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POV Harper

"Schieß doch! Mein Leben hat doch eh kein Sinn, wenn er sich nicht an mich erinnert! Erschieß mich, wenn es das ist was du willst!", schrie ich Taylors Vater an, der, während die Jungs bei Taylor waren, ins Krankenhaus kam und jetzt seine Desert Eagle auf mich richtete.
"Es ist besser tot zu sein, als damit zu leben!", schrie ich weiterhin, als er noch immer nichts sagte, mittlerweile waren die Jungs, außer Hunter, wieder aus dem Zimmer draußen, standen aber wie angewurzelt da.
"Ach Harper, du willst mir doch nicht wirklich erklären, dass du Taylor liebst, genauso wenig, wie Skyler Carter liebt. Ihr seid wie eure Mutter, einfach nur Schlampen. Und es würde mir wirklich große Freude bereiten, dich zu töten.", antwortete er mir gelassen.
"Dann mach doch.", zischte ich, er machte immer noch keine Anstalten dem nach zu kommen. Im Augenwinkel sah ich eine Bewegung, war aber zu fixiert auf Mr King, als das ich diese wirklich wahr nahm.
"Gut, du kennt das Prozedere ja von deiner Mutter. Noch letzte Worte?", fing er nun an.
"Keine, die dich irgendwas angehen würden.", funkelte ich arrogant.
"Harper!", schrie Taylor von der Seite und rannte auf mich zu. Warte, er wusste wie ich hieß? Wieso war seine Stimme so voller Besorgnis und Verletzlichkeit? Erinnerte er sich etwa wieder an mich? Mit einem hoffnungsvollen Blick fixierte ich ihn und wand meinen Blick nicht von ihm. Alles schien wie in Zeitlupe zu passieren, er bewegte sich wie in Zeitlupe auf mich zu und ich hörte nur einen lauten Knall rechts von mir. Ein Schuss. Mr King hatte also wirklich abgedrückt. Genau, als ich die Situation erst richtig realisierte, sprang Taylor ab und warf mich auf den Boden, sodass er auf mir auf dem Fußboden lag und der Schuss uns beide verfehlte.
"Fuck! Taylor was sollte das?", fluchte Mr King und richtete schon wieder die Waffe auf uns.
"Die Hände nach oben! Sie sind fest genommen. Sie haben das Recht zu schweigen...", ertönte die Stimme eines FBI-Agentens. Mehr nahm ich nicht wahr, weil ich mich zu sehr auf Taylor über mir konzentrierte.
"Du erinnerst dich wieder?", fragte ich hoffnungsvoll und Freudentränen kamen aus meinen Augen.
"Ja, es tut mir so verdammt Leid, Kleines. Ich wollte nicht, dass du so fertig wegen mir bist. Harper, ich liebe dich und will dich nie verlieren.", entschuldigte er sich und schaute mich mit einem verletzten Blick an.
"Taylor...", flüsterte ich und zog ihn zu mir runter, um ihn zu küssen. Ich brauchte diesen Kuss gerade einfach, drei Wochen, hatten wir keinen Kontakt, drei Wochen keinen Halt und keine wohltuende Gegenwart von Taylor und als ich ihn wieder hatte, wurde er mir gleich wieder genommen, er war so gut wie tot und alles schien sich zum Schlechten zu wenden.
In diesem Kuss lagen so viele Emotionen, so viel Angst, Verletzlichkeit und vor allem lag in diesem Kuss Liebe.
"Ich sehe das jetzt mal als ein 'Ich liebe dich auch'", hauchte Taylor, als wir uns gelöst hatten.
"Ja, Taylor. Ich liebe dich auch.", antwortete ich und fing endgültig an zu weinen.
"Ich will ja jetzt echt nicht euren endlich-hab-ich-dich-wieder-Moment zerstören, aber Sie müssen sofort zurück in ihr Zimmer, Mr King.", wand Sabrina ein und zerstörte damit vollkommen den Moment. Seufzend rollte Taylor sich von mir, ich stand auf und zog ihn vorsichtig nach oben. Taylor stützend und gefolgt von der Krankenschwester liefen wir in sein Zimmer. Wie damals, als wir von der Party nach Hause gekommen waren und er von meinen Brüdern geschlagen wurde. Gut, diesmal hatte er sehr viel schlimmere Verletzungen, aber was man definitiv feststellen konnte, Taylor zog das Chaos und Verletzungen nur so an sich. Aber es gehörte zu ihm und auch das liebte ich irgendwie an ihm, endlich konnte ich ihm sagen, dass ich ihn liebte. Und dieses Mal wird alles wieder gut. Alles wird sich zum Guten wenden.

Life against Brothers Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt