Friend, please (joshler)

29

Es war der letzte Tag der Ferien, der 19. August.
Ich war bei Josh, der uns gerade eine Menge Chips in eine Schüssel leerte.

"Was denkst du, wie wird das neue Schuljahr werden?", fragte ich, auf seinem Bett liegend.
Josh zuckte nur mit den Schultern, drehte sich zu mir und lies sich neben mich fallen.
"Mariokart?"
"Mariokart!"
Josh schnappte sich die beiden Controller, warf mir einen davon zu.

.
.
.

"Wach auf du Nashorn!"
Ich stöhnte genervt, drehte mich dann
murmelnd auf die Seite.
"Heute ist Schule, vergessen?"
Ich knurrte als Antwort.
Keine zwei Sekunden später landen fünf Tonnen Josh auf mir.
"Uff!"
Mir wurde die gesamte Luft aus meinem Körper gedrückt, worüber Josh noch mehr lachen musste.
"Na, wenigstens biste jetzt wach", raunte er in mein Ohr und ging dann, gottverdammt endlich, von mir runter.
Ich schnappte heftig nach Luft.
"Man was hast du die letzten Tage alles gefressen?"
Josh kicherte, zuckte mit den Schultern.
"Wir müssen jetzt aber auch wirklich los."
Er nahm sich seinen Rucksack, reichte mir die Hände, zog mich anschließend hoch und gab mir einen Kuss auf die Wange.
Dann war er schon nach draußen geeilt, ungeduldig auf mich wartend.
Ich kam extra langsam hinter ihm her, grinste ihn provokant an und stieg schließlich in den blauen und schon so vertrauten Wagen.
"Wie viel Uhr ist es eigentlich?"
Ich rieb mir verschlafen die Augen.
Als ich das Fenster langsam runterkurbelte (Josh steht auf so alte Kisten) bemerkte ich die
stille, schon fast kühle Morgenluft, welche Mitte Augusts eigentlich nichts verloren hatte.
Josh sah kurz auf seine Armbanduhr, drehte sich dann nach hinten um ausparken zu können.
"6:17"
"WAS?", rief ich empört.
Josh lächelte nur geheimnisvoll.
"Ich hab letztens was in der Schule etwas vergessen. Das muss ich dir noch zeigen", sagte er.
Er war definitiv kein guter Schauspieler...
Doch bevor ich ihn weiter Löchern konnte, gaste er ordentlich an, bis wir zwanzig Minuten später vor der Schule standen.
"Also Josh", presste ich hervor, während ich versuchte die verklemmte Tür des Auto zuzuschmeißen, "was ist es, das du vergessen hast? Es ist schließlich nicht mal sieben!"
"Komm mit", rief er mir über die Schulter zu.
Er war gerade im Schuleingang verschwunden, nachdem ich mich  wieder gefasst hatte und ihm wie ein Schaf nachrannte.
Wir waren bereits an einigen Klassenzimmer vorbeigegangen, bis ich endlich verstand, wo mich mein Freund hinführen wollte: Es war die neue Sporthalle.
Josh war kurz vor der großen Halle angelangt, als uns der Direktor abfing.
"Schön euch beide zu sehen", rief er und legte Josh die Hand auf die Schulter.
Josh wechselte ein paar leise Worte mit ihm, worauf der ältere Mann verstehend nickte.
Ich konnte nichts aufschnappen, bis auf das einzelne Wort "Technik".
Dann lies er uns stehen, ging durch die große Tür in die Halle und war weg.
Kurze Stille zog sich über den Vorraum, bevor  Josh tief Luft holte.
"Also..."
Ich zog meine Augenbrauen hoch.
"Vor ein paar Tagen habe ich Mr Franklin, unserem Direktor-"
"Danke, ich weiß wie er heißt", fuhr ich ihn an.
Josh ging nicht darauf ein, sondern redete sofort wieder weiter:"Nun, ich hab Mr Franklin vor ein paar Tagen kontaktiert und, naja, sieh selbst..."
Er machte einen großen Schritt auf die schwere Tür, zog sie auf und lies mich eintreten.

