15. Kapitel

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"Sie ist eine furchtbare Frau", sagte Hermine mit leiser Stimme. Es war der Freitag vor dem ersten Hogsmeade Besuch und Hermine, Ron und ich saßen zusammen im Gemeinschaftsraum beim warmen Kamin als Harry vom Nachsitzen bei Umbridge hinein kam. "Furchtbar. Weißt du, als du reinkamst, hab ich gerade zu Ron gesagt ... wir müssten etwas gegen sie unternehmen."

"Ich hab Gift vorgeschlagen", sagte Ron grimmig.

"Nein ... es geht darum, was für eine miserable Lehrerin sie ist und dass wir bei ihr überhaupt keine Verteidigung lernen", sagte Hermine.

"Und, was können wir dagegen tun?", gähnte Ron. "'s ist zu spät, oder? Sie hat die Stelle, sie wird hier bleiben. Fudge wird schon dafür sorgen."

"Nun", sagte Hermine bedächtig. "Wisst ihr, ich hab mir heute überlegt ...", sie warf Harry einen leicht nervösen Blick zu und fuhr dann fort, "ich habe mir überlegt - vielleicht ist die Zeit reif, dass wir es einfach - einfach selber in die Hand nehmen."







"Was selber in die Hand nehmen?", fragte Harry.

"Nun - Verteidigung gegen die dunklen Künste selber lernen", sagte ich. "Hermine und ich dachten uns, dass..."

"Nun hört aber auf", stöhnte Ron. "Willst du, dass wir uns noch zusätzliche Arbeit aufhalsen? Ist dir klar, dass Harry und ich schon wieder mit den Hausaufgaben hinterher sind?"

"Aber das ist viel wichtiger als Hausaufgaben!", sagte Hermine.

"Ich dachte, es gibt nichts Wichtigeres im Universum als Hausaufgaben!", erwiderte Ron.

"Sei nicht albern, natürlich gibt es das", sagte Hermine, "Es geht darum, wie Harry in Umbridges erster Stunde gesagt hat, dass wir uns auf das vorbereiten, was uns draußen erwartet. Es geht darum, dafür zu sorgen, dass wir uns auch wirklich verteidigen können. Wenn wir ein ganzes Jahr lang nichts lernen -"

"Alleine können wir nicht viel tun", sagte Ron mit niedergeschlagener Stimme. "Ich meine, von mir aus, wir können Flüche in der Bibliothek nachschlagen und dann versuchen sie zu üben -"

"Nein, ich geb zu, wir sind über den Punkt hinaus, wo wir Dinge nur aus Büchern lernen können", sagte Hermine. "Wir brauchen einen Lehrer, einen richtigen Lehrer, der uns zeigen kann, wie wir die Zauber anwenden, und der uns korrigiert, wenn wir etwas falsch machen."

"Wenn du von Lupin redest ...", setzte Harry an.

"Nein, ich rede nicht von Lupin", sagte Hermine. "Er hat zu viel für den Orden zu tun und wir könnten ihn ohnehin nur an den Wochenenden in Hogsmeade treffen, und das reicht bei weitem nicht."

"Wen meinst du dann?", sagte Harry und sah sie stirnrunzelnd an.

"Ist das nicht klar?", sagte Hermine . "Ich rede von dir, Harry."
Für einen Moment trat Stille ein.

"Was soll das heißen, von mir?", sagte Harry.

"Das soll heißen, dass du uns Verteidigung gegen die dunklen Künste beibringst."
Harry starrte sie an.

"Das ist eine Idee."

"Was ist eine Idee?", sagte Harry.

"Du", erwiderte Ron. "Dass du uns beibringst, wie man es macht."

"Aber ... Aber ich bin kein Lehrer, ich kann nicht -"

"Harry, du bist in unserem Jahrgang der Beste in Verteidigung gegen die dunklen Künste", sagte Hermine.

"Ich?", sagte Harry. "Nein, bin ich nicht, du hast mich bei jeder Prüfung geschlagen -"

"Von wegen, hab ich nicht", entgegnete Hermine kühl. "Du hast mich in der dritten Klasse geschlagen - im einzigen Jahr, wo wir beide die Prüfung gemacht haben und einen Lehrer hatten, der das Fach tatsächlich beherrschte. Aber ich rede nicht von Prüfungsergebnissen, Harry. Überleg doch mal, was du getan hast!"

"Was meinst du?"

"Weißt du, ich bin mir gar nicht sicher, ob ich jemanden als Lehrer will, der sich so blöd anstellt", sagte Ron mit einem leicht Lächeln zu Hermine und mir. Er wandte sich Harry zu.
"Überlegen wir mal", sagte er "Ähm ... erstes Jahr - du hast den Stein der Weisen vor Du-weißt-schon-wem gerettet."

"Aber das war doch Glück", sagte Harry, "das hatte nichts mit Können zu tun -"

"Zweites Jahr", unterbrach ihn Ron, "du hast den Basilisken getötet und Riddle vernichtet."

"Ja, schon, aber wenn Fawkes nicht aufgetaucht wäre, dann -"

"Drittes Jahr", sagte Ron, nun noch lauter, "du hast ungefähr hundert Dementoren auf einmal vertrieben -"

"Du weißt, das war Dusel, wenn der Zeitumkehrer nicht -"

"Letztes Jahr", sagte Ron und schrie jetzt fast, "du hast Du-weißt-schon-wen wieder abgewehrt -"

"Hör mir mal zu!", sagte Harry fast zornig, weil Ron und Hermine jetzt beide grinsten. "Hör mir einfach mal zu, ja? Klingt großartig, wenn du es so runter betest, aber all das war Glück - meistens hatte ich keine Ahnung, was ich tat, ich hab nichts davon geplant, ich hab nur getan, was mir gerade einfiel, und ich hatte fast immer Hilfe -" Ron und Hermine grinsten immer noch. "Jetzt sitzt nicht da und grinst, als ob ihr es besser wüsstet als ich, ich war immerhin dabei, oder?", sagte er hitzig. "Ich weiß, was los war, oder? Und ich hab das alles nicht überstanden, weil ich besonders gut in Verteidigung gegen die dunklen Künste war, ich hab das überstanden, weil - weil rechtzeitig Hilfe kam oder weil ich richtig geraten hatte -aber ich bin immer nur durch gestolpert, ich hatte keine Ahnung, was ich tat - HÖRT AUF ZU LACHEN!", Harry sprang auf. Und tatsächlich das lächeln von Hermine und Ron verschwand. "Ihr habt keine Ahnung, wie es ist! Ihr - alle - ihr musstet ihm nie gegenübertreten, oder? Ihr glaubt, es geht nur darum, ein paar Flüche auswendig zu lernen und sie ihm an den Hals zu schleudern, wie im Unterricht vielleicht? Die ganze Zeit weißt du genau, dass es nichts zwischen dir und dem Sterben gibt außer deinem eigenen - deinem eigenen Gehirn oder Mumm oder was immer; als ob du klar denken könntest, wenn du weißt, dass du in ungefähr einer Nanosekunde ermordet oder gefoltert wirst oder zusiehst, wie die eigenen Freunde sterben - im ganzen Unterricht hat man uns nie beigebracht, wie es ist, mit solchen Dingen fertig zu werden -, und ihr beide sitzt da und tut so, als ob ich ein schlauer kleiner Bursche war, der hie r steht und überlebt hat, als ob Diggory dumm gewesen war, als ob er zu blöd gewesen war - ihr kapiert's einfach nicht, mir hätte es genauso gehen können, und es war auch so gekommen, wenn Voldemort mich nicht gebraucht hätte -"

"Wir haben nichts von alldem gesagt, Mann", sagte Ron und sah ihn entgeistert an. "Wir haben Diggory nichts angehängt, wir haben - du kriegst da irgendwas in den falschen -"

"Harry", sagte Hermine zaghaft, "verstehst du nicht? Das ... ist es ja genau, warum wir dich brauchen ... wir müssen wissen, wie es w-wirklich ist ... sich gegen ihn zu stellen ... gegen V-Voldemort. Nun ... denk drüber nach", sagte Hermine leise. "Bitte!" Er nickte und Hermine stand auf.
"Also, ich geh schlafen", sagte sie mit einer Stimme, die offensichtlich so natürlich klingen sollte wie nur möglich. "Ähm - Nacht."

"Gute Nacht", sagte nun auch ich und folgte Hermine.



"Glaubst du er wird es sich überlegen, Soph?"

"Ich denke schon. Wenn ich ihm sage, dass ich mich doch gegen Malfoy wehren muss, dann wird er es sofort machen", ich kicherte und auch Hermine lachte kurz auf.

"Also was ist jetzt mit Malfoy und dir?", fragte sie vorsichtig als wir in unseren Schlafanzügen auf meinem Bett saßen.

"Aber sag nichts zu Harry oder Ron. Die werden ausarten."

"Keine Sorge."

"Als ich bei meinem Dad war wegen dem Hogsmeade Zettel..."

"Hat er unterschrieben?"

"Ja hat er. Auf jeden Fall hab ich da auch erfahren, dass Malfoy und ich befreundet waren als meine Eltern noch zusammen waren... ich kann mich aber an nichts erinnern und ich fühle mich wie ein Stück Dreck, weil er sich anscheinend an alles erinnert..."

"Kopf hoch, Soph. "

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