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Ich saß immernoch weinend am Baum, als mir plötzlich jemand meinen Kopfhörer aus dem Ohr zog.
"Was machst du denn hier so alleine, Kleines?", fragte mich ein Typ, den ich schon öfter in der Schule gesehen hatte. Taylor. Der Typ vor dem ich mich auf jeden Fall fernhalten sollte. Erst jetzt bemerkte ich, dass schon fast niemand mehr hier war, es hatten wohl alle schon wieder Unterricht, alle die noch hier waren, hatten wohl gerade frei oder einfach keine Lust.
"Was willst du von mir, Taylor.", fragte ich ihn, wobei ich das Taylor besonders hasserfüllt betonte.
"Nicht so schroff, Kleines. Wie heißt du überhaupt?"
"Was interessiert dich das?"
"Ich wüsste halt gerne mit wem ich hier die Ehre hab."
"Wenn du mich sonst dumm angemacht hast, hat es dich doch auch nicht interessiert."
"Ach Kleines, es hat mich nicht interessiert, weil es die Baker Brüder schon alleine aufgeregt hat, wenn ich nur in deiner Nähe war und da ich sonst ja nie fragen konnte, dachte ich, mach ich das jetzt, wo keiner von denen hier ist und da du relativ aufgelöst aussiehst, dachte ich vertraust du mir das vielleicht an."
"Du dachtest also, du nutzt meinen Zustand mal aus."
"Ja."
"So wie du sonst auch immer alle ausnutzt."
"Das verletzt mich, ich dachte nicht, dass du sowas sagen kannst. Aber sag mir was, was hast du mit den Baker Brüdern zu tun?"
"Wahrscheinlich sag ich DIR das, oder? Träum weiter.", lachte ich spöttisch.
"Kleines, ich werde es herausfinden, glaub mir." Er drehte sich schon um und wollte gehen, als ihm anscheinend noch was einfiel.
"Kleines, du bist zu hübsch für die Baker Brüder, mir würdest du eher gerecht werden.", grinste er mich an und ich verdrehte nur die Augen. Nachdem er gegangen war, blieb ich noch kurz sitzen und machte mich dann auf den Weg zum Rektor.
"Harper, was machst du denn hier?"
"Hallo Mr Andrews. Mir geht es nicht besonders gut und ich wollte fragen, ob ich nach Hause gehen kann."
"Aber natürlich, wenn es dir nicht gut geht, kurier dich aus. Hoffen wir, dass es dir morgen wieder gut geht."
"Danke, Mr Andrews. Sie können trotzdem anrufen wenn etwas mit meinen Brüdern ist."
"Das weiß ich doch. Gute Besserung." Ich nickte ihm nochmal zu und verließ dann auch schon wieder das Gebäude. Ich steckte mir Kopfhörer rein und lief dann auch schon los. Nach ein paar Minuten bekam ich eine Nachricht.

Wo bist du? Ich will mit dir über vorhin reden.
~Felix.

Ich bin auf dem Weg nach Hause, nach dem Vorfall vorhin, geht es mir nicht gut, können wir morgen darüber reden?
~Harper.

Oh, okay. Dann reden wir morgen. Hoffe dir geht es bald besser.
~Felix.

Ich schaltete mein Handy aus und steckte es wieder in meine Hosentasche. Scheiße. Meine Tasche war noch im Klassenzimmer.

Äh Felix, kannst du mir mal einen Gefallen tun?
~Harper

Klar, was gibt's?
~Felix

Meine Tasche ist noch im Klassenzimmer, könntest du die vielleicht in meinen Spind tun?
~Harper

Ja, kann ich machen, was ist dein Code?
~Felix

3751
~Harper

Ich tu deine Tasche dann rein, kannst sie dir morgen wieder holen.
~Felix

Danke, du bist ein Engel.
~Harper

Kein Problem
~Felix

Ich steckte mein Handy wieder in meine Hosentasche und lief weiter. Wie es kommen musste, konnte ich nicht einfach in Ruhe nach Hause laufen, sondern wurde von ein paar Möchtegern Badboys aufgehalten.
"Hey Baby. Du siehst heiß aus."
"Junge, was willst du von mir?", antwortete ich ihm genervt als ich die Kopfhörer aus meinen Ohren zog.
"Baby, ich will dich. Und ich weiß, dass du mich auch willst." Er kam auf mich zu und strich mit einer Hand über meinen Arm. Ekelhaft. Denkt der Typ wirklich, dass er so geil war? Er wollte mich gerade an sich ziehen, als ich mein Knie schnell hoch zog und ihn mit voller Wucht zwischen den Beinen traf. Er sackte in sich zusammen.
"Junge, ich bin mit sieben älteren Brüdern aufgewachsen, die wahrscheinlich sehr viel gefährlicher sein können, als du. Leg dich nicht mit mir an, ich kann mich wehren.", zischte ich ihm ins Ohr, nachdem ich in die Hocke gegangen war.
"Und ich dachte du müsstest gerettet werden, Kleines.", ertönte eine Stimme hinter mir.
"Nenn mich nicht Kleines.", erwiderte ich kalt und stand auf.
"Aber du bist nunmal kleiner und jünger als ich, da passt Kleines nunmal, Kleines."
"Sag mal verfolgst du mich?"
"Wieso sollte ich dich bitteschön verfolgen?"
"Wieso bist du auf einmal hinter mir aufgetaucht während ich während der Schulzeit nach Hause laufe?"
"Kann dir doch egal sein, was ich hier mache. Du willst mir ja noch nicht einmal deinen Namen verraten."
"Daran ändert sich auch nichts." Ich drehte mich einfach um und lief weiter nach Hause.
"Das werden wir ja wohl noch sehen, Kleines.", hauchte eine Stimme neben mir.
"Junge, kannst du mich nicht einmal in Ruhe lassen? Ich wollte einfach gemütlich nach Hause und dann kommst du und verfolgst mich."
"Kleines, die Welt ist gefährlich. Ich kann dich doch nicht alleine nach Hause laufen lassen."
"Wenn du die Typen da gefährlich nennst, ist unsere Welt definitiv nicht gefährlich." Ich blieb stehen und schaute ihm mit verschränkten Armen in die Augen.
"Die Jungs da nenn ich nicht gefährlich. Aber was hast du denn sonst noch für ein Problem, dass ich mit dir laufe?"
"Schonmal dran gedacht, dass ich nicht will, dass du weißt wo ich wohne?"
"Aber Kleines, die meisten Mädchen würden sich freuen. Schau mal wenn wir bei dir sind, wird sicher niemand zuhause sein, dann kann ich dir deine Unschuld nehmen. Ich weiß doch, dass du es willst.", hauchte er in mein Ohr und kam mir immer näher. Ich stieß ihn weg und schrie:
"Spinnst du? Ich werde nicht eine von deinen ganzen Schlampen werden."
"Du würdest dich aber gut auf meiner Liste machen." Ich holte aus und schlug ihm fest auf die Wange.
"Du hast sie echt nicht mehr alle." Genervt drehte ich mich um und lief weiter. Wie hab ich es denn geschafft, dass ich seine Aufmerksamkeit bekomme? Das konnte ja nur lustig werden.

Life against Brothers Donde viven las historias. Descúbrelo ahora