Eigentlich war alles normal, bis ich zur ziemlichen Mitte des Sportsaals schielte.
Dort stand ein Schlagzeug, ein Klavier, ein Mikrofon, und eine fucking Ukulele!
Ich dachte ich sah nicht recht, weshalb ich mich zu Josh umdrehte.
"Das... SIEHST DU DAS? JOSH, SIEHST DU DAS?"
Der lächelte mit seinen weißen Zähnen, kam zu mir und drückte seine Wange fest an meine.
"Ja, Tyler.", flüsterte er. "Ich hoffe es gefällt dir..."

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, weswegen ich einfach nur in Josh's Arme fiel.
"Du bist das beste was mir jemals passiert ist, Josh!"
Ich hörte Josh zufrieden schnauben und spürte, wie sehr er sich freute - genauso wie ich.

"Also, ich hab mir gedacht", trällerte er los, "wir singen Slowtown ganz zu beginn und-"
Er verstummte.
"DU singst Slowtown!"
Wir fingen an zu lachen.
Es war was dran, und ich mochte es, das Josh sich nichts daraus machte, dass er nicht singen konnte.
Ich hatte ihn zwar selten gehört, und wusste nicht ob er es wirklich nicht konnte... Aber das würde ich schon noch herausfinden.

"Also, wenn die Halle ganz voll ist und jeder halbwegs still ist, kommen wir zwei hinein und beginnen sofort zu spielen."
Ich war begeistert von Josh's Motivation und dem stetigen Glänzen in seinen Augen.
Er war wirklich Gold wert.

Wir probten die nächsten eineinhalb Stunden durch und kamen zu dem Entschluss, das wir Anfangs unser Slowtown machten und nach der Rede irgendwas von Micheal Jackson coverten.
Die nächsten zwanzig Minuten lief Josh aufgeregt auf und ab. Er war wirklich nervös, denn, wie er mir erzählt hatte, war er noch nie in seinem Leben irgendwo im Mittelpunkt gestanden.

Mein Blick fiel auf die Uhr an der Wand.
8:49.

Als ich mich wieder umdrehte, sah ich wie Josh zusammengekauert hinter einer seiner Trommeln saß.
Sofort sprintete ich zu ihm, setzte mich auf den schmutzigen Boden, dicht an ihn gedrängt.
"Hey", begann ich.
"Es ist alles gut. Ich weiß du kannst das packen. Weißt du auch warum?"
Josh bewegte sich keinen Millimeter, schaute nur auf seine Füße.
"Weil du etwas verdammt besonderes bist."
Josh jedoch starrte nur vor sich hin, so wie er es immer tat wenn er einen schlechten Tag hatte, vermutete ich.
"JOSH.", rief ich. Ich packte ihn an den Schultern, sodass er endlich zu sich kam.
"Ich kann das nicht, Tyler.", flüsterte er, trotz des leisen Tones mit schriller Stimme.
"Warte! Wir machen das gemeinsam, so wie wir unsere Musik und alles bisher gemeinsam gemacht haben!"
Doch Josh drehte sich nicht mehr um.
Er war bereits aus der Halle verschwunden.

Ich riss meinen Kopf herum zur Uhr. Es waren nur mehr knappe fünf Minuten, bevor sich alle Schüler hier versammelten.
So ging das nicht. Josh war es nicht wert, das niemand etwas von seinem Talent erfuhr, oder davon, wieviel generell in ihm steckte.
Ich schüttelte meinen Kopf und hechtete diesem liebevollem  Menschen, der doch so viel mehr verdient hätte, nach.
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IT'S A HOTDOG SPACESHIP!!!!1!!!/!!!!!
ok Spaß ich bin so froh, das ich wieder in der Lage bin neues, sinnvolles Zeug zu schreiben ':)
habt alle einen schönen Abend/Morgen/Tag, ich würde ihn euch so sehr gönnen💓