N A H E L E
„Das können die nicht machen! Iolana war glücklich bei Kono und Adam und sie ist nicht ohne Grund damals aus dem Kinderheim geflüchtet!" „Ich weiß, aber bitte beruhig dich, Nahele. Wir werden alles tun, um sie da rauszuholen." Eindringlich schaute ich Steve an. „Wirklich alles?" Der Commander nickte. „Wirklich alles. Aber sie freut sich bestimmt, wenn du sie besuchst." „Aber was soll ich ihr denn sagen? Dass alles gut wird? Das hilft ihr nicht." „Dir wird schon was einfallen, da bin ich mir sicher. Na los, ich fahr dich hin." Wir stiegen in Steves Pick Up und fuhren los, während ich krampfhaft nach etwas suchte, womit ich Iolana Mut machen konnte. Bis wir ankamen, war mir nichts eingefallen und so stieg ich mit einem mulmigen Gefühl aus. Steve lächelte mir nochmal aufmunternd zu, dann drehte ich mich um und lief auf das hässliche, graue Gebäude zu, das mir noch gut in Erinnerung war. Am Eingang nannte ich meinen Namen und erklärte, dass ich Iolana sprechen wollte, dann musste ich eine Weile warten. Schließlich rief mich eine Frau mit blonden Locken und führte mich in einen Raum mit vielen Tischen und Stühlen. Ich setzte mich hin und knetete nervös meine Hände, bis hinter mir das Geräusch einer sich öffnenden Tür erklang. Sofort stand ich wieder auf und drehte mich um. Iolana sah schlecht aus, als ob sie die ganze letzte Nacht hier nicht geschlafen hätte. Als sie mich entdeckte, rannte sie sofort auf mich zu und ich fing sie auf und ließ sie nicht mehr los. "Ich will hier raus", schluchzte sie in mein Ohr und ich nickte nur leicht. Als sie sich ein wenig beruhigt hatte, setzten wir uns auf die Stühle und sie legte ihren Kopf auf meine Schulter. "Wir holen dich bald wieder raus, okay? Da bin ich mir ganz sicher." Iolana nickte nur schwach und schwieg. Ich seufzte leise und lehnte meinen Kopf gegen ihren. "Wir kriegen dich wieder frei." Wieder nickte Iolana nur, dann schwiegen wir eine Weile, bis ich von der Blondine von vorhin aufgefordert wurde zu gehen. Schweren Herzens stand ich auf und zog meine einzig wahre Freundin in die Arme. "Versprich mir, dass du es durchstehst." "Versprochen." "Gut." Ich hauchte ihr einen sanften Kuss auf den Scheitel, dann verließ ich den Raum und das Heim. Vor der Tür wartete Steve auf mich und ich stieg wortlos ein und sagte auf der gesamten Fahrt nichts mehr.
I O L A N A
"Iolana Aikamiki?" "Ich bin hier." Mit gesenktem Kopf hob ich kurz die Hand. "Mitkommen." Ich nickte, stand auf und folgte Mr Halilika aus dem Aufenthaltsraum in den Besucherraum. Dort schaute ich zum ersten Mal auf und entdeckte Kono und Adam. Sofort rannte ich zu den beiden und fiel ihnen in die Arme. Heiße Tränen liefen über meine Wangen, so erleichtert war ich, die beiden zu sehen. Als wir uns alle drei ein wenig beruhigt hatten, lehnte ich meinen Kopf gegen Adams Brust, während Kono mir durch die Haare strich. „Was hältst du davon, wenn wir dich adoptieren?", platzte es schließlich aus der Insulanerin heraus und ich hielt für einen Moment den Atem an. Wow. Sie boten mir an, offiziell Teil einer richtigen Familie zu sein. Ich schloss die Augen und sah vor meinem inneren Auge Szenen ablaufen. Augenblicke mit Kono und Adam, mit Nahele, Kamekona, Flipper, allen anderen von Five-0. Ich spürte, wie sich ein Lächeln auf meine Lippen schlich, dann öffnete ich meine Augen wieder und nickte. „Ich kann mir nichts schöneres vorstellen." Kono begann vor Freude leicht zu weinen, woraufhin Adam ihr einen Kuss gab und uns dann beide in eine feste Gruppenumarmung zog, in eine Familienumarmung. „Wir werden das sofort mit der Heimleitung klären, okay?" Ich nickte aufgeregt. Die beiden ließen mich also im Besucherraum und ich wartete eine gefühlte Ewigkeit, bis sie wieder zurückkamen. Beide grinsten breit. „Wir mussten sie zwar ein wenig bestechen, aber dafür schaut sie sich schon morgen das Haus an und sorgt dafür, dass die Adoption schnell geht!" Strahlend umarmten wir uns wieder und ich konnte meine Gefühle nicht in Worte fassen. Da war so viel pure Freude und Glück und Liebe, wie ich sie lange nicht mehr erlebt hatte.
Zwei Wochen später war es endlich soweit. Ich hatte die Stunden, Minuten und Sekunden gezählt und dann konnte ich endlich mit meinem Beutel dieses widerliche Gebäude verlassen. Es fehlten nur noch Konos, Adams und