Kapitel 67

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Die Menge bejubelte Magnus und löste sich dann schnell auf. Er schüttelte Raphael die Hand und sie kehrten zu ihren Leuten zurück.

Magnus küsste Alec so stürmisch, dass er fast umgefallen wäre.

„Ich brauche dich!“, flüsterte Magnus verlangend und ließ seine Zunge ohne großes Vorspiel in Alecs Mund wandern. Alec seufzte erstaunt und lief im nächsten Moment rot an. Er genoss Magnus Berührungen.

Irgendwo hörte er Raphael meckern.

„Ich hatte ihn fast! Er ist nicht so stark wie früher.“, nörgelte er verbittert.

„Stimmt, aber Magnus hat seine Schritte schlauer eingesetzt. Es geht nicht nur um Können, sondern vor allem um Taktik.“, hörte er noch Catarinas Antwort, bevor Magnus ihn an sich drückte und er alles um sich herum vergaß.

Er spürte Magnus heißen Körper, seine Berührungen und den Schweiß, den sein Körper abgab, aber Alec genoss all das.

Dann löste Magnus sich von ihm, grinste ihn zufrieden an und zog ihn dann von der Tanzfläche.

„Ich muss dringend wieder mehr trainieren, das war eine Katastrophe.“, seufzte er und sah beschämt zu seinen Füßen.

Alec küsste ihn sanft auf die Schläfe.

„Ich fand’s toll.“, flüsterte er zärtlich und strich über Magnus Nacken.

Magnus kicherte leise, Alec merkte es nur, weil sein Körper zitterte.

„Ich liebe dich.“, murmelte er, während er Alec an sich zog.

Alec musste grinsen.

„Ich liebe dich auch.“, nuschelte er in Magnus Schulter und zog ihn eng in seine Arme.

„Magnus Bane! Hab ich es mir doch gedacht, dass du es bist.“, sagte eine Frauenstimme.

Alec konnte die Frau sehen, sie stand vor ihm. Groß, kleiner als er, aber groß für eine Frau, schwarze Haare, helle Haut. Sie trug ein schwarzes langes Kleid und roten Lippenstift.

Magnus erstarrte und Alec versuchte sich erstaunt von ihm zu lösen.

„Bitte lass mich nicht los.“, flüsterte Magnus leise und drehte sich dann langsam zu der Frau um. Er hielt Alecs Hand fest und drückte sie kräftig an seine. Alec sah ihn verwundert an, doch er hatte ein selbstbewusstes Lächeln aufgesetzt.

„Camille, was machst du denn hier?“, fragte er freundlich, machte aber keine Anstalten von Alecs Seite zu weichen.

Camille? Alecs Atem stockte. Die Camille?

Er drückte Magnus Hand fest an sich.

„Ich hatte gehört, dass hier heute eine Party steigen soll. Aber das meiste hier war sterbenslangweilig. Bis ich dich gesehen habe. Ich wollte einfach mal sehen, wie es dir geht. Wir haben ja ewig nichts voneinander gehört.“, entgegnete sie und entblößte ihre schneeweißen Zähne. Sie war tatsächlich hübsch und elegant, ganz wie Magnus sie beschrieben hatte, aber sie hatte etwas an sich – mochte es auch nur sein Hintergrundwissen über sie sein -, dass Alec dazu veranlasste sie abstoßend zu finden.

„Das war Absicht.“, murmelte Magnus und blinzelte Camille dann freundlich an.
„Alles super bei mir.“, log er abweisend.
„Und wie geht’s dir so?“, fragte er, wobei man seine Abneigung deutlich hören konnte.

„Du kennst mich,“, lächelte sie und überhörte Magnus Tonfall dabei komplett. „Ich habe keine wirklich schlechten Zeiten.“, frohlockte sie.

„Das hat man gemerkt.“, giftete Magnus, doch Camille hatte ihren Blick bereits auf Alec geheftet. Alec spürte ihn wie kleine Dolche, die sich in seine Haut bohrten.

„Dein neuer Freund?“, fragte sie ohne ihren Blick von Alec zu nehmen.

„So ist es. Wobei wir schon seit knapp einem halben Jahr zusammen sind.“, antwortete Magnus selbstbewusst und zog Alec eng an sich.

Alec sah ihn verwundert an. Wenn man die drei Monate nicht mitrechnete, dann waren es gerade mal 3 Monate und davon wurde das meiste durch die Trennung quasi zu Nichte gemacht. Wenn man es so rechnete war es also gerade mal eine Woche.

Um seinen Blick vor Camille zu verbergen, küsste er Magnus auf die Schläfe.

„Interessant.“, murmelte sie, doch dann grinste sie erneut breit.

„Camille. Und du bist?“, sie streckte ihm die Hand entgegen.

„Alec.“, gab Alec kurz angebunden zurück und griff umständlich über Magnus, um ihr die Hand zu geben.

Ihre Hand war eiskalt und ihr langer Daumennagel bohrte sich in seinen Handrücken, als sie seine Hand drückte. Als sie ihn losließ schmerzte die Stelle und er rieb sich die Hand hinter Magnus Rücken mit seiner Eigenen.

„Dein Typ ist immer noch der selbe, aber dein Anspruch an Mode hat sich geändert.“, stellte sie fest und musterte abwertend Alecs Klamotten.

Alec zuckte, er wollte diese Frau loswerden. Nicht, weil sie seinen Modegeschmack anzweifelte, sondern, weil sie Magnus mit der Vergangenheit konfrontierte.

Doch Magnus hielt ihn zurück.

„Manche Leute brauchen eben keinen großartigen Kleidungsstil, weil sie nicht ihren schrecklichen Charakter verstecken müssen.“, konterte Magnus.

Alec musst grinsen und verbarg sein Gesicht in Magnus Haar, doch Camille schien die Antwort nicht zu gefallen.

„Du hast die Zeit mit mir genossen!“, keifte sie und trat einen Schritt auf Magnus zu.

Alec überkam eine Welle ihres üppig aufgetragenes Parfums und er steckte seine Nase in Magnus Hals um seine Lunge mit seinem Geruch zu füllen.

„Stimmt. Anfangs. Aber da hat deine schimmernde Fassade auch noch dein faulendes Inneres verdeckt.“, warf Magnus den Ball zurück.

Alec zog ihn enger an sich. Er wollte ihm zeigen, dass er für ihn da war.

„Und du hast mich trotzdem gewollt.“, grinste Camille und Magnus spannte sich an. Alec küsste sanft seinen Nacken.

„Weil ich an das Gute in einem Menschen glaube. Aber je weniger du davon hast, desto mehr hat Alec und deswegen bin ich froh, dass ich nicht zugelassen habe, dass du mich kaputt machst!“, seufzte Magnus, entspannte sich und drehte sich lächelnd zu Alec.

„Du brauchst mich immer noch. Du hängst so sehr an der Vergangenheit.“, stellte Camille grinsend fest.

Magnus schluckte.

„Du hast Recht. Ich halte an der Vergangenheit fest, weil sie mich zu dem gemacht hat, der ich heute bin, und du warst nun mal ein entscheidender Teil davon, aber du bist töricht, wenn du glaubst, dass ich dich noch brauche. Ich bin lange über dich hinweg und es geht mir absolut ausgezeichnet, auch ohne zu wissen wie es dir geht. Wenn du uns jetzt entschuldigen würdest, wir haben etwas zutun.“, erwiderte er schnippisch und stellte sich dann leicht auf die Zehnspitzen um Alec zu küssen.

Alec musste grinsen und ließ seine Hände provokant auf Magnus Hintern wandern.

„Magnus! Dreh dich nicht so von mir weg! Ich kann dir so viel mehr bieten, als dieses kindische Rumgemache.“, schrie sie.

Magnus löste sich abrupt von Alec und machte zwei Schritte auf Camille zu. Er war ihrem Gesicht nun so nahe, dass Alec fürchtete, er würde sie küssen, doch er starrte sie nur traurig an.

„Ich habe dich geliebt, Camille. Ich habe dich wirklich geliebt. Aber alles was du mir geben kannst, ist die Vergangenheit und Alec …“, er drehte sich kurz rum und sah ihn liebevoll an, bevor er sich wieder ihr zuwandte. „ … Alec ist nicht nur meine Gegenwart, er ist meine Zukunft.“, seufzte er.

Dann kam er zu Alec zurück.

„Lass uns gehen, Alexander. Ich muss hier weg.“, sagte er schwach und zog Alec mit sich.

Alec würdigte Camille keines Blickes, aber sie sagte nichts, weswegen er glaubte, dass sie ziemlich entsetzt war. Das kümmerte ihn allerdings reichlich wenig.

Er schloss seinen Arm um Magnus Schulter und zog ihn an sich.

Beziehungen sind anstrengend? - A Malec StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt