Im Efil - Take 5

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Sarahs Perspektive

"So sieht das also aus? Ist ja verfickt gruselig.", bemerkte Lucy und Mark und die anderen schmunzelten.

"Was?", fragte sie mich verwirrt. "Angel hat vorher genau das Gleiche gesagt."

Ihre Augenbrauen schossen in die Höhe, als wäre ihr gerade etwas eingefallen. "Aprospos Angel: Wer von euch hat bitte mit ihr gewettet?"

Wir sahen uns alle gegenseitig schuldig an. Einige drehten sich um und andere standen auf und setzten sich zurück an ihre Tische, bis wir nur noch zu zweit auf dem Sofa saßen. "Also ist es tatsächlich passiert, hm?", raunte ich ihr mit unterdrücktem Grinsen ins Ohr. 

Sie lief rot an und starrte mich nur mit bösem Blick an, woraufhin ich das Grinsen nicht mehr unterdrücken konnte. "Er hat mich ausgetrickst.", murmelte sie erbost, aber ich wusste, dass sie das nicht ernst meinte. Ich zog ein Bein auf die Couch und drehte mich komplett zu ihr um. "Und das wie genau?"

Sie verdrehte die Augen und begann endlich zu erzählen. "Was hätte ich denn machen sollen, als er heulend an dem Lagerfeuer aufgetaucht ist? Ich hab versucht ihn zu Trösten und hab ihn in den Arm genommen und auf einmal hebt er seinen Kopf und küsst mir den Kopf weg. Dann ist Angel irgendwann aufgetaucht und hat sich gefreut wie ein verdammtes Schnitzel, weil sie die Wette gewonnen hat." "OH, was?! Sie hat die Wette echt gewonnen??", rutschte es mir raus, was mir ein kollektives Aufstöhnen und einzelne Flüche von den anderen einbrachte. Und außerdem noch einen bösen Blick von Lucy. 

"Tut mir leid.", entschuldigte ich mich mit einem schiefen Lächeln, das sich in Sekunden wieder in ein wissendes wandelte. "Also hat es euch beiden gefallen.", stellte ich leise fest. Sie presste die Lippen fest aufeinander. "Kann schon sein. Aber das muss nichts heißen. Das Küssen hat mir früher schon gefallen, doch das ist unabhängig von den Gefühlen." Ich zog beide Augenbrauen hoch. "Das glaubst du dir ja selbst nicht, Lucy.", widersprach ich. 

Bevor sie antworten konnte, ließ Tim ein "Oh oh!" verlauten, unterbrach seine Verbindung zu seiner Schwester und setzte sich unschludig auf einen der Stühle. Nur Sekunden danach ging die Tür zur Mensa auf und Lucas Bruder Damien kam reingestürmt, gefolgt von ein paar anderen Mitgliedern des Obersten Rates, Ray und Kane, sowie die Zwillingsschwestern der Luft-Familie, Amelié und Emilié, und Tims Schwester Beth mit deren Mutter Karol. 

"Ist nicht dein Ernst!", stöhnte Lucy auf und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. "Alles okay, Lucy?", fragte Ray, ganz der besorgte große Bruder, nach. "Kommt drauf an, wenn man bedenkt, dass ich die nächsten paar Wochen den da babysitten muss.", anwortete sie mit genervt verzogenem Gesicht und zeigte anklagend auf Damien. "Was hab ich denn jetzt schon wieder getan?!", fragte er schrill und Lucy seufzte genervt. "Und ihr wollt euch auskennen, ja? Ich bin in der nächsten Runde, wenn man so sagen möchte, und das Mitglied des Obersten Rates, das man als erstes sieht, wenn man aus dem Efil zurück kommt, an das ist man dann gebunden, bis der Verräter entarnt, besiegt, getötet oder was auch immer ihr euch für neue Wörte einfallen lässt, ist."

"Wer hat dir das bitte gesagt?", fragte Karol, Tims Mutter. "Wir hatten ja noch nicht einmal selbst darüber geredet, wie das geregelt wird." Lucy setzte ihre arrogante, selbstgefällige Miene auf, die sie schon immer hatte, wenn sie mit Autoritätspersonen oder Älteren zu tun hatte, die dachten, nur wegen ihres höheren Alters, hätten sie mehr zu sagen. "Zufälligerweise hat es Whitney Wallace es mir höchstpersönlich gesagt.", antwortete sie zuckersüß und verschränkte die Arme. Ich warf Karol hinter Lucys Rücken einen warnenden Blick zu und schüttelte den Kopf, als ihren Mund zum Gegenargument öffnete, doch Damien konnte natürlich nicht seine Klappe halten. Er schnaubte verächtlich. "Whitney Wallace? Wie soll sie dir bitte irgendetwas gesagt haben, sie ist schon lange tot."

The DarkestWo Geschichten leben. Entdecke jetzt