Der Traum

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Ich wachte auf, mitten in einem Wald. Ich war in Wolfsgestallt, allerdings in meiner alten. Ich hatte sehr hellbraunes Fell und war auch noch ziemlich klein. Ich sah mich hektisch um. Moment! Dieses Zenario kenne ich irgendwoher, aber woher? Ich drehte mich um und sah den Busch hinter mir wackeln. Es hörte sich zu laut für eine Maus oder etwas kleineres Tier an, also musste es ein Wolf sein. Ich machte mich zum Sprung bereit, doch auf einmal kam das Geräusch von der Seite. Ich sah im Augenwinkel wie ein schwarzer Wolf aus dem Gebüsch sprang, genau auf mich zu. Ich sah, dass er sehr tief sprang um mich zu erwischen, doch kurz bevor er mich erwischte sprang ich in die Luft und landete hinter ihm. Ich drehte mich blitzartig um und sprang auf seinen Rücken. Der wolf war kurz verwirrt und ich nutzte die Zeit um mein Gewicht zu verlagern, damit der Wolf umfallen würde. Glücklicherweise tat dieser das auch und ich stellte mich auf seinen Bauch. Mit gefletschten Zähnen und ausgefahrenen Krallen legte ich meine Pfote auf seine Kehle. Ich wartete einen Moment um zu sehen, ob er es erklären will, warum er mich angegriffen hatte. Der Wolf sagte tatsächlich etwas: ,,Hey Moon, wo kam das denn her? Fahr die Krallen ein und komm von mir runter!" Dad? Ich war extrem verwirrt, tat aber was er sagte. Er stellte sich mit dem Rücken zu mir und ich sah tatsächlich die zwei braunen Punkte in seinem Nacken glänzen. Das muss ein Traum sein, aber wo bin ich? ,,Das war super Moon! Das müssen wir beim Training weiter ausbauen, aber jetzt nicht. Es ist schon sehr spät, lass uns nach Hause gehen," sagte er und drehte sich um. Ich nickte mehr zu mir selbst als zu ihm und wir liefen los. Mit meinen kurzen Beinen war es gar nicht so leicht mit ihm Schritt zu halten, aber ich schaffte es... irgendwie...

Als wir so liefen überlegte ich wo und vor allem wann ich war. Rafael lief vor mir und nach einer Weil sah ich ein Haus. Es war schön, sehr schlicht gehalten und über der Eingangstür hing ein Wappen. Auf diesem Wappen war ein weißer Wolf zu sehen, der von Dornenranken umgeben war. Der Wolf hatte rote Augen und er hatte eine stolze Position. Die Dornenranken schienen ihn nichts auszumachen, denn er lief einfach hindurch. Das ist doch unser Familienwappen. Warum bin ich hier?

Als ich mich das fragte, hörte ich auf einmal einen spitzen Schrei. Mama? Sie lebt? Ich wusste noch genau wie sie aussah und deswegen nutzte ich einfach den Lampen- Trick. Als ich bei ihr ankam, sah ich wie meine Mutter gegen drei Wölfe kämpfte. Mich durchzog eine Wut, denn genau in dem Moment, erinnerte ich mich.

Ich wurde zum Moment geschickt, in dem meine Mutter ermordet worden war.

Ich war zu diesem Zeitpunkt noch kein weißer Wolf, aber ich wusste, das ich es riskieren musste. Kampfherz? Kampfherz, bist du da? Ich brauche dich!

Auf einmal hatte ich das Gefühl, ich würde vom Blitz getroffen werden und jauelte kurz auf. Moon, endlich! Lass uns die Wölfe töten, die deine Mutter töten wollen. Das machen wir! Aber niemanden sonst! Verstanden? Verstanden! Nach diesem kurzen Dialog machte ich meine Augen auf. Ich war immer noch ein sehr kleiner Wolf, aber mein Fell war weiß.

Ich war wieder der weiße Wolf. Ich grinste leicht als ich das entsetzten in den Augen meiner Gegner sah. Ich überließ Kampfherz die Kontrolle und schon hatte ich tiefrote Augen. Da Kampfherz zu mir gehört, konnte ich ihn einigermaßen gut kontrollieren, aber da er anscheinen auch träumte, hatte er die Kraft eines erwachsenes Wolfs und diese Kraft muss irgendwo hin. Er stürzte sich auf den Wolf, der gerade dabei war sich an meine Mutter ran zu schleichen. Er tötete ihn mit einen kräftigen Biss in den Nacken. Unser Gegner fiel regungslos auf den Boden und ich sah das entsetzte in den Augen meiner Mutter. Kampfherz überließ mir die Kontrolle, damit ich nicht mehr so rote Augen hatte, aber jetzt hatte ich wieder diesen grünen Schimmer in den Augen. Mein Plan schien nicht aufzugehen, denn, das Entsetzten in den Augen meiner Mutter wuchs. Was hat sie? Erinnerst du dich noch an das Wappen deiner Familie? Es erzählt eine Legende des weißen Wolfs. Von... von uns? Von dir, ja. Aus einen anderen Blickwinkel hat der Wolf nämlich grüne Augen. Welche Legende erzählt sie. Das erzähle ich dir später, erstmal solltest du dich um die Wölfe neben uns kümmern. Welche Wölfe. Mach die Augen auf Moon!

