Kapitel 9

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Enzo und ich trafen uns um endlich zu reden im Clifton's. Es war ziemlich viel los und wir hatten mehr wie Glück das wir noch ein Platz am Fenster gefunden hatten.

Wir redeten zwar, doch kamen eigentlich nie auf das richtige Thema.

Das Thema zwischen uns. Wie es weitergehen soll.
Ob er überhaupt eine Beziehung mit mir möchte. Und warum er plötzlich den Kontakt zu mir mied.

"Ich hatte noch nie so eine riesen Chance, ich war selbst total überrascht das der Coach mich darauf überhaupt ansprach.", meinte er und strahlte über beide Wangen, "Stell dir das mal vor, ich als Captain des Football-Teams!"
"Musst ziemlich gut sein, damit er dich in Frage stellt.", ich stocherte mit meiner Kabel in meinen Apfelkuchen herum und überlegte wie ich ihn endlich darauf ansprechen kann.
"Habe dafür auch richtig hart trainiert", er presste seine Lippen zusammen, "Aber ich muss mich gegen Mathieu beweisen, da er auch Captain werden will."
Ich riss meine Augen weit auf, "Du meinst doch nicht den Mathieu?"
Er nickte nur stumm, "Wenn ich nicht noch mehr trainiere werde ich garantiert gegen ihn verlieren."

Da gab ich ihn sogar recht, sagte es ihm aber lieber nicht, da ich ihn lieber Mut machte anstatt ihn zu bestätigen das er gegen Mathieu verlieren könnte.
Mathieu kam vor zwei Jahren zu uns auf die Schule und machte sich nach kurzer Zeit einen Namen in der Footballszene.
Er war der Liebling der Gruppe und des Coach, der Coach war beinahe sein größter Fan bis Enzo auch ins Football-Team kam und sofort Konkurrenz für Mathieu wurde.

Mathieu sah optisch ziemlich bedrohlich aus, wenn Blicke töten konnten hätte er schon jeden einzelnen in der Schule umgebracht.
Doch viele nennen ihn auch gerne 'Riese mit Herz', da er anscheinend sehr nett sein soll.

"Aber ich glaube an dich, du packst das garantiert.", ich legte meine Hand vorsichtig auf seine.
Es war der erste Annährungsversuch seitdem wir in dem kleinen Café saßen.

Mein Herz pochte schmerzhaft gegen dir Brust. Ich wollte erst gar nicht aufsehen um seine Reaktion zusehen, dennoch tat ich es nach kurzem zögern.

Er sah mich an.
Durchbohrte mich förmlich mit seinem Blick.
Ein kleines lächeln schmückte seine Lippen, "Ach, Aiden.", flüsterte er leise und strich mit seinem Daumen zärtlich über meine Hand.

Ich sah ihn fragend an und musste dabei schmunzeln, "Was gibt's?"
Er lachte, "Das fragst du noch?"
Dieses Lachen von ihm erhellte gefühlt den ganzen Raum, ich könnte dahinschmelzen.
"Du bist.",flüsterte er leise, "ich bin total verknallt, Aiden."

Ich konnte gerade nicht fassen was er gesagt hat. Ich hätte am liebsten nochmal nachgefragt, nur um diese paar Worte erneut zuhören.
Ich sah ihn wahrscheinlich an wie wenn ich ein Geist gesehen hätte.

Doch der schöne Moment verflog sofort als er langsam meine Hand losließ und sich mit einem seufzer in den alten Holzstuhl zurück lehnte.

"Es geht aber einfach nicht.", er sah mich nicht mal an als er diesen Satz leise murmelte.
Ich verschränkte meine Arme vor der Brust.
"Aber warum denn, Enzo? Du verhältst dich aufeinmal so seltsam gegenüber mir und ich verstehe nicht warum..."
Er öffnete seinen Mund um noch etwas zusagen, doch ich unterbrach ihn sofort, "Ist es dir peinlich mit mir gesehen zu werden? Hast du Angst das es deinen Erfolg in Football beeinträchtigt? Willst du einfach nicht einsehen das du sc-", diesmal unterbrach er mich schlagartig.
"Aiden, ich bitte dich! Du bist mir doch nicht peinlich.
Klar, wird es mir anfangs schwer fallen das zwischen uns", er zeigte mit dem Zeigefinger zwischen uns hin und her, "in der Schule preiszugeben, aber das tut's doch nicht zur Sache."
"Aber was ist dann bitte das Problem?", ich wirkte garantiert eingeschnappt, aber ich konnte einfach nicht unterdrücken wie traurig und gleichzeitig ein wenig sauer ich war.

Traurig, weil ich in Enzo endlich mal wieder nach Jayden mein Glück gefunden habe.

Sauer, weil ich das Gefühl hatte das er mir etwas verheimlicht, nicht ganz mit der Sprache rausrückte.

"Es geht einfach nicht.", er sah mich mit traurigen Augen an.

Ich hatte nach diesem Satz entgültig genug von dem Theater.
Ich schnappte mir aus meinen Rucksack mein Geldbeutel, nahm fünf Dollar heraus und legte sie auf meine Tischseite.

"Aiden, bitte geh doch jetzt nicht!", ich stand auf und warf meinen Rucksack mit Schwung über meine Schulter.
"Es geht einfach nicht.", wiederholte ich nur seine Worte und presste meine Lippen aufeinander bevor ich noch etwas falsches sagen konnte.

Ich verließ schon fast stürmisch das Clifton's und stampfte wütend Richtung Park.
"Was denkt der sich eigentlich?", flüsterte ich leise mit mir selber.
Tränen füllten sich in meinen Augen und ich versuchte krampfhaft sie zu unterdrücken.
Erfolglos.
Eine nach der anderen lief mir still über die Wange herunter.

"Bitte warte!", hörte ich Enzo hinter mir rufen.
Meine Schritte wurden automatisch schneller, gleichzeitig rollten mehr Tränen über mein Gesicht.

Ich hörte über den Kiesboden das er mir immer näher kam.
Ich versuchte zwar immer noch schneller zu sein wie er, doch mit seinem Schritt konnte ich überhaupt nicht mithalten.

Ich spürte seine große Hand plötzlich auf meiner Schulter.
Schon fast grob wurde ich widerwillig in seine Richtung gedreht.
"Lass mich inruhe!", zischte ich und drehte mein Gesicht von ihm weg, so das er nicht sehen konnte wie sehr er mich verletzt hatte.
Behutsam legte er seinen Zeigefinger unter mein Kinn und drehte meinen Kopf wieder zu ihn.

"Aiden", nuschelte er nur leise bevor er seine Lippen auf meine presste.
Langsam und schon fast zurückhaltend fing er an seine Lippen zu bewegen.

Ich schloss meine Augen und legte meine Arme um sein Nacken.
Im Rhythmus bewegten sich unsere Lippen aufeinander.
Wie sehr ich dieses Gefühl vermisst hatte.
Seine Hände wanderten zu meiner Taille und er zog mich näher zu sich.

Ich explodierte förmlich fast von den ganzen Schmetterlingen im Bauch!
Es fühlte sich einfach so richtig an.
So gut.
Und so schön, mit Enzo.

Er löste sich von mir, seine Nasenspitze berührte meine und er hatte seine Augen noch geschlossen.
"Ich möchte nicht mehr ohne dich sein."
"Musst du auch nicht."
Er ging ein Stück zurück und sah kurz hinauf zum Himmel, so wie wenn er die Antwort dort suchte.
"Ich weiss nicht wie ich es dir erklären soll."
"Versuch es, ich höre dir zu!",mit großen Augen sah ich ihn an, in der Hoffnung das er endlich klartext mit mir spricht.
"Okay, aber bitte mach dir keine Sorgen, ja?"
Ich zog meine Augenbrauen zusammen, "Warum sollte ich?"

Mir wurde schlecht, ich hatte Angst was er zusagen hatte, dennoch war ich auch erleichtert das er endlich mit der Sprache rausrückte.

"Da war jemand letztens bei m-", sein Handy klingelte schrill.
Er sah mich fragend an und holte es aus seiner Hosentasche heraus.
Sein Blick wurde dunkel und seine Hand verkrampfte sich förmlich um sein Handy.

"Wer ruft dich an?", fragte ich hörbar neugierig.

Er drehte sein Handy-Display zu mir um.

UNBEKANNT

Stand auf dem großen Bildschirm.
Ich war noch verwirrter wie davor, "Das heißt jetzt?"
"Genau aus diesem Grund geht das zwischen uns nicht.", verzweifelt sah er mich an.

Ich verstand kein Wort was er sagte.

Wird er etwa bedroht?
Hat jemand herausgefunden das wir etwas miteinander haben?
Wird er erpresst?

Ich hatte tausend Fragen doch zu keiner eine einzige Antwort.

Hallöchen!
Ich melde mich auch mal wieder,.... Nach ganzen zwei Jahren! Ich kann gar nicht in Worte fassen wie leid es mir tut.
Aber wie bei garantiert jeden von euch ist in diesen zwei Jahren privat viel passiert.
Ich hatte keine Kraft und kein Kopf weitere Kapitel zuschreiben.

Trotz allem bin ich wieder zurück! Und werde auch da bleiben! :)

Bin gespannt ob überhaupt noch jemand diese Geschichte liest hehe...

Alles gute und bin dahin!, xoxo.
<3




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