Kapitel 91

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Alec lag etwas verloren in seinem Bett und hielt sich das immer noch tutende Telefon ans Ohr.

Dann atmete er durch. Er hatte Hunger. Vielleicht lag es daran, dass er heute kaum was gegessen hatte.

Mühsam setzte er sich auf. Vielleicht konnte er sich ungesehen von seiner Mutter in die Küche schleichen und noch was essen.

Vorsichtig schob er seine Zimmertür auf und ging leise die Treppe runter. Er blickte sich im Flur um und huschte zur Küche. Das Licht war an, aber es war keiner da.

Er schlüpfte durch die Tür und zog leise einen Teller aus dem Schrank. Er schaufelte sich etwas vom Abendessen drauf und ließ sich vorsichtig am Tisch nieder. Eilig aß er das selbstgekochte Essen. Auch kalt schmeckte es ganz ok. Als er fertig war stellte er den Teller in die Spülmaschine.

„Alec!“

Er wirbelte herum. Seine Mutter lehnte im Türrahmen und betrachtete ihn skeptisch.

„Mom.“, stellte er fest.

Maryse sah müde aus. Alec hatte seine Mutter seit über sechs Monaten nicht gesehen. Sie hatte graue Strähnen bekommen und auch ihr Gesicht wirkte älter, obwohl sie für ihr Alter immer noch wirklich jung aussah. Sie betrachtete ihn mit einer Mischung aus Trauer und Enttäuschung.

Ihr Blick brachten in Alec Schuldgefühle auf.

„Mom, es tut mir leid, wie ich mich vorhin verhalten habe.“, setzte er an, doch Maryse schüttelte sanft den Kopf.

„Es ist okay, ich muss mich an den Gedanken gewöhnen, dass du nicht mehr mein kleiner Junge bist. Bei Izzy und Jace habe ich das schon lange erkannt, und ich hatte gehofft, dass wenigstens du mir erhalten bleibst, aber du wirst auch erwachsen und damit muss ich klar kommen.“, sie wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel.

Alec machte einen Schritt auf sie zu und nahm ihre Hand.

„Ich werde immer dein kleiner Junge bleiben, Mom. Aber ich muss lernen auf eigenen Füßen zu stehen.“, erklärte er sanft.

Maryse lächelte liebevoll und legte ihm eine Hand auf die Wange.

„Das kannst du schon. Das konntest du als aller erstes von euch dreien.“, flüsterte sie und umarmte ihn zärtlich.

Alec erwiderte die Umarmung. Sollte er ihr das mit Magnus sagen? Eigentlich war das gerade die perfekte Gelegenheit, aber wollte er den Moment wirklich zerstören?

Er beschloss es ihr nicht zu sagen und nachdem sie sich von ihm gelöst hatte, ging er ins Bett.

Er schlief schlecht. Er träumte zwar von Magnus, aber es war kein positiver Traum. Seine Eltern kamen drinnen vor und Magnus Sucht.

Am Morgen war er froh, als der Wecker ihn weckte. Er eilte ins Bad und sprang unter die Dusche. Das Wasser beruhigte ihn und er stand lange drunter.

„Alec? Was machst du denn da drinnen? Beeil dich mal!“, erklang Izzys Stimme.

Alec seufzte und stellte die Dusche ab.

„Bin gleich fertig, Iz.“, rief er zurück. Er schlüpfte schnell in seine Klamotten und föhnte sich eilig die Haare. Dann öffnete er die Badezimmertür und klopfte an Izzys Zimmer um ihr zu signalisieren, dass sie jetzt ins Bad könne.

Er machte sich auf den Weg in die Küche und frühstückte. Er schmierte Brote und sobald seine Geschwister fertig waren, machten sie sich auf den Weg.

Am Morgen war es immer so, als wären ihre Eltern gar nicht da, da sie immer lange schliefen, was Alec oft begrüßte.

In der Schule angekommen, sah er sich wie immer nach Magnus um und wie immer fand Magnus ihn zuerst.

Er kam mit wehendem Wintermantel auf ihn zu, zog ihn mit sich und presste ihn gegen die nächste Wand, um ihm verlangend seine Lippen aufzuzwingen.

Alec durchfuhr ein Kribbeln. Er liebte es, wenn Magnus so war.

„Wie lange haben sich die beiden nicht gesehen?“, hörte er Simons Stimme dumpf.

„Seit gestern Abend, glaube ich.“, antwortete Jace verdutzt.

„Wow, dass nenne ich mal Leidenschaft.“, entgegnete Simon.

Alec blinzelte kurz und versuchte die Anderen auszublenden. Er konzentrierte sich auf Magnus Lippen, die Magnus verlangend gegen Alecs presste. Dann schnappte er sich Magnus Hüfte und zog ihn an sich.

Magnus atmete zufrieden auf und begann seine Lippen sanft zu bewegen.

Alec stimmte ein und bald darauf drang der Lärm des Schulflurs nur noch als schwaches Rauschen an sein Ohr. Magnus schmeckte so gut.

Alec ließ seine Hände unter Magnus Mantel an seinen Hintern wandern und zog ihn verlangend näher. Magnus Hände strichen über seinen Hals und wanderten sanft in seine Haare. Alec wollte so viel mehr.

„Hey, Jungs!“, riss Izzys Stimme Alec aus seiner Traumwelt.

Er löste sich sanft von Magnus und sah seine Schwester verwirrt an.

Magnus Blick hing an ihm und er spürte seine begierigen Augen.

„Mathe geht gleich los.“, lachte Izzy und betrachtete sie belustigt.

„Hallo Magnus übrigens.“, grinste Simon hinter ihr.

Magnus wand seinen Blick von Alec ab und grinste Simon breit an.

„Hi, Leute. Entschuldigt den Auftritt.“, lachte er dann schuldbewusst.

Alec wurde rot. Er ließ Magnus los und drückte sich sanft von der Wand ab. Er schloss seine Arme von hinten um Magnus, der sich zufrieden gegen ihn lehnte.

„Es freut uns euch wieder so zu sehen. Letzte Woche war wirklich nervig.“, lachte Clary.

Letzte Woche hatten sie sich auf die Entfernung angeschmachtet, wegen ihrer kleinen Abmachung.

Alec musste grinsen und küsste Magnus sanft auf die Schläfe.

„Mathe fängt trotzdem gleich an. Wir sollten gehen.“, unterbrach Izzy die Stimmung.

Alec seufzte und ließ Magnus los.

„Na dann. Auf ins Vergnügen.“, grinste Magnus und sie gingen zu Mathe.

Beziehungen sind anstrengend? - A Malec StoryNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