Ich tat was Kampfherz mir sagte und stellte fest, das ich von den Wölfen eingekreist wurde, aber auch, das Rafael, meine Mutter weggebracht hatte. Er lässt mich allein, gegen diese Wölfe kämpfen? Er hat nur sein Vertrauen in dich gesteckt. Er kennt die Legende. Warum kennen sie alle außer ich? Das tut hier jetzt nichts zur Sache. Ich wandte mich von Kampfherz ab und konzentrierte mich auf die Wölfe um mich. Ich sah, dass der eine springen wollte, doch ich machte einfach das selbe wie mit meinen Vater vorhin, nur das ich ihn tatsächlich tötete. Der Wolf, der vor mir stand, sah sehr erschrocken aus, doch einen Moment später, lag er auf dem Boden.

Kampfherz hatte kurz die Kontrolle übernommen und einfach mal so drei Wölfe getötet. Dein ernst? Komm schon. Warum solltest nur du spaß haben? Wei du mein Wolf bist und ich nicht meine Eltern erschräken wollte. 1-0 für dich, aber beeil dich! Nicht das du noch am Boden liegst. Ja, ja...

Ich konzentrierte mich wieder auf meine Gegner. Kurze Zeit später lagen weitere drei Wölfe am Boden. Die letzten zwei wollten flüchten, aber ich schnitt ihnen mit dem Lampen- Trick den Weg ab. Gerade als meine Eltern als Wölfe das Haus verließen, fielen auch die letzten Wölfe regungslos auf den Boden.

,,Moon! Moon kommst du bitte," rief mein Vater. ,,Ich komme!", rief ich zurück. Ich lief los und als ich neben ihnen stand gingen wir alle gemeinsam ins Haus. Ich lief noch schnell ins Bad um das ganze Blut abzuwaschen und verwandelte mich wieder in einen Menschen. Ich war immer noch sehr klein, was sehr ungewohnt war. Nachdem ich mir das ganze Blut abgewaschen hatte ging ich zu meine Eltern ins Wohnzimmer.

Die erste die etwas sagte war meine Mutter: ,,Danke Moon. Ohne dich währe ich wahrscheinlich jetzt tot." Ich lächelte sie freundlich an und sie lächelte auch, doch nicht sehr lange, denn ihr Blick wurde wieder ernst. ,,Moon, kennst du eigentlich die Legende des weißen Wolfs?", fragte mein Vater. Ich schüttelte als Antwort nur mit dem Kopf. ,,Dann wird es Zeit, das du sie lernst! Hör mir genau zu, denn das was ich dir jetzt erzähle ist sehr wichtig! Also, in dieser Legende geht es um den weißen Wolf, um dich..."

Ein paar Stunden später...

Ich rannte aus dem Haus. ,,Ich glaube nicht, das ihr mir das nicht schon früher gesagt habt. Das ändert mein komplettes Leben. Warum verheimlicht ihr mir so etwas?", fragte ich meine Eltern sauer. Rafael und Melanie standen in der Tür. Ich drehte mich zu ihnen um und sah sie erwartungsvoll an. ,,Moon, wir wollten dich schützen," sagte Melanie, meine Mutter. ,,Und deswegen verschweigt ihr mir mein ganzes Leben?", fragte ich aufgebracht. ,,Du solltest dich beruhigen!", sagte mein Vater mit seinen bestimmenden Ton. ,,Und was ist wenn ich mich nicht beruhigen will?", fragte ich. Als Antwort verwandelten sich meine Eltern. Ich verwandelte mich auch. Meine Eltern schauten sich an und nickten, kurz danach hatten sie beide rote Augen. ,,Hallo Eichenkralle, hallo Schneepelz. Jetzt können also nicht mal mehr meine Eltern sich verteidigen?", ,,Moon, lass uns mit deinem Wolf sprechen!", forderte Eichenkralle, der Wolf meines Vaters. ,,Was wollt ihr von Kampfherz?", fragte ich. ,,Mit ihm reden," kam die Antwort von Schneepelz. Ich schüttelte bloß mit dem Kopf und Eichenkralle knurrte mich an. Ich wusste, das er mich nur provozieren will, doch ich ließ mich davon nicht beeindrucken. Ich knurrte bloß zurück und Kampfherz knurrte in meinem Kopf mit. Eichenkralle machte ein Schritt auf mich zu und ich knurrt gefährlich. Er machte wieder einen Schritt zurück, doch mit knurrender Stimme verlangte er wieder nach Kampfherz. ,,Nein!", sagte ich bestimmend. Eichenkralle wollte einen Satz nach vorne machen, doch dann überkam es mich: die Wut siegte.

Kurze Zeit später lagen meine Eltern am Boden. Ich sah sie entsetzt an. Warum habe ich das getan? Das ist leider dein Schicksal, wenn du aufgepasst hättest. Das habe ich, aber warum meine Eltern? Das weiß ich nicht.

Mich überkam tiefe Trauer und ich rannte in den Wald hinein. Ich will niemand weiter umbringen! Um das zu verhindern bringe ich mich lieber selbst um. Moon, nein!

Ich hörte nicht auf Kampfherz. Ich rannte immer weiter. Ich kannte diesen Wald in und auswendig, also rannte ich auf eine Schlucht zu. Ich rannte auf sie zu und Kampfherz versuchte mich immer noch davon abzuhalten, doch ich rannte immer weiter. Irgendwann spürte ich keinen Boden mehr unter meinen Pfoten und dann fiel ich...

Die Legende des WolfsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt