12. Kapitel

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"Lieber Ron", begann Ron zu lesen, "ich habe eben erst gehört (von keinem Geringeren als dem Zaubereiminister persönlich, der es von deiner neuen Lehrerin Professor Umbridge weiß), dass du Vertrauensschüler in Hogwarts geworden bist.
Ich war äußerst freudig überrascht, als ich diese Neuigkeit erfuhr, und muss dir zunächst meinen Glückwunsch aussprechen. Ich muss zugeben, dass ich immer befürchtete, du würdest sozusagen den 'Fred-und-George'-Weg einschlagen, statt in meine Fußstapfen zu treten, mithin kannst du dir meine Gefühle vorstellen, als ich hörte, dass du Autorität nicht mehr in den Wind schlägst und beschlossen hast, echte Verantwortung zu schultern."

"Wie bescheuert ist der denn?", fragte Harry empört.

"Es wird besser", sagte Ron der den Brief schon überflogen hatte. "Hört zu :Aber ich will mehr als dir nur gratulieren, Ron, ich will dir einen Rat erteilen, weshalb ich diesen Brief nachts schicke und nicht mit der üblichen Morgenpost.
Hoffentlich kannst du ihn fern von neugierigen Augen lesen und peinliche Fragen vermeiden."

"Ron das kann privat werden!"

"Hermine es ist alles gut. Es geht weiter: Einer Bemerkung, die der Minister fallen ließ, als er mir berichtete, dass du nun Vertrauensschüler bist, entnehme ich, dass du immer noch häufig mit Harry Potter zusammen bist. Ich muss dir sagen, Ron, dass dich nichts so sehr in Gefahr bringt, dein Abzeichen zu verlieren, wie eine weitere Verbrüderung mit diesem Jungen. Ja, sicher überrascht es dich, dies zu hören - zweifellos wirst du sagen, dass Potter immer Dumbledores Liebling war -, doch fühle ich mich verpflichtet, dir mitzuteilen, dass Dumbledore womöglich nicht mehr lange die Leitung von Hogwarts innehaben wird..."

"Wenn das passiert sind wir alle verloren",unterbrach ich Ron, der mich genervt ansah. "Sorry."

"Und dass die Leute, auf die es ankommt, eine ganz andere - und vermutlich zutreffendere - Auffassung von Potters Verhalten haben. Ich möchte dies hier nicht weiter ausführen, aber wenn du dir morgen den Tagespropheten ansiehst, wirst du ein gutes Bild davon bekommen, woher der Wind weht -und mal sehen, ob du meine Wenigkeit wiederfindest!"

"Okay, Ron... sorry nochmal zu unterbrechen, aber mein Dad sagte das selbe. Er sagte es gehen Gerüchte herum, dass morgen was im Propheten stehen soll, dass interessant sein wird."

"Doch im Ernst, Ron, du willst sicher nicht mit der gleichen Elle gemessen werden wie Potter, das könnte von großem Schaden für deine künftigen Chancen sein, und ich rede hier auch von der Zeit nach der Schule. Da unser Vater ihn zum Gericht begleitet hat, muss dir bekannt sein, dass Potter diesen Sommer eine disziplinarische Anhörung vor dem gesamten Zaubergamot hatte und nicht allzu gut dabei wegkam. Wenn du mich fragst, wurde er aufgrund einer rein verfahrenstechnischen Einzelheit freigesprochen, und viele, mit denen ich mich unterhalten habe, sind weiterhin von seiner Schuld überzeugt."

"Was zur Hölle ist los mit, Percy?", fragte Harry sauer.

"Wenn du jetzt einfach mal zu hören würdest", sagte Hermine nun auch ziemlich genervt.

"Es mag sein, dass du Angst hast, die Bande zu Potter zu kappen - ich weiß, dass er unausgeglichen und, wie man hört, auch gewalttätig sein kann..."

"Harry und gewalttätig?", fragte ich nun empört. "Ron, was ist denn..."

"Aber wenn du dir darüber Sorgen machst oder dir etwas anderes an Potters Verhalten aufgefallen ist, das dich beunruhigt, bitte ich dich dringend, mit Dolores Umbridge zu sprechen, einer wirklich wunderbaren Frau, die, wie ich weiß, nichts lieber täte, als dir zu helfen."

"Das ist ja jetzt wirklich zum kotzen."

