Kapitel 10

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pov. Saya

Noch etwas müde strecke ich mich erst einmal als mein Mate das Zimmer verlässt. Dann habe ich also heute sturmfrei. Hm.. was könnte ich so machen? Da mir spontan nichts einfällt und ich recht hungrig bin, beschliesse ich in den Wald jagen zu gehen. Gemütlich gehe ich ins Bad und wasche mir das Gesicht in der Hoffnung etwas wacher zu werden.

Sorgfältig schliesse ich die Haustüre und lege den Schlüssel in den grossen Blumentopf, in der Hoffnung in später noch zu finden. Eigentlich wäre es nicht wirklich nötig die Tür in einer Werwolfs Siedlung zu schliessen, doch ich fühle mich so definitiv sicherer. Vom Heim bin ich es mir einfach gewohnt. Also wo lang? Ach egal. Ich verwandle mich in meinen sandfarbenen Wolf und schnuppere hungrig nach der ersten Fährte. Zum Glück liegt die Villa des Alphas und Betas direkt im Wald, so muss ich nicht hungrig durch eine Menschensiedlung renne. Aber zurück zu den wichtigen Dingen; ESSEN! Sofort strömen die ersten Gerüche auf mich ein, doch am verführerischsten ist der Geruch eines Rehs ganz in der Nähe. Freudig sprinte ich los, aber immer darauf bedacht das Reh nicht vorzuwarnen. Leise ducke ich mich hinter ein Gebüsch als ich die Beute erreicht habe. Ich begebe mich in Angriffsstellung und warte auf den geeigneten Augenblick bevor ich aus dem Gebüsch schiesse.

Zufrieden lecke ich mir über die Schnauze und lege mich auf den weichen Laubboden. Verträumt blicke ich in den klaren Himmel und lasse meine Gedanken um heute Abend kreisen, denn ich würde lügen, wenn ich sagen würde ich wäre nicht etwas nervös. Oke etwas sehr nervös, etwas sehr sehr nervös vielleicht. Ich bin mir dieses Rudelleben einfach nicht gewöhnt und dann noch ein so grosses Gebiet mit so vielen Werwölfen. Laut seufze ich und vergrabe meine Schnauze in meinen Pfoten.

Mühsam erhebe ich mich. Der Waldboden war einfach zu bequem. Langsam trabe ich zurück zur Villa um zu duschen und mich umzuziehen. Mir kam als ich so da lag im Wald die perfekte Idee, was ich heute noch machen könnte. Jayden sagte ja sie haben eine Art Kinderkrippe für die kleinsten des Rudels in jedem Unterrudelgebiet und dort werde ich jetzt hingehen. Soweit er mir das gestern noch erzählt hat, sollte die von diesem Gebiet nur etwa 10 Minuten von der Villa entfernt sein. Da ich Kinder liebe wir das sicher ein schöner Tag.

Frisch Geduscht stehe ich im Ankleidezimmer und ziehe mir bequeme Klamotten an. Meine braunen Haare habe ich in einem Ordentlichen Dutt auf dem Hinterkopf zusammengebunden.

Da es nur ein kurzer Weg ist beschliesse ich zu Fuss zu gehen. Auf dem Weg treffe ich auf einige Werwölfe die mich neugierig mustern. Klar, sie denken ich wäre ein neues Rudelmitglied. Den Lunageruch bekomme ich erst nach der Markierung durch meinen Mate. Das Ritual das mit den Deltas erfolgte war mehr rituell, um den Segen der Mondgöttin zu erhalten und die Luna zu stärken. Freundlich grüsse ich also die vorbeigehenden Rudelmitglieder. Das Kindergeschrei hört man schon von weitem und ich sehe bereits einige Kinder draussen spielen. Mit einem fröhlichen Lächeln im Gesicht betrete ich die Kinderkrippe, in der Hoffnung eine Betreuerin zu sehen. Tatsächlich kommt mir sobald ich durch die Tür komme eine lächelnd entgegen. "Hallo ich bin Ronja, was kann ich für dich tun?" Da es unter Wölfen gleichen Ranges üblich ist sich zu Duzen sage ich ihr auch meinen Namen, da ich noch nicht bereit bin jetzt schon als Luna angesehen zu werden. "Hallo ich bin Saya und bin neu hierhergezogen und würde gerne ein wenig in der Krippe helfen, denn ich liebe Kinder", erwidere ich deshalb fröhlich. "Dann herzlich Willkommen, ich würde mich sehr über ein wenig Hilfe freuen. Ich stelle dir gerne die andere Betreuerin auch noch vor. Wir haben hier übrigens 15 Kinder um die wir uns kümmern müssen" Ich nicke und sie gibt mir ein Zeichen ihr zu folgen. Die Kinder sind etwa zwischen zwei und sechs würde ich sagen, sehen uns gespannt zu. Das sieht so süss aus wie sie und aus ihren runden Kulleraugen ansehen. Da ich so mit den Kindern beschäftigt bin, wäre ich beinahe in Ronja reingelaufen, da sie draussen vor einer nett aussehenden Frau gestoppt hat. "Hey Maya, dass ist Saya, sie wird uns hier ein wenig helfen. Saya das ist Maya", stellt sie mich der sympathischen Rothaarigen vor. "Oke ich lasse auch dann mal ein bisschen alleine", Ronja geht wieder nach drinnen um sich um die Kinder zu kümmern. Maya ist wirklich nett und wir führen noch ein wenig Smalltalk bevor ich ebenfalls nach drinnen gehe.

Die Krippe ist in wunderschönen hellen Tönen eingerichtet und überall liegt Spielzeug und die Wände sind voller Zeichnungen der Kinder. Ein kleines Mädchen mit blonden Zöpfen rennt freudig auf mich zu und klammert sich an mein Bein. "Spielst du mit mir?", lächelt sie mich an und blickt mich aus ihren süssen Kulleraugen bittend an. Wer könnte da schon nein sagen?! Vorsichtig gehe also ich in die Hocke und lächle zurück. "Klar. Ich bin übrigens Saya und wie heisst du?" Die kleine sagt mir, dass sie Mila heisst und rennt freudig in Richtung Kuscheltiere. Schmunzelnd zwinkert mir Ronja zu die das ganze neugierig mitverfolgt. Belustigt schüttle ich den Kopf und tapse hinter Mila her. "Das ist Teddy", Mila hält mir einen süssen Stoffbären vor die Nase und strahlt über beide Backen. Höflich stelle ich mich Teddy vor und schüttle seine Pfote. "Er mag dich", kreischt das kleine Mädchen aufgeregt und die nächste halbe Stunde spiele ich mit ihr und einem weiteren Mädchen mit den Stofftieren. Das Mädchen, dass später noch dazu kam stellte sich als Monja vor und ist fast ein Jahr älter als Mila, also fünf. Die beiden sind einfach zuckersüss zusammen.

Gerade male ich mit einem kleinen Jungen einen Baum als Maya mich von draussen gestresst ruft; "Saya kannst du mir kurz helfen!" Kurz verabschiede ich mich von dem braunhaarigen Vierjährigen, bevor ich mich beeile so schnell wie möglich zu Maya zu gelangen. Keuchend erreiche ich sie und stütze mich kurz auf meinen Knieen ab. "Layla ist in den Wald abgehauen nachdem sie sich mit ihrer Schwester gestritten hat. Ich kann sie nicht verfolgen da ich noch auf die anderen Kinder aufpassen muss, kannst du ihr bitte hinterher. Ich habe Angst, dass ich etwas passiert sie ist ja erst sieben.", weint Maya beinahe besorgt los als ich mich wiederaufrichte. "Hey, es ist alles in Ordnung. Atme einmal tief durch, ich werde sie holen", beruhige ich sie und streiche ihr noch kurz aufmunternd über den Rücken bevor ich mich in den Wald begebe.

"Layla", rufe ich in den Wald hinein und strecke meine Nase in die Luft um ihrem Geruch zu folgen. Leises Schluchzen dringt an mein Ohr als ich mich einem Baumstrunk nähere. Vorsichtig setzte ich mich neben das weinende Mädchen und nehme sie zaghaft in den Arm. Sie schreckt zwar kurz auf vergräbt dann aber ihren Kopf an meiner Brust. "Sschh" Beruhigend streiche ich ihr über den Hinterkopf und flüstere ihr beruhigende Worte ins Ohr. Langsam beruhigt sie sich und schaut mit gerötenden Augen zu mir auf. "Warum bist du den weggerannt", frage ich einfühlsam während ich ihr die Tränen wegwische. "Alle mögen meine Schwester mehr als mich", schluchzt das kleine Mädchen verzweifelt. "Warum denkst du denn so was?", entrüstet schaue ich sie an. "Niemand spielt mit mir!", schluchzt Layla wieder auf und fängt an zu weinen. Sanft drücke ich sie an meine Brust und hebe sie hoch. "Ich bin mir sicher es gibt eine Menge Kinder die gerne mit dir Spielen würden", muntere ich sie auf während ich mit ihr im Arm zurück zu Kinderkrippe laufe.

Maya kommt sofort auf uns zu gerannt als sie uns erblickt. Schnell erkläre ich ihr die Situation und sie nimmt mir Layla ab. "Es war wirklich schön und ich hoffe ich kann wiedermal hier helfen, doch jetzt muss ich leider wieder nach Hause, mein Mate kommt bestimmt gleich und macht sich sonst unnötig Sorgen", erläutere ich ihr als ich bemerke das Jayden bestimmt jeden Moment bei der Villa ist und mich suchen wird. "Klar kein Problem, du warst eine grosse Hilfe und die Kinder mögen dich auch sehr also komm gerne öfters. Ich werde Ronja Bescheid geben", nickt sie verständnisvoll und schnell sprinte ich los. Ich hoffe nur Jayden sucht mich nicht schon, ich möchte ihm keine Sorgen bereite, aber ich habe den Tag heute wirklich sehr genossen. Wenn mich Ronja und Maya nach heute Abend noch lassen werde ich sicherlich öfters dort helfen gehen.

My Mate and KingTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang