Schon immer ich

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Ich bin schon immer ich gewesen.
Und genau das ist mein Problem.

Ich fliehe vor der Welt, vor dem Leben, vor den Problemen, die einem begegnen könnten, vor den Dingen, die mir Spaß bereiten könnten, doch bei denen ich vorher einen Schritt nach vorne wagen müsste, um diese zu erreichen.

Obwohl sich vor mir gefestigter und ungefährlicher Boden befindet, traue ich mich nicht, auf dem Weg zu laufen, der mich Richtung Zukunft und Richtung Glück bringt, da ich jederzeit Angst habe, zu stolpern oder hinzufallen. Die Angst ist mein ständiger Begleiter. Ich schaffe es nicht, sie abzulegen, schaffe es nicht, etwas zu wagen, mutig zu sein, es zu etwas zu bringen.

An jeder Ecke wartet das bunte Leben auf mich, doch um dort hin zu gelangen, müsste ich durch einen ungewissen, dunklen Tunnel gehen, weshalb ich lieber auf der grauen Seite bleibe, die sich mein Leben nennt.

In meinen Träumen verliere ich mich in der bunten, schönen Welt, doch die Realität weckt mich immer und immer wieder auf.

Dass diese Traumwelt auch in echt existieren könnte, ist mir bewusst, doch ich weiß, dass ich zu dem, was ich dafür tun müsste, nicht imstande bin.

Jedenfalls rede ich mir das ein.
Und niemand schafft es, mir das wieder auszureden.

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