13|Ihr seid doch bescheuert

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,,Ich will nicht", meckerte ich. ,,Du bewegst jetzt sofort deinen Hintern aus dem Bett. Selbst Jared ist schon wach", erwiderte Mum bloß darauf.

,,Jared liegt noch im Bett. Darauf verwette ich meinen Hintern, aber erst bleibt es noch im Bett", nuschelte ich, mit geschlossenen Augen, in mein Kissen.

,,Jared!", schrie meine Mutter, weswegen ich meine Augen zusammen kniff. Jetzt war ich zwar richtig wach, aber immer noch zu faul, um aufzustehen.

,,Was ist denn Mum?", fragte Jared, der seinen Kopf durch die Tür streckte, zuckersüß. ,,Hier, da hast du dein Beweis", gab Mum nur als Antwort. ,,Ist ja gut. Ist gut. Ich stehe auf", gab ich brummend von mir.

Langsam und müde machte ich mich auf den Weg ins Bad, wo ich mir meine Zähne putzte und mein Geischt wusch.  Währenddessen überlegte ich, wie mein erster Schultag vermutlich verlaufen würde. Werde ich Probleme damit haben Freunde zu finden? Ich glaube schon, aber nicht direkt am ersten Tag.

Plötzlich klopfte es an der Tür, was mich zusammenzucken ließ. ,,Was ist denn?", murmelte ich mit der Zahnbürste im Mund. ,,Beeiel dich! Die Zwillinge holen euch ab", sagte Mum durch die Tür hindurch. Ich nickte daraufhin, auch wenn ich ganz genau wusste, dass Mum es nicht sehen würde.

Ich spülte meinen Mund aus, wusch mein Gesicht mit eiskaltem Wasser, was mich ein Wenig wacher machte, und lief aus dem Badezimmer geradewegs in meinen Zimmer.

Ich faltete die Decke auf meinem Bett und legte die Klamotten, die ich heute anziehen würde, auf die Decke. Ein grauer Pullover und eine schwarze Hose lagen nun auf dem Bett.

Ich schlüpfte in die Klamotten und machte mir einen Zopf. Dann sah ich nochmal in meinen schwarzen Rucksack, um zu kontrollieren, dass ich alles dabei hatte und tatsächlich fehlte noch meine Federtasche, die auf dem kleinen Tisch vor der Couch lag.

Ich schweifte ein wenig von den eigentlich Dingen ab, die ich noch schnell erledigen wollte, als ich an Jareds Geburtsagsparty vorgestern zurückdachte.

Sie war relativ klein, aber dafür um so schöner. Wir feierten hier mit Jenners Familie und Jareds Freunden, beziehungsweise die Sommerfreunde, welche jetzt normale Freunde für Jared geworden waren.

Ich sehe ihm an, dass er sie sehr gern hat. Außerdem strahlte er fast durchgehend.

Jedenfalls haben sie am Ende sowas wie ein Camp in seinem Zimmer aufgebaut gehabt, aber die Ladys übernachteten natürlich in meinem Zimmer, wogegen ich eigentlich nichts hatte.

So konnte ich sie kennenlernen und herausfinden, dass sie echt tolle Persönlichkeiten besitzen.

Ich schüttelte den Kopf, um mich wieder aufs Wesentliche konzentrieren zu können.

Ich nahm meine dicke Winterjacke aus dem Schrank und den Rucksack von meinem Bett. Dann machte ich mich auf den Weg nach unten, wo ich auf Jared traf, der gerade seine Jacke anzog.

,,Guten Morgen." Ich sah ihn lächelnd an und legte meinen Rucksack samt Jacke auf die Treppenstufe ab.

,,Guten Morgen."

Ich zog mir meine Stiefel an und ging in die Küche, wo ich mir einen Glas schnappte, den ich mit Leitungswasser füllte und schließlich austrank.