"Dies führt mich zu meinem weiteren Ratschlag. Wie ich oben angedeutet habe, könnte Dumbledores Regiment in Hogwarts bald zu Ende sein. Deine Treue, Ron, sollte nicht ihm gelten, sondern der Schule und dem Ministerium. Ich bedaure es sehr, zu hören, dass Professor Umbridge bisher sehr wenig Unterstützung durch die Lehrerschaft erfährt bei ihren Anstrengungen, jene notwendigen Veränderungen in Hogwarts einzuführen, die vom Ministerium so dringend gewünscht werden (allerdings sollte ihr dies ab nächster Woche leichter fallen -
noch einmal, sieh dir den morgigen Tagespropheten an!). Ich möchte nur Folgendes sagen - ein Schüler, der sich heute willens zeigt, Professor Umbridge zu helfen, könnte in ein paar Jahren gute Chancen auf das Schulsprecheramt haben!
Ich bedaure, dass ich während des Sommers nicht in der Lage war, dich öfter zu sehen. Es schmerzt mich, unsere Eltern zu kritisieren, aber ich fürchte, ich kann nicht mehr unter ihrem Dach leben, solange sie mit dem gefährlichen Klüngel um Dumbledore zu tun haben -wie kann Percy Dumbledore als gefährlich bezeichnen?"

"Ich glauben das Ministerium hat sein Gehirn gewaschen."

"Okay das steht jetzt in Klammern...(Wenn du einmal an Mutter schreiben solltest, könntest du ihr mitteilen, dass ein gewisser Sturgis Podmore, der ein großer Freund von Dumbledore ist, vor kurzem nach Askaban geschickt wurde wegen Hausfriedensbruch im Ministerium. Vielleicht gehen ihnen dann die Augen auf über jene Art von Kleinkriminellen, mit denen sie sich heutzutage gemein machen.) Ich darf mich sehr glücklich schätzen, dass ich dem Stigma einer Verbindung mit diesen Leuten entronnen bin - der Minister könnte mir gegenüber wirklich nicht großherziger sein -, und ich hoffe inständig, Ron, dass auch dich die familiären Bande nicht blind machen dafür, wie fehlgeleitet die Ansichten und Handlungen unserer Eltern sind. Ich hoffe aufrichtig, dass sie mit der Zeit erkennen, wie Unrecht sie hatten, und werde selbstverständlich bereit sein, eine umfassende Entschuldigung anzunehmen, sollte dieser Tag kommen.
Bitte denke sehr sorgfältig darüber nach, was ich gesagt habe, besonders über die Sache mit Harry Potter, und nochmals Glückwunsch, dass du Vertrauensschüler geworden bist.
Dein Bruder
Percy"

"Ginny wird so sauer sein, wenn du ihr das erzählst", stellte ich klar.

"Ich bin gespannt was morgen im Tagesprophet steht..."

"Das sind wir alle...", brummte Harry.

"Soweit ich es erahnen kann wird es nichts gutes sein."

"Da gebe ich dir recht, Soph."

"Ich muss noch Professor Sinistra's Aufsatz schreiben... Also zuende schreiben.", fügte Ron hinzu als Hermine ihn einen tötenden Blick zuwarf. Ron begann eifrig zu schreiben und auch Harry und ich machten uns an die Arbeit. "Möchtest du vielleicht..."

"Gib schon her, Ronald.", sie überflog Ron's Text und nahm nun Harry's Aufsatz.

"Hermine, ehrlich, du bist der wunderbarste Mensch, den ich je getroffen hab", sagte Ron matt, "und wenn ich je wieder grob zu dir bin -"

"- dann weiß ich, dass du wieder normal bist", sagte Hermine. "Harry, dein Text ist in Ordnung, außer diesem Abschnitt am Ende, ich glaub, du hast Professor Sinistra missverstanden, Europa ist nicht von einer Eisschicht, sondern von einer Eisschicht bedeckt - Harry?"
Harry war von seinem Stuhl hinunter auf die Knie geglitten, kauerte auf dem versengten und abgewetzten Kaminvorleger und spähte in die Flammen.

"Ähm - Harry?", sagte Ron unsicher.

"Was treibst du da unten?"

"Ich hab gerade den Kopf von Sirius im Feuer gesehen", antwortete Harry. Er sprach ganz ruhig. Ich jedoch war am ausflippen.

"Seinen Kopf... Im.... Im Feuer... wie bei Merlins Barte..."

"Komm runter, Soph. Sirius' Kopf?", wiederholte Hermine. "Du meinst, wie damals, als er während des Trimagischen Turniers mit dir reden wollte? Aber das würde er doch jetzt nicht tun, das wäre zu - Sirius!"
Inmitten der tanzenden Flammen, steckte Sirius' Kopf, und sein langes schwarzes Haar fiel ihm um das grinsende Gesicht.

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