18. Kapitel

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Mikael flog eine langgezogene Kurve und schaute sich nach einem geeigneten Platz für sie beide um. Mariposa hatte sichtlich Spaß mit ihm zu fliegen, aber irgendwann mussten sie auch wieder landen.

„Was machen wir jetzt eigentlich?"

Er sah zu Mariposa herunter. Sie lächelte ihn an und wäre bestimmt noch länger mit ihm geflogen, wenn er sie denn gelassen hätte.

„Ich weiß es nicht, Mariposa! Ich war in dieser Dimension noch nicht. Es ist alles unbekannt für mich."

Sie nickte ernst.

Vor sich sah er eine Felsengruppe, die blickgeschützt war und wo sie sich etwas ausruhen konnten.

„Wir könnten doch einfach springen. Ich meine, in irgendeine andere Dimension."

Wenn das nur so einfach wäre.

„Ich habe es schon versucht, Mariposa. Gleich als wir ankamen, habe ich versucht zu springen. Aber irgendein Bann oder Zauber hält uns hier. Ohne Hilfe kommen wir hier nicht weg!"

Sie starrte ihn fragend an.

„Ein Bann oder ein Zauber? Wie das? Ich spüre nichts dergleichen!"

Mikael nickte.

„Ich auch nicht. Deswegen dachte ich, wir könnten schnell wieder nach Hause. Aber irgendwer will wohl, dass wir hierbleiben und irgendeinen Mist erledigen."

Sie hob eine Augenbraue.

„Denkst du, das hat etwas mit Ikarus zu tun?"

Er zuckte mit den Schultern.

„Das kann schon sein. Aber was haben ein Dämon und eine Hexe mit Gargoyles oder Vampiren zu tun?"

Entsetzt richtete sie sich auf.

„Vampire? Du meinst, so richtige Vampire? Mit riesigen Zähnen und Blutdurst?"

Sie hob ihre Hand an die Kehle und Mikael fing an zu lachen.

„Ich dachte, du wüsstest so langsam, dass man den Menschenerzählungen nicht trauen kann. Es gibt zwar solche und solche Vampire, aber glaube mir, du und ich können sie leicht abwehren!"

Er hob den Kopf und witterte.

„Was ist?"

Er hob kurz die Hand. Dann knirschte er mit den Zähnen.

„Wenn man vom Teufel spricht."

Langsam wandelte er sich noch mehr zum Dämon und bemerkte, dass auch Mariposa sich wandelte, als ob sie seine Vorsicht teilte. Es wunderte ihn immer noch, aber es imponierte ihm auch. Noch vor ein paar Wochen war er der Meinung gewesen, sie wäre ein schwacher Mensch, doch nun stellte sich heraus, dass sie ein Mischwesen war. Und zwar eines, die man vorher noch nicht gesehen hatte.

„Das sind Vampire, richtig?"

Er nickte.

„Was haben wir eigentlich gegen Vampire?"

Mikael wandte den Kopf zu ihr und unterdrückte ein Grinsen. Mariposa schien vor gar nichts mehr Angst zu haben. Zumindest zeigte sie es nicht.

„WIR haben nichts gegen die Vampire. Aber du hast selbst gesehen, wie schnell die Stimmung kippen kann. Ich bin nur vorsichtig!"

Sie hatte sich inzwischen vollends gewandelt und Mikael fand sie schöner als je zuvor. Die schwarze Haut, die bei Dämonen nicht gerade häufig vorkam und das Haar, das auf einmal feuerrot in alle Richtungen abstand. Nein, sie war kein gleichwertiger Dämon, aber eine sehr niedliche Version davon.

DEMONSWhere stories live. Discover now