Zehntes Kapitel

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Erschrocken richtete sie sich wieder auf. Sie fragte sich, was sie tun sollte. Die Tür aufmachen oder nicht. Schließlich gab sie dem Drang der Neugier nach und ging zur Tür. Durch die Luke sah sie, dass es ein großer, junger Mann war, der gebräunt und ebenso gebaut wie Felix war. Vorsichtig öffnete sie die Tür eine Spalt breit und sah hinaus. Der Mann schien verwirrt. "Ist Felix da?", fragte er und dachte, dass Ela eine von Felix' Eroberungen war.

"Nein, der ist gerade nicht da...", antwortete Ela und Majoe, der Mann, war noch verwunderter. "Und du bist?", fragte er. "Ela.", erwiderte Ela und öffnete die Tür jetzt komplett, da irgendwas an Majo sie beruhigte und sie keine Gefahr in ihm sah. Majoe lächelte. "Ich bin Majoe. Ein Freund von Felix.", sagte er und reichte ihr die Hand, die sie zögernd entgegennahm. "Weißt du, wann er kommt?", fragte er, doch sie schüttelte bloß bedauernd den Kopf.

"Wär's in Ordnung, wenn ich drinnen warte?", fragte er nun und bemerkte, dass sie nun nicht wusste was sie tun sollte. Er könnte ja sonstwer sein und sich bloß als ein Freund ausgeben. "Oder weißt du was? Ich komm morgen nochmal.", befreite er sie lächelnd. Sie nickte dankbar. "Bis dann.", sagte Majoe und drehte sich um.

Ela schloss erleichtert die Tür. Sie ging wieder ins Wohnzimmer und setzte sich hin, als die Tür aufgeschlossen wurde und Felix reinkam. Er kam ebenfalls ins Wohnzimmer und ließ sich erschöpft auf den Platz neben Ela fallen. "Hey, tut mir leid.", sagte er doch sie winkte ab. "Hast du deinen Freund draußen getroffen?", fragte sie nun nach Majoe.

Felix runzelte die Stirn. "Welchen Freund?" "Majoe heißt er glaub ich, er war gerade hier." "Er war hier?!", rief Felix laut auf. Ela zuckte zusammen. "Ja?", gab sie zögerlich wieder. "Ich hätte nicht aufmachen sollen.", sagte sie nunschuldig zu sich selbst. "Nein so mein ich das nicht.", Felix bemerkte, dass er sie verletzt hatte, weil sie nun dachte, er würde sich ihrer wegen schämen. Er rückte näher an sie ran.

"Ich hatte nur keine Zeit ihnen von dir zu erzählen, meinen Freunden.", fuhr er fort und Ela sah ihm in die Augen und nickte. "Aber ich hab Farid von dir erzählt.", er lächelte. Sie sah ihn an. "Was hast du ihm gesagt?" "Dass ich ein wunderschönes Mädchen kennengelernt hab.", sagte er leise und neckisch. Ela schluckte schwer. "Und dass sie klug ist.", fuhr er fort. "Das weißt du doch gar nicht!", warf Ela ein doch er winkte bloß ab.

"Jemand, der Star Wars Andeutungen macht, kann nichts anderes als klug sein.", versicherte er ihr. "Das war unabsichtlich.", fügte Ela leise hinzu. "Das macht dich nur noch klüger.", hauchte er nur noch. Seine kratzige, rauchige Stimme hatte eine fast hypnotisierende Wirkung auf sie. Sie vergaß alles um sich herum, alles was passiert war. Sie schaltete bloß ab. Sie saßen nun Stirn an Stirn da und sagten nichts mehr. "Ist das nicht verrückt?", fragte sie nach einer Weile. Er lächelte als Antwort. "Wir kennen uns kaum. Ich könnte dich ja auch bloß ausnutzen.", bemerkte sie nachdenklich.

"Wieso solltest du das tun?", fragte er. Sie zuckte mit den Achseln. Sie zeichnete mit ihren Fingerspitzen die Wölbung seines Shirt's nach, die wegen seiner Muskeln entstanden. "Du bist Kollegah.", sagte sie schlicht in die Stille hinein. Felix runzelte die Stirn, doch er war nicht überrascht. "Ja.", gab er wieder. "Wieso hast du mir das nicht gesagt?", fragte sie flüsternd und ihre Stimme lang heiser, was unbeabsichtigt war.

"Das spielt doch keine Rolle." antwortete er. "Doch." "Wieso?", er richtete sich nun auf und sah sie aufmerksam an. "Weil.. Du bist berühmt, und wenn man dich mit einer... Hure sieht, was werden die Leute über dich denken. Das wird deinem Ruf schaden.", sie senkte verlegen den Blick. Felix Kiefer spannte sich an. Ela fragte sich, wie oft sie ihn nun schon so gesehen hatte.

"Du bist keine Hure!", sagte er laut und deutlich. Ela antwortete nicht. "Sieh mich an.", forderte er sie auf und legte seine Hand unter ihren Kinn um ihn anzuheben. Sie sah ihm in die Augen. "DU bist am wenigsten Hure. Ich kenne keine, die weniger eine Hure ist."; versicherte er ihr, und er sagte es so ehrlich, so ernst, so wirklich dass sie ihm glaubte.

Pure (Kollegah FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt