Kapitel 18

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Zurück vor den Toren des Schlosses bringt Severus Hermine schnell nach drinnen in die Wärme, da der Temperaturunterschied zwischen Schottland und Australien doch sehr groß ist. Ihr Weg führt sie als Erstes in das Büro von Professor McGonagall. 

Vor dem Wasserspeier bleiben die beiden stehen, bevor sie ihm das Passwort nennen und die sich windende Treppe erklimmen. Oben angekommen klopft Severus kurz aber bestimmt an. 

„Herein", und damit schwingt die Tür von allein auf. Hermine greift Severus Hand und zieht ihn hinter sich her hinein in das Büro der Schulleiterin. 

„Guten Abend, Minerva. Wir wollten uns zurückmelden", grüßt die junge Frau sofort. 

„Habt ihr es geschafft? Sind ihre Erinnerungen wieder da?", fragt die alte Lehrerin schon etwas aufgeregt und ihre Wangen nehmen einen Rosastich an, als sie das bemerkt. 

„Alles ist gut gegangen. Sie haben ihre Erinnerungen wieder, wissen von Severus und mir und kommen vielleicht sogar zurück nach England, das steht aber noch nicht fest", meint Hermine überglücklich. Minerva freut sich ebenso, auch wenn sie bei der Erwähnung von "Severus und mir" eine Augenbraue gen Himmel hebt und zieht die junge Braunhaarige in eine feste Umarmung. Anschließend setzt sie sich wieder hinter ihren Tisch und Hermine greift nach der Hand ihres Begleiters. 

„Minerva, ich wollte fragen, ob ich nicht vielleicht schon jetzt mit der Ausbildung beginnen könnte, damit würden wir ein halbes Jahr sparen?", fragt sie vorsichtig. 

Die Schulleiterin denkt kurze Zeit scharf nach, bevor sie sagt: „Ich sehe keinen Grund, warum nicht. Wenn du willst, fangen wir nach Neujahr an und genießen jetzt erst einmal die Feiertage." 

Hermine nickt begeistert und Severus räuspert sich. 

„In nächster Zeit werde ich Draco ohne Vorwarnung testen, somit wissen wir bereits eher, ob ich ihn als geeigneten Nachfolger abnicken kann oder nicht, wobei ich denke, dass das kein Problem geben sollte, schließlich hat er ja schon als kleines Kind mit mir gemeinsam gebraut", erklärt er mit seiner tiefen klaren Baritonstimme. Minerva nickt daraufhin. 

„Fantastische Idee. Mit etwas Glück kann ich also bereits im Sommer zurücktreten. Ich danke euch beiden vielmals", und damit steht sie wieder auf und zieht beide in eine mütterliche Umarmung. 

„Ich glaube, ich werde euch zwei dann mal gehen und das machen lassen, was auch immer junge Menschen heutzutage so machen. Ich will es aber trotzdem nicht wissen", winkt sie ab und wendet sich wieder ihren Papieren auf ihrem Schreibtisch zu. 

Severus und Hermine nehmen das als Zeichen und verschwinden wieder in die Kerker.

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Severus macht sofort ein Feuer und sie machen es sich wieder auf dem Sofa gemütlich. Hermine liest mittlerweile wieder den Kleinen Prinzen und Severus Shakespeares "Henry V". Irgendwann steht er auf und holt zwei Gläser und eine Flasche Wein und gießt sich und Hermine je ein Glas ein. 

„Danke", murmelt sie, als sie ihm das Glas aus der Hand nimmt.

„Der Kleine Prinz, schon wieder?", fragt Severus lachend. Hermine nickt nur und lässt ihr Glas sanft gegen seines stoßen. 

„Liest du mir vor?", fragt sie hoffnungsvoll und schaut ihn mit großen rehbraunen Augen an. Ergeben nickt er und greift nach dem kleinen zerlesenen Buch. 

Zufrieden kuschelt sich Hermine wieder an ihn und legt ihren Kopf auf seine Brust, wodurch ein wohliger Schauer sie durchdringt, als er anfängt zu lesen und seine tiefe Stimme seinen Brustkorb zum Vibrieren bringt. 

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