159 Kapitel - Gregory

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>>Das ist so falsch<< murmelt Elara vor sich hin. >>Was ist falsch?<< frage ich sie. Elara dreht sich leicht weg und ihre noch nicht ganz weggegange Röte zeichnet sich wieder auf ihren Wangen, ihren Ohren, ihren Schläfen, ihrem Hals und ihrem Dekolleté ab. Elara dreht sich wieder zu mir guckt mich jedoch nicht an und erklärt >>Das du alles so sachlich sagst. Du könntest von ganzen Massenmorde oder von Blümchen reden und es würde sich kein Unterschied in deiner Stimme aus machen lassen<<. >>Und wieso ist das falsch?<< hacke ich weiter nach. Elara stößt ihre ein geartmete Luft aus >>Ich kann diese nicht Teilnahme einfach nicht mit meinen Ethischen Grundsätzen vereinigen<<.

Ich überlege und betrachte Elara genauer. Sie sucht nach einer besseren Erklärung, findet jedoch keine. Doch ich verstehe bereits was Elara meint. >>Du hast eine andere Einstellung als ich Elara<< erkläre ich ruhig und langsam >>Ich bin sehr viel älter als du und habe auch sehr viel mehr gesehen das du. Einige von denen Dingen sollte nie ein lebendes Wesen wiederfahren, dennoch passieren Dinge die gegen alle ethischen Grundsätze verstößen, die man sich selber auf stellen kann<< ich umfasse Elaras Kinn und hebe es an, sodass sie mir jetzt in die Augen guckt >>Elara, du hast das Glück mit einer Naivität auf die Welt blicken zu können, die in meinem Alter gar nicht mehr möglich ist<<.

Während ich spreche gucke ich fasziniert dabei zu, wie Elaras Lippen ihren Ausdruck verändern. Zuerst stehen sie offen, während ich rede und schließen sich und biegen sich nach unten, sobald ich geendet habe.

>>Das ist eine sehr traurige Einstellung<< erwiedert Elara. Ich lasse ihr Kinn los und lehne mich zurück, während ich meinen Blick zu ihren Augen gleiten lasse. >>Die Wahrheit ist nicht immer schön, Elara<< erwiedere ich. Doch ich werde alles mögliche machen damit du nicht die Erfahrungen machen musst, die ich machen musste, füge ich stumme hinzu.

>>Wovon hast du gesprochen?<< fragt Elara mich >>Du hast gesagt, das du Dinge gesehen hast, die ich nicht gesehen habe. Was sind das für Dinge?<<

Ich gucke Elara an und sehe Interesse und Mitleid >>Dinge die andere Wesen jeden Tag sehen und daran zerbrechen. Versuche dich in die Situation einer Mutter hineinzuversetzen, die ihr neugeborenes Kind verliert weil sie eine andere Hautfarbe hat als die anderen Leute, eine kleines Mädchen das sieht wie tausend andere kleine Mädchen hingerichtet werden, weil sie Hunger hatten, ein Jugendlicher Junge dessen Welt sich vor seinen Augen in seine Einzelteile auflöst oder ein alter Mann der gebrechlich ist und sieht wie die Menschen unter seinen Fehlern zu leiden haben.<<

Ich mache eine Pause, damit Elara das gesagt verarbeiten kann. >>Auch wenn nichts von dem mir passiert ist, passieren diese Dinge Tag täglich und wenn man so alt ist wie ich hat man bereits überall geholfen und hat gesehen, dass das Leid kein Ende nimmt, egal wie viel man tut. Denn wenn du bei einer Baustelle fertig bist, kannst du nicht zu nächsten gehen, denn sobald du gehst, liegt alles wieder in Trümmern<<

Dragon #IceSplinters18Where stories live. Discover now