Es ertönte ein lautes Hupen, was ich als Zeichen sah, dass die Zwillinge vor der Tür warteten. Ich lief aus der Küche, zog mir schnell meine Jacke an und warf den Rucksack über meine Schulter.

Ich lief gerade hinter Jared her, als er plötzlich ausrutschte und hinfiel. Lachend streckte ich ihm meine Hand hin.

,,Alles okay?", fragte ich schmunzelnd.

,,Geht schon", kam die knappe Antwort.

Er ergriff meine Hand und versuchte sich, gemeinsam mit meiner Kraft, aufzusetzen. Plötzlich ertönte ein lautes Lachen, weswegen Jared und ich gleichzeitig zum Auto sahen, wo Darren das Fenster heruntergefahren hatte und sich nicht mehr vor lachen einkriegen konnte.

Grinsend lief ich auf das Auto zu. Jared kam langsam hinterhergetrottet. Als ich ankam öffnete ich die Tür und setzte mich in die Mitte. Als Jared sich nun auch auf den Sitz pflanzte und die Tür schloss, fuhr Tyler los.

,,Seid ihr aufgeregt?", fragte Claire, die es sich neben Tyler gemütlich gemacht hatte. ,,Ein wenig", antwortete ich, weswegen Jared mich schief anluckste.

Darren, welcher neben mir saß, legte mir einen Arm über die Schulter. ,,Das musst du nicht sein. Unsere High-School ist genau so bescheuert, wie die anderen alle."

Jared, welcher neben mir auflachte, schlug mit ihm ein, während ich zu Claire sah, die mir einen wissenden Blick zuwarf.

,,Hey, Taylor Swift. Warum dauert das so lange? Wäre ich gefahren, wären wir schon längst da." Lachend gab ich Darren einen leichten Schlag auf seinen Hinterkopf. ,,Du nennst ihn immer noch Taylor Swift?"

,,Jeden verdammten Tag", antwortete Tyler für ihn, während er seine Augen verdrehte.

,,Ach ich muss euch noch einen Tipp geben", sagte Darren und starrte danach seelenruhig aus dem Fenster, während ich ihn erwartungsvoll ansah.

,,Und dieser Tipp wäre...?", fragte ich.

,,Ach ja", er tippte sich gegen seinen Kinn. ,,Auf unserer Schule, kennt jeder jeden. Also wundert euch nicht, wenn ihr erstmal komisch angestarrt werdet", schob er noch hinterer.

,,Oh und wenn euch eine Mandy anspricht, weil sie euch helfen will, lehnt dankend ab", fügte Claire noch hinzu.

Irritiert blickte ich zu Claire. ,,Warum das denn?"

,,Sagen wir mal so; sie heißt jeden neuen Schüler persönlich wilkommen, was ja eigentlich ganz nett ist, aber sie erhofft sich dadurch neue Freunde und wird dann mega anhänglich", erklärte sie.

,,Wir haben ja euch", sagte Jared.

,,Darren und Tyler, seid ihr eigentlich in der selben Klasse?" Neugierig sah ich zu Tyler, der sich auf die Straße konzentrierte.

,,Leider waren wir nie getrennt", antwortete Darren für ihn. Naja, ich hatte ja beiden die Frage gestellt.

,,Wir wissen beide, dass du mich vermissen würdest, wenn nicht." Grinsend sah Tyler kurz nach hinten und warf Darren somit einen wissenden Blick zu.

,,Was hab ich verpasst?", fragte ich.

,,Darren hat im Kindergarten mal geweint, weil er angeblich getrennt von Tyler in eine andere Gruppe zugeteilt werden sollte", antwortete Claire lachend.

,,Warum weißt du das? Da konntest du noch nicht mal denken." Darren blickte sie verstörend an. ,,Tyler hatte es mir schon vor langer Zeit erzählt."

Ich fing an zu grinsen. ,,Ihr seid doch bescheuert."

Shit happens  Where stories live. Discover now