Teil 57 - Harmonie

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"Ich dachte, du weißt wo wir hin müssen", sagte ich und sah mich verzweifelt um. Der Weg zum Strand war sicher nicht schwer gewesen. Theoretisch. Der liebe Mr. Styles neben mir hatte mal wieder die Führung übernehmen müssen und uns so irgendwo ins Nirgendwo geführt.
"Wo willst du denn hin? Dort steht doch STRAND!" Harry sah auf sein Handy und lief dann in die entgegengesetzte Richtung weiter. Ich seufzte und trottete ihm dann hinterher. Da er keine meiner Fragen beantwortete, schwieg ich ihn an und lief ihm mehr oder weniger hinterher.
"Siehst du, da wollte ich hin." Ich sah nur Wiese, als er angeblich angekommen war.
"Wow, was für eine schöne Wiese.", sagte ich sarkastisch. Harry schnaubte, griff mein Handgelenk und zog mich nach vorne.
"Das dort unten meine ich." Ich folgte seinem Zeigen und entdeckte einen kleinen Strand, an dem sich niemand befand.
"Oh, dann hat es sich ja doch gelohnt, ein Mal um die Welt zu laufen.", sagte ich und erntete dafür einen Schubser von Harry. An der Felswand entlang ging ich voraus und schon wenige Minuten später kamen wir am weißen Strand an.
"Woher kennst du das hier?", fragte ich und breitete mein Handtuch aus.
"Als ich mal etwas länger hier war, hatte ich was mit einer aus LA, die hat mir diesen Strand dann gezeigt. Keine Touristen und keine Kameras. Perfekt für berühmte Leute wie uns zwei." Harry legte sein Handtuch neben meins und zog sich das T-Shirt über den Kopf. Ich cremte mir die Beine ein, zog meine Hose aus und verteilte den Rest der Sonnencreme auf meinen Armen. Dann zog ich mein Shirt aus und drehte mich mit einer Bitte zu Harry.
"Könntest du mir den Rücken eincremen?", fragte ich und hielt ihm die Sonnencreme entgegen. Als ich aufsah, hatte er noch immer nicht reagiert, weshalb ich erneut seinen Namen rief.
"Harry! Würdest du mir bitte den Rücken eincremen?"
"Äh, ja klar.", sagte er und endlich kam das Leben in seinen Körper zurück. Er schmierte mich ein und wischte dann seine Hände an seinen Beinen ab.
"Danke. Kommst du mit ins Wasser?", fragte ich und lächelte ihn an.
"Jap." Ich ging voran und hörte, wie Harry mir folgte. Es war ruhig an diesem schönen Ort. Man hörte die Wellen und das Zwitschern der Küstenvögel. Mehr nicht.
"Anfangs wird es aber etwas kalt sein.", warnte Harry, doch es war schon zu spät. Mit den Füßen im Wasser schreckte ich zurück und bekam augenblicklich Gänsehaut.
"Komm schon, Mary. Du bist doch nicht etwa ein Frostköttel, oder?", stichelte Harry. Ich streckte ihm die Zunge raus und trat mit verschränkten Armen zurück in den Ozean. Langsam aber doch gewöhnte ich mich an die Temperatur, während Harry wenige Meter vor mir kopfüber im kühlen Nass verschwand. Ich rollte mit den Augen über sein angeberisches Verhalten. Stück für Stück ging ich weiter, bis Harry nur wenige Zentimeter vor mir auftauchte und sich vor mir aufbaute. Das Wasser tropfte aus seinem nassen Haar auf meinen Oberkörper, so nah stand er mir.
"Kalt?", fragte er, beobachtete die fallenden Tropfen, die an meinem Körper hinunter flossen. Ich nickte leicht und ahnte nichts Gutes, als Harry seine Arme nach mir austreckte und meine Haut mit seiner kalten berührte.
"Was hast du vor?" fragte ich, Harry grinste.
"Vertraust du mir?" Ich sah ihm in die Augen und überlegte. Eigentlich vertraute ich ihm, doch in dieser Situation war ich mir nicht mehr so sicher.
"Eigentlich schon.", flüsterte ich. Harry grinste wieder und kam mir noch näher, was mich erzittern ließ. Ich spürte seinen Atem an meinem Ohr.
"Schließ deine Augen.", flüsterte er und ohne darüber nachzudenken tat ich es. Ich spürte, wie Harry sich entfernte und rechnete mit vielem, doch es geschah nichts. Ich blinzelte und öffnete dann meine Augen. Von Harry keine Spur.
"Harry?", rief ich, doch es kam keine Antwort. Plötzlich spürte ich etwas an meinen Knöcheln und noch bevor ich wirklich erschrecken konnte, wurden mir die Füße weggerissen und ich fiel ins Wasser.
Schockiert tauchte ich auf und spritzte den breit grinsenden Harry vor mir ab.
"Du bist so ein Arsch!", sagte ich und wischte mir das Wasser und die Haare aus dem Gesicht. Harry lachte nur und nahm mich in den Arm.
"Sorry, aber das musste sein. Hast du Hunger?" Bibbernd nickte ich und ließ mich von  Harry zum Strand führen. Ich wickelte mich in mein Handtuch und setzte mich zur Strafe mit auf Harrys.
Die Frage, wieso er einen so großen Rucksack dabei hatte, wurde mir nun beantwortet. Harry packte ein ganzes Menü aus und freute sich auch noch darüber.
"So, wir haben Champagner, Erdbeeren, Melone, Baguette und Käse, Schinken und ein paar Weintrauben. Greif zu!" Ich schüttelte lächelnd den Kopf und nahm mir eine der Erdbeeren. Sie schmeckte köstlich.
"Du hast das richtig geplant, oder?" Harry reichte mir eines der befüllten Champagnergläser und nickte.
"Ich wollte ja sowieso zum Strand und wärst du nicht mitgekommen, hätte ich einfach eine von den hübschen Amerikanerinnen abgeschleppt.", sagte er trocken und sah zu der Gruppe, die vor wenigen Minuten hier am Strand angekommen war. Ich schubste ihn, um seine Aufmerksamkeit zurück zu bekommen.
"Du bist unmöglich! Aber tu dir keinen Zwang an. Wenn du lieber Zeit mit einer von denen verbringen möchtest... Die starren schon hier rüber.", sagte ich und tatsächlich stand in dem Moment eine von ihnen auf und kam auf uns zu.
"Hey, entschuldigt. Ich wollte euch nicht stören, aber bist du-"
"Jap, Harry Styles, wie er leibt und lebt.", unterbrach Hrry sie barsch, was mich erneut zum Augenrollen brachte.
"Ähm, das ist schön, aber eigentlich meinte ich sie. Bist du Mary-Jane Hensley?" Ich grinste Harry überlegen an, während er nur seinen Champagner trank.
"Ja, die bin ich und du?", fragte ich und reichte ihr die Hand.
"Harmonie."
"Wollen du und deine Freunde uns nicht Gesellschaft leisten?" Harmonie nickte und lief zurück zu ihren Freunden.
"Das musste ja so kommen.", murrte Harry. Ich lachte und streichelte ihm zum Trost über die Schulter. Harmonies Freunde gesellten sich zu und es stellte sich heraus, dass sie alle Studenten an der Universität von Californien hier in LA waren. Wir unterhielten uns und langsam fand auch Harry daran Gefallen. Als es dunkel wurde, machten wir ein Lagerfeuer und nachdem die Flasche Champagner leer war, begann Harry sogar zu singen.

Honest (I)Where stories live. Discover now