23. Kapitel

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Etwas rannte an ihm vorbei.

Und zwar in einem Tempo, dass er es beinahe nicht bemerkt hätte, dass sich überhaupt jemand in seiner Nähe befand.

Baltasar fletschte mit den Zähnen.

Es war die Hexe gewesen. Jemand anderes konnte es nicht sein!

Er hatte diese Druckwelle bemerkt, die vor einiger Zeit auf ihn zugekommen war. Selbst die zweite hatte ihn voll erwischt. Seither hatte er ein seltsames Gefühl. Er konnte es nicht beschreiben. Es war eine Mischung aus Beklemmung und nackter Angst!

Angst!

Das Gefühl kannte er zwar, aber nicht in solch einer Form. Alles zog sich in ihm zusammen, dabei konnte er nicht einmal sagen, wovor er Angst hatte. Es war seltsam, aber dieses Gefühl kam auf, nachdem ihn die zweite Druckwelle erfasst hatte. Es fühlte sich an...wie ein Fluch! Oder eine dämonische Kraft. Das war allerdings unmöglich. Eine Hexe konnte keine dämonischen Fähigkeiten besitzen!

Er schüttelte seinen Kopf, um dieses Gefühl los zu werden. Allerdings brachte es nicht viel.

Er musste der Hexe hinterher. Wenn sie frei war, dann hatte sie sich Cazim entledigt.

Cazim war zwar schwach, aber mit einer Hexe sollte er eigentlich fertig werden. Wie hatte sie es also geschafft? Eine gewisse Neugier konnte er nun nicht ausschließen. Sie interessierte ihn.

Er erhob sich und verfolgte sie von der Luft aus, doch er merkte, wie sich auch sein Körper veränderte. Er wurde schwächer und hatte Mühe, sich in der Luft zu halten. Wie konnte das sein?

Wer das bewerkstelligt hatte, war verdammt mächtig. Niemand konnte einen Dämon so beeinflussen. Es sei denn, derjenige war selbst ein Dämon. Baltasar wusste aber, dass Mikael, wenn er denn schon hier sein sollte, nicht so etwas zustande bekam. War noch ein Dämon auf dieser Dimension? Einen, den er noch nicht bemerkt hatte?

Wieder schüttelte er den Kopf.

Erst einmal sollte er sich um die Hexe kümmern. Dann um den Unbekannten, der ihn so sehr geschwächt hatte.

Er flog eine Weile, dann sah er sie wieder. Sie hatte angehalten und starrte auf das Meer vor sich. Er hörte sie fluchen, dann rannte sie weiter in Richtung des Gebirges.

Baltasar lächelte.

Dort dürfte er sie einfangen können. Sie war so unvorsichtig.

Er ließ sie eine Weile rennen, dann stieß er hinunter und packte sie.

„Glaubst du wirklich, du kannst mir entkommen, Hexe?"




Mikael stoppte wieder, was Jax aufstöhnen ließ.

„Verdammt! Wenn du andauernd Pause machst, kommen wir nie vorwärts. Oder kommt wieder so eine Druckwelle?"

Mikael schüttelte den Kopf.

Er hatte keine Ahnung, was es war, aber er spürte Mariposas Wut.

Verdammt, war er doch von dem Fluch befallen?

Er hatte Geschichten gehört, dass manche Dämonen die Gefühle ihrer Gefährtinnen spüren konnten. Aber die waren immer zusammen gewesen und hatten sich in einer Zeremonie aneinandergebunden. Also geistig. Das hatte er noch nie getan. Aber er spürte Mariposa genau. Doch sie war ja nicht seine Gefährtin.

Lass mich los, du Mistkerl!

Verdammt, er konnte sogar ihre Stimme hören.

„Baltasar hat Mariposa!"

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