Kraft, wenn ich sie brauche?!《
"Verdammt nochmal!! Lass mich jetzt nicht hängen! Nicht jetzt, wenn ich dich brauche!"
Der mysteriösen Kraft gut zuzureden scheint mir nicht die sinnvollste Aktion zu sein.
Aber wie sollte ich sie sonst herbeirufen können?
"Allmächtige Dämonen, die ihr mir euer Zeichen gabt, verleiht mir jetzt eure Kraft, damit ich denjenigen beschützen kann, den ich aus tiefstem Herzen liebe!"
Hätte mein Tattoo nicht angefangen zu leuchten und zu schmerzen, wäre ich sicherlich mutlos sitzen geblieben.

Ich konnte die Verwandlung förmlich spüren. Also lag ich richtig. Meine Eltern hatten den Pakt der Dämonen auf meine Haut gebrannt, in der Hoffnung sie würden mich zerfressen.
Damals, noch bevor sie mich an Gladihiko verkauften.
Von wegen Familienwappen.
Das sich dieser Pakt jetzt zu meinem Vorteil erweisen würde, das hätten sie sich in ihrem Leben nie träumen lassen.

Wie von alleine zerissen nun die Kettenglieder und die Handschellen um meine Handgelenke lösten sich auf.
》Na warte, Chris! Ich werde nicht zulassen, dass du Shû etwas antust!《

Geisterhaft und unnatürlich schnell renne ich durch die endlosen Flure des Palastes, dem Geräuschen aneinanderprallender Klingen hinterher.
Entfernte Stimmen dringen an mein Ohr, sie nicht mehr weit weg.
Nun kann ich Shû doch helfen!
Nach wenigen Minuten hatte ich die Halle erreicht, in der sich Shû und der Köter ein Duell lieferten.
Die Magie des Hundes war zu langsam um Shû zu erwischen.

"Ai!", Shû hält inne als er mich sieht.
Auch Chris dreht sich zu mir um.
Er konnte es nicht glauben, dass ich hier war, wo er mich doch mit speziellen Handschellen angekettet hat.
Vielleicht war es auch mein Äußeres, welches den Hund für einen Moment zu Stein erstarren ließ.
"Ai, bleib wo du bist! Der Kerl hat eine magische Barriere um diesen Raum gelegt und kann nach belieben Zaubern!"
"Gut erkannt, Kater!" Chris schien aus seiner Starre erwacht zu sein.
Das Einzige was ich sah, war das Blut, welches aus Shû's Körper spritzte.
Danach übernehmen die Dämonen oder die 'mysteriöse Kraft', wie man es auch nennen will, meinen Körper. Diejenige die dann kämpfte, war nicht ich.

Das erste was ich spüre ist eine dickflüssige Flüssigkeit, welche langsam von meinen Händen und meinen Wangen tropft.
Suchend sehe ich mich um, Shû war verschwunden und Chris liegt blutüberströmt vor mir.
"S-Shû?"
Mein Körper beginnt zu zittern.
"Shû, wo bist du?"
Was hatten diese Dämonen getan, nachdem sie mein Bewusstsein schlafen geschickt haben?
Die ersten Tränen laufen an meinen Wangen runter.
Das ganze Blut... war zu viel für eine Person.
"Shû...!"

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Erstmal ein großes Gomene für den blutigen Horror am Ende des Kapitels Õ.Ô Ich muss ganz ehrlich sagen, das ich das etwas heftig finde.
Aber... man kennt's ja.
Diese Dämonen.
Kommt nicht mehr vor... hoffe ich.

Oder schreibt doch einfach in die Kommentare, ob ich das bei der ein oder anderen wichtigen (zukünftigen) Kampfszene wieder so schreiben soll!

Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen! :)

Bis zum nächsten Kapitel!
Eure _Sylfaen_

Dance with the starsWhere stories live. Discover now