K11 - Albträume

2.2K 99 13
                                    

Unruhig wälzte er sich hin und her. Ein Traum quälte ihn. Seid dem Kampf gegen Orochimaru wurde Naruto von Albträumen gequält. Jeder Nacht aufs neue. An sich war es der gleiche Traum, doch schien er ihn immer aus anderen Perspektiven zu sehen. Beim ersten Mal sah er noch alles von oben. In den darauf folgenden Nächten war er an verschiedenen Orten im Dorf. Er sah die Schlangen aus der Nähe, wie sie wüteten und zerstörten. Er sah die Menschen, um sich herum, wie sie voller Angst umher liefen, wie sie flüchteten, wie sie starben. Er fühlte ihre Angst. Ihren Schmerz. Ihre Verletzungen. Er fühlte es, als wären es seine eigenen Gefühle und Wahrnehmungen.

   Naruto wurde wach gerüttelt.

   Ein Mann stand neben seinem Bett. Es war Kakashi. Er wohnte noch immer bei seinem Sensei. Seid der Labyrinth Prüfung waren drei Tage vergangen. Drei Tage in denen er einfach nur völlig übermüdet gewesen war. Wenn diese Träume nicht bald aufhörten, dann würde er die Letzte Prüfung nicht überstehen.

   Kakashi hatte ebenfalls unruhige Nächte. Sein eigenes Zimmer war neben dem Gästezimmer, in welchem Naruto schlief. Die Betten standen direkt nebeneinander, nur von einer dünnen Wand getrennt. Er könnte hören, wie der Junge sich herum wälzte. Sein ängstliches wimmern. Das leisen Schreie, in welchem so viel Schmerz und Trauer lag.

   Voller Sorge betrachtete er seinen Schüler, welcher vor ihm im Bett lag. Er atmete schwer und zitterte. Es belastete ihn, sowohl physisch, wie auch psychisch. Der Junge sah ihn an. Seine strahlenden blauen Augen waren verschwunden. Sie waren Matt geworden, den Tränen nahe. Lange würde der Junge das nicht mehr durchstehen.

   Der Jonin beugte sich zum Bett vor und schnappte sich die Decke, um Naruto wieder zu zudecken. Dabei fiel ihm der Schweiß auf, der dem Jungen auf der Stirn lag. Er fühlte rüber und musste feststellen, das der Junge fieberte. Kakashi wollte sich wieder aufrichten, wurde jedoch zurück gehalten.

   „Bitte bleib. Ich will nicht allein sein.“, sagte Naruto leise.

   „Ich bin gleich zurück, ich hole nur schnell was.“

   Kakashi ging in die Küche, nahm sich ein Tuch und eine Schale, welcher er mit kaltem Wasser fühlte, und kehrte dann zu Naruto zurück. „Du fieberst, Junge.“, sagte er, während er das Tuch mit Wasser tränkte und es dann ausdrückte. Vorsichtig wischte er Naruto den Scheiß aus dem Gesicht und legte ihm das Tuch dann auf die Stirn.

  Die ganze Nacht über hatte Kakashi am Bett des Blonden verbracht und über ihn gewacht. Am frühen Morgen tauchte Kurama wieder auf. Er war im Wald gewesen und hatte gejagt. Das kam nicht oft vor, aber ab und an musste auch er mal etwas essen - und den 'Menschenfraß', wie er es bezeichnete, rührte er nicht an. Mit einer Ausnahme. Er liebte Zitroneneis.

   Als er Narutos Zimmer betrat, sah er Kakashi am Bett sitzen und hüpfte auf dessen Schoß.

   „Wieder eine unruhige Nacht?“, fragte er und schaute dabei zu seinem jungen blondem Freund. Kurama machte sich auch Sorgen. In einem derartig entkräfteten Zustand hatte er ihn noch nie gesehen. Selbst nach einem Kampf sah der Junge noch besser aus, als in diesem Moment.

   „Ich musste ihn diese Nacht vier Mal wecken. Außerdem hat er angefangen zu fiebern.“, erklärte der Mann mit einem seufzen.

   „Wir sollten den Hokage einweihen. Viel länger können wir Narutos Zustand nicht mehr geheim halten. Der verreckt uns hier noch, wenn es sich nicht bald bessert.“

   „Ja das sollten wir. Ich bin auch am überlegen, ob ich Inoichi herhole.“, begann Kakashi nach einigen Minuten des Schweigens. „Er kann in den Geist anderer eindringen und in die Erinnerungen, vielleicht findet er ja etwas. Und wenn nicht, dann kann er uns zumindest sagen, was Naruto da immer träumt.“

Naruto Namikaze - Der Erbe des 4. HokageDonde viven las historias. Descúbrelo ahora