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"...und des Heiligen Geistes, Amen."
Ich war noch nie wirklich sehr religiös gewesen, aber meine Familie möchte  das ja so. Gelangweilt rutschte ich auf der Kirch Bank immer weiter nach hinten und sah mit verschränkten Armen zu, wie sich die Leute vor mir um die Kommunion drängelten.
Ich bekam, wie in letzter Zeit öfters,  einen leichten Hustanfall, Der sich in ein lautes Keuchen  und Röcheln  verwandelte. Entschuldigend bahnte ich mir einen Weg durch die restlichen Leute auf meiner Bank.
Einerseits wollte ich die Leute nicht stören, andererseits schien mir dieser Hustanfall heute sehr willkommen, da ich sowieso kein Geduldiger Mensch war und es nicht wirklich auf die langweiligen Reden des Priesters abgesehen hatte.

Ach, Übrigens mein Name ist Tyler Joseph. Ich bin derzeit 16 und kann es kaum erwarten die High School hinter mir zu lassen. Ich habe einen riesigen Traum, der aber wahrscheinlich nur ein Traum bleiben wird...

Verträumt ging ich also den mit Kieselsteinen versehenen Weg entlang und kickte eine alte Bierdose vor mich hin. Es war Ende Mai und angenehm warm. Trotz allem trug ich fast wie immer lange Hosen, schwarzes T-Shirt, schwarze Schuhe und manchmal einen roten Beanie.
Heute ließ ich ihn rastlos zwischen meinen Händen hin und her wandern.
Ich summte vor mich hin und dachte über eine neue Song-Idee nach.
Hm. Mein Kopf war leer. Ich setzte mich auf die nächstgelegene Parkbank und schaute auf das zerkratzte Display meines Handys. Es war sonntags Vormittag, eine wunderbare Gelegenheit, einfach mal nichts zu tun.

Nun, da hatte ich mich wohl getäuscht denn genau da kam mein bester Freund Brendon mit seinem weißen Fahrrad um die Ecke geknirscht.
"Tyler altes Haus! Man du hast ewig nichts von dir hören lassen"
Ich schmunzelte.
Ohne lange zu überlegen stieg Brendon von seinem Rad herunter und wir checkten unseren Handschlag.
"Hey", gellte Brendon und schaute ruckartig zu mir auf, nachdem er sich neben mich gesetzt hatte. "ich, Thomas und Aiden möchten heute Nachmittag schwimmen gehen, Mädels checken und so." Er zwinkerte mir zu.
und so.
Er wusste genau das ich Bi war.
Ich beschloss aber schlauer Weise, nicht darauf einzugehen und bejahte erfreut, als mein Kumpel mich einlud, mitzukommen.

"War ein cooler Abend, Jungs."
Es war ziemlich spät geworden und ich hatte meine Sachen fertig gepackt, bereit, den See zu verlassen. Ich war ziemlich froh über die Dämmerung, da ich einen langen Weg alleine nach Hause hatte und die Dunkelheit eher mied.
Pfeifend setzte ich meinen Beanie auf und schlug meine Weg Richtung ein.
Da ich niemanden zum reden hatte, zückte ich mein Handy. Ich merkte dass ich fünf neue Nachrichten von meinem Dad bekommen hatte.

"Tyler es ist dringend."
"Tyler heb ab."
"Komm bitte nach Hause, es ist wichtig "
"Tyler wo steckst du????"
"Heb verdammt nochmal ab"

Oh Verdammt.
Ich merkte jetzt erst die acht verpassten Anrufe und beschloss mich zu beeilen.
Jetzt konnte ich auch schon persönlich mit ihm darüber reden.


Endlich fiel die vertraute Tür ins Schloss während mein Paps mich schon ungeduldig am Esstisch erwartete.
"Tyler Robert Joseph! Abgesehen davon dass dein Handy kein Spielzeug ist, und du immer erreichbar sein musst, habe ich Nachrichten für dich."
Neugierig schaute ich zu meinem Vater auf. Hinten in der Küche hörte ich meine Mum abwaschen.
"Wir werden umziehen, Tyler."
Ich riss meine Augen auf.

Wie bitte?

"Deine Mum und ich haben lange überlegt, und sind zu dem Entschluss gekommen, in eine andere Stadt zu ziehen."
Ich schluckte. Ich wusste nicht genau was ich sagen, oder tun sollte.
Mein Vater räusperte sich kurz :" Ich habe gründlich darüber nachgedacht wie es dir in der Schule geht, deinen Freundeskreis begutachtet, und dachte mir, du bräuchtest mal frischen Wind"
Ich war sprachlos. Was war Paps doch für ein Schwachkopf. Ich liebte meine Freunde, ich wollte hier nicht weg.
Nun stand auch Mum am Tisch. Ich merkte, sie öffnete ihren Mund um etwas zu sagen aber das wurde mir alles zu viel.
Ich knallte meine Schlüssel auf den runden Holztisch und verließ den Raum. Die alten Holztreppen knarrten bei jedem schnellen Schritt der mich in mein Zimmer bringen sollte.

Ich konnte es nicht fassen !
Was war das denn für eine miese Begründung um umzuziehen?
Wütend und mit glühend heißen Kopf ließ ich mich aufs Bett fallen, verschränke meine Arme und starrte gegen die Decke.
Nach einer guten halben Stunde klopfte es leicht an der Tür.
Ich wusste sofort das es meine Mum war. Bevor die Tür leise aufging setze ich ein extra mürrisches   Gesicht auf.
Mum hatte eine Tasse Tee auf einem kleinen Tablett und  setzte es auf meinem alten Nachtkasten  ab. Der Tee füllte die Luft mit Schwarzteegeruch.
Schließlich setzte sich meine Mum neben mich. "Wir dachten, das du dich freuen würdest."
Ich schnaufte überrascht auf und verdrehte die Augen.
"Deine Geschwister freuen sich alle auf die neue Stadt. Du solltest das auch tun. "
Nun sah ich meiner Mutter ganz tief in ihre Augen.
"Ich.Werde.Hierbleiben."
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HEY LEUTE!!! ich bin zurück nach fast zwei Jahren und was soll ich sagen... Twenty  one pilots ist die Hälfte meines Lebens geworden also dachte ich, ich mache eine Art Joshler fanfic❤️
Viel Spaß euch beim Lesen und wie ihr wisst, ist das erste Kapitel immer zach, aber  glaubt mir, es wird noch ziemlich cool

Friend, please (joshler) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt