Albtraum (20.01.18)

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Ich war so sauer und wütend, so verletz und verzweifelt, so traurig und enttäuscht, so am Ende und so fertig.

Habe überreagiert und mir die schlimmsten Szenarien ausgemalt.

Ich weiß, dass das nicht unbedingt richtig war und ich vieles falsch gemacht habe. Er meine Verletztheit und Wut zu spüren bekommen hat.

Es tut mir nicht unbedingt leid, weil das nun mal meine Gedanken und Gefühle waren, aber könnte ich das alles wiederholen würde ich so vieles anders machen.

Jetzt bin ich einfach nur noch Traurig und am Ende.

Die Kraft um richtig zu weinen fehlt mir.

Meine Seele weint abwechselnd leise und laut, ohne Unterbrechung.

Ich zittere und alles zieht sich in mir zusammen.

Es fühlt sich an wie ein Loch in mir. Er fehlt so sehr.

Ich halte das alles nicht mehr aus. Ich will nicht mehr.

Es tut so weh.

Nachts finde ich keinen richtigen Schlaf, und wenn dann schläft nur mein Körper.

Meine Seele und meine Gedanken sind hellwach.

Und ich bezweifle, dass das alles jemals besser wird.

Mein Herz schlägt nicht mehr richtig, es fühlt sich nicht mehr echt an. Wie ein schwerer Stein.

Selbst wenn ich abgelenkt bin, tief in mir hört es nicht auf wehzutun.

Jeder verfügbarer Gedanke wandert zu ihm und dann will ich eigentlich auch schon wieder weinen, aber in der Öffentlichkeit versuche ich das zu unterdrücken.

Allgemein versuche ich, wenn ich nicht alleine bin alles zu verdrängen und zu unterdrücken, aber das macht es nur noch.

Ich vermisse ihn viel zu sehr.

Der Schmerz wird nicht weniger.

Ich bekomme kaum Luft mehr, habe das Gefühl zu ersticken.

Habe kaum Hunger mehr, weil ich das Gefühl habe mich sonst übergeben zu müssen.

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Er sagte, er denkt über den Vorschlag nach, aber ich warte immer noch vergeblich auf eine Antwort.

So viel Angst.

Was wenn ich ich nie wieder in meinem Leben sehen werde?

Ich werde nicht wissen wie es ihm geht, ihm nicht mehr helfen können/dürfen.

Ich will ihn nicht aus den Augen verlieren.

Was wenn er nie antworten wird?

Nie sagen wird, ob er den Vorschlag annimmt oder nicht?

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Es tut so weh und es macht mich so unendlich traurig.

Ich habe so verdammt Angst davor ihn nie wieder zu sehen.

Er war der erste Mensch dem ich mich komplett öffnen wollte und dem ich richtig vertrauen wollte.

Ich werde vermutlich nie erfahren was aus ihm geworden ist und wie es ihm geht.

Das macht mich mehr als nur traurig.

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Seine Nachrichten wurden gefühlt immer kälter.

Klar, seine Seele hat seine Gefühle auch unterdrückt und verdrängt.

Doch was, wenn seine Depressionen mit schuld an der Trennung sind, was wenn er es irgendwann bereut?

Würde er den Mut haben mir das zu sagen? Ich hoffe es sehr.

Egal wer ich dann bin, es wäre einfach schön wieder etwas von ihm zu hören.

Wer weiß was passiert.

Würde ich wenigstens wissen, dass er die Trennung zu 100% wollte. Hätte ich wenigstens seine Stimme hören können. Sein Gesicht dabei sehen können.

Aber nein. Nur eine kalte Nachricht, die mein Leben und mich komplett umwarf.

Wenn er vor mir gestanden hätte und mir ins Gesicht gesagt hätte, dass er mich nicht mehr liebt und Schluss machen will, dann würde es zwar nicht viel weniger wehtun, aber ich könnte es vielleicht eher akzeptieren.

Aber so wie es passiert ist, kann ich das nicht.

Wollte er vermeiden mich weinend zu sehen? Allgemein zu sehen wie er mich verletzt, wie er mich verlässt. Wie er uns aufgibt.

"Für immer." Es klang eigentlich viel zu schön um wahr zu sein.

Ich hasse diese Entfernung so sehr. Ohne wäre ich schon lange vor seiner Tür gestanden.

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Meine Hoffnung gibt nicht auf. Sie schleicht sich immer wieder in meine Gedanken. Hoffnungslos. Obwohl ich nicht mehr richtig an sie glaube.

Es soll aufhören. Alles.

Der Schmerz und die unendlichen Gedanken an ihn. An uns. An das was ich verloren habe. An unsere Treffen, unsere Skype-Momente und Nachrichten.

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Ich hoffe sehr, dass er weiß, dass er trotz unserer Situation jederzeit zu mir kommen kann.

Falls er jemanden zum reden braucht oder ein Problem hat.

Ich wäre immer für ihn da.

Egal wie sehr er mich verletzt hat oder was zwischen uns vorgefallen ist, wenn es ihm schlecht geht, dann helfe ich ihm. Wenn er sich helfen lässt.

Ja vielleicht hab ich auch Angst, dass er sich was antut und wieder in seinen Depressionen versinkt und dieses Mal nicht mehr rauskommt..

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Wenn ich an die Zukunft denke, dann denke ich an ihn.

Bis mir einfällt, dass wir gar nicht mehr zusammen sind.

Dass er nicht meine Zukunft sein will.

Dass ich nicht seine Zukunft sein darf.

Ich will glücklich werden, auch wenn ich mir das gerade so überhaupt nicht vorstellen kann.

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Kaum 5 Minuten vergehen, da kommt die nächste Gefühlswelle und ich heule wieder mindestens 10 Minuten lange. Seit 4 Tagen ist das jetzt so und ich denke nicht dass das bald aufhören wird.

Gut. Ich merke wie es weniger Tränen werden. Weniger Panikattaken. Dafür tut es immer mehr weh. Dort wo mein Herz sein sollte.

Durch seine "Worte", eher Nachrichten, ist es etwas kaputt gegangen und diese Einzelteile müssen erstmal eingesammelt werden.

Frage mich, ob er auch was empfindet, ob es ihm auch weh tut.

Vielleicht kommt das auch erst noch. Wenn ihm klar wird, dass er mich doch liebt und es ein Fehler war. Falls das je geschehen wird. Falls er davor nicht doch jemand anderes kennen lernt und das gleiche passiert wie damals bei mir.

Eine einzige Lüge, war je was echt?

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Wenn ich ehrlich bin, dass realisiere ich es noch gar nicht, dass er mich verlassen hat. Dass er echt denkt es wäre besser für uns.

In den schlimmsten Momenten realisiere ich es viel zu sehr und ich will so lau schreien, dass es die ganze Welt hört.

Es darf nicht wahr sein und es kann nicht wahr sein.

Ich will einfach nur aus diesem Albtraum aufwachen. Bitte.

Gedanken in progress (2018)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt