Kapitel 25

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Kapitel 25

{Karins Sicht}

Heute war es also so weit , heute war der Tag meines Umzuges nach München und dieser Tag könnte schlimmer nicht sein. Der schlimmste Tag meines bisherigen Leben. Den ganzen Tag war ich nur am heulen und die Worte meiner Mutter bauten mich nicht gerade auf „Karin das ist nur zu deinem wohl. Du findest schon einen neuen Partner. Das ist doch nur die erste große Liebe , die hält doch so oder so nicht.", diese Worte sagte sie mir fast stündlich. Doch das machte alles nur schlimmer. Das einzige was mich etwas ablenkte war die Arbwit die heute noch Anstand. Also stürzte ich mich daran die letzten Dinge einzupacken und sie mit den Umzugsleuten in den LKW zuladen. Nach 4 Stunden war das auch geschafft und mittlerweile waren wir,  bevor es weiter ging zum Flughafen,  noch bei Bekannten meiner Mutter  um uns zu verabschieden. Nach über einer Stunde würde es mir hier aber zu viel und ich wollte mal kurz frische Luft schnappen, meine Gedanken kreisten nur um Stefan und ich war jeden Moment soweit wieder in Tränen auszubrechen.

Ich ging langsam runter auf die menschenleere Straße ,  überall waren Pfützen und es roch nach Regen. Die ganze Zeit über fragte ich mich was mit Stefan wohl sei, weiß er schon das ich weg bin ? Hat er die Kiste mit meinen Sachen schon bekommen? Ich hoffte es denn in der Kiste war eine kleine Schadule voll mit Erinnerungen und einem Brief mit einer Erklärung von mir. Das macht die Sache , das ich einfach abgehauen war nicht besser , doch ich hoffte er hätte ein wenig Verständnis. Ich hab ihn auch noch meine neue Adresse und unsere Festnetztnummer aufgeschrieben , vielleicht meldet er sich ja mal wenn er mir verziehen hat.

Gedankenversunken ging ich die Straße weiter entlang und kam zufällig am Friedhof von Stefans Vater vorbei. Hier brachte mich Stefan schon einmal her um mich seinen Vater vorszustellen, langsam Schlich ich mich durch den Zaun, ich musste da jetzt einfach hin , wie als würde mich eine übernatürliche Macht dort hinziehen und als ich den Grab näher kam wusste ich auch wieso, ich sah Stefan auf der Erde vor dem Grab sitzen und mit seinem Vater reden. Schnell versteckte ich mich Hinter einem Baum und lauschte seinen Worten die mir das Herz brachen. Stefan erzählte einem Vater wie sehr er von mir verletzt, enttäuscht und sauer war. Das er nicht verstehen konnte warum ihn alle geliebten Menschen genommen wurden , ich konnte trotz der paar Meter Entfernung spüren wie zornig er war und  ich konnte ihn verstehen, er war wütend weil er nicht wusste wieso ich weg war noch was er tun sollte. Ich glaube nicht das er meine kleine Kiste zum Abschied schon geöffnet hat sonst hätte er zumindest die Möglichkeit mich anzurufen sobald ich in München war.

Er war so fertig und am Boden zerstört und das alles nur wegen mir. Ich brach in Tränen aus und musste mich zusammenreisen nicht laut zu weinen da Stefan mich sonst entdecken würde.

Ich hab Stefan noch nie so gesehen , er war verheult , voller Matsch und Erde und da es geregnet hatte war er auch noch klatschnass. Durch das Mondlicht könnte ich eine Wunde an seiner Stirn erkennen. Was war den nur mit ihm passiert ? Ich war geschockt über seinen Zustand und musste hier nichts wie weg, langsam Schlich ich mich leise davon doch ich trat genau auf einen Ast der laut knackste.

„Verdammt" entwich es mir zum Glück leise und ich verschwand hinter dem nächsten Baum.

„Hallo ist da jemand ?", fragte Stefan jetzt und ich konnte ihn von meinem Versteck aus beobachten wir er sich umsah. Nachdem er aber keine Antwort bekam nahm er seine Sachen und ging in die andere Richtung und auch ich machte mich jetzt schläunigst auf den Weg zurück zu meiner Mutter die schon sehnsüchtig wartet.

„Kindchen wo warst du denn ? Wir müssen los unser Flug geht bald , komm" , sagte meine Mutter und zog mich ins Taxi.

‚Schnell weg hier' ging es mir durch den Kopf. Nicht das Stefan mich doch noch eindeckte.

Doch zum Glück fuhr das Taxi gleich los und wenige Minuten später waren wir auf der Autobahn am Weg zum Flug Richtung München ...

Die erste große Liebe hält nicht ... sagten sie..."Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt