Nachsitzen

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Nachsitzen

Das Schuljahr wurde mit jedem Tag immer schrecklicher, als ich es mir vorstellen konnte. Allein Schuld daran war Dolores Jane Umbridge. Von der ersten Sekunde an wusste ich, dass ich sie nicht leiden konnte und mittlerweile war dieser Unmut zu Hass übergegangen. Auch wenn George und Fred und auch Peeves, der Poltergeist, ihr immer wieder Streiche spielten, konnte ich mir es schließlich doch nicht mehr verkneifen ihr zu widersprechen.

„Ihnen muss bewusst sein, dass ihr Mitschüler Harry Potter nur Unsinn spricht. Lord Voldemort ist nicht wieder am Leben.", brabbelte sie mit süßlicher Stimme, obwohl man das Böse in ihren Augen sah.

„Können Sie nicht endlich mal ihre Klappe halten, wenn Sie schon keine Ahnung haben, wovon Sie sprechen?", zischte ich sie an.

Es wurde ruhig im Raum. Sogar das gewöhnliche Gebrabbel im Klassenzimmer verstummte.

„Und wie stützen Sie Ihre Vermutungen, Ms. Jordan?", fragte die pinke Pest in bedrohlichen Ton und kam langsam auf mich zu.

Doch bevor ich antworten konnte, meinte Sie: „Das würde ich heute Nachmittag unglaublich gerne von Ihnen beim Nachsitzen erfahren."

Am Nachmittag war ich also bei ihr im Büro. Es sah hier exakt genauso aus wie im Zaubereiministerium. Jede freie Fläche war mit Deckchen bedeckt. Sie hatte auch einen auf Hochglanz polierten Schreibtisch, auf dem eine geblümte Tischdecke lag. Überall an den Wänden hingen hier dekorative Teller mit Katzenmotiven. Es war beinahe furchteinflößend.

„Sie wissen, was sie zu tun haben?", fragte sie mich, nachdem sie es mir erklärt hatte und meine Frage nach der Tinte abgewimmelt hatte.

Ich begann zu schreiben: 'Ich darf meinen Lehrern nicht widersprechen'

Wieder meiner Erwartungen, erschien der Satz tatsächlich auf dem Papier.

Plötzlich spürte ich einen stechenden Schmerz an meinem Handgelenk. Nach ein paar weiteren Sätzen und meinen Versuchen die Schmerzen zu vertuschen begriff ich es endlich. Ich sah schnell auf meinen Arm. Diese Feder schrieb nicht mit Tinte, sondern mit meinem Blut.

Ohne ihre Erlaubnis stand ich auf und verließ schnell ihr Büro. Sie hatte mir zwar hinterher geschrien, dass ich gefälligst zurückkommen sollte, aber irgendwann gab auch sie auf.

Ohne auf meinen Weg zu schauen rannte ich die Gänge entlang, als ich plötzlich in jemanden hineinlief.

„Mary, was ist denn mit dir passiert?", vernahm ich die Stimme meines Bruders, der mich besorgt an den Schultern festhielt. Unter Tränen deutete ich nur auf meinen Arm.

"Umbridge? Diese-... Komm' ich bring dich zu Madame Pomfrey."

Ohne groß nach zu denken hob mich mein Bruder hoch und trug mich.

Auf dem Weg begegneten wir Katie, die fragte, was passiert sei. Lee sagte ihr flüchtig Bescheid und ging dann schnellen Schrittes weiter.

Nachdem Madame Pomfrey mir etwas Salbe und Medizin gegeben hatte, kam George, dicht gefolgt von Fred, Ginny und Katie herein gestürmt.

„Oh mein Gott, Mary. Geht es dir gut?", fragte nun auch er besorgt und legte eine Hand auf meine Wange.

„Es geht jetzt wieder", murmelte ich. Ich war etwas benebelt von der Medizin.

Madame Pomfrey kam zu uns gestürmt: "Bei Merlins Bart, was ist denn hier für ein Betrieb. Das Mädchen braucht Ruhe. Eine Person kann bleiben, den Rest bitte ich zu gehen!"

Sie sahen sich alle an, bis sie George stumm zu nickten, sich flüchtig verabschiedeten und dann verschwanden.

„Das, was Professor Umbridge getan hat, kann nicht legal sein...", sagte George, nachdem eine kurze Stille im Raum eingetreten war.

„Vieles kann nicht legal sein, George. Ich werd es überleben."

Er sah kurz überlegend durch den Raum, als er wieder ansetzte etwas zu sagen: „Du Mary? Ich hab da was für dich..."

Ich sah ihn erstaunt an und deutete ihm weiter zu reden.

„Ich hatte eigentlich vor es dir am Grimmauldplatz zu geben, aber naja... Besser jetzt als nie...", er kramte in seiner Tadche herum und holte etwas heraus.

Es war eine Kette mit einem Mondanhänger.

„Es ist jetzt nichts-", sagte er, aber ich unterbrach ihn, „Es ist wunderschön"

Ich strahlte über beide Ohren.

„Soll ich sie dir umlegen?", fragte er mich und nickte heftig.

Schnell rappelte ich mich auf und drehte mich mit dem Rücken zu ihm.

Als er sie umgelegt hatte drehte ich mich zu ihm und drückte ihm schnell einen Kuss auf die Lippen. Etwas überrumpelt erwiderte er und legte seine Hände auf meine Taille.

Der Kuss intensivierte sich, aber ich löste mich, da wir immer noch im Krankenflügel waren und ich keine Luft mehr bekam.

Mit leicht geröteten Wange legte ich mich wieder. George nahm meine Hand. Wir lächelten uns kurz an.

Wenig später kam Madame Pomfrey und sagte mir, dass ich gehen konnte, wenn es mir wieder besser ging.

Redhead Boy||George WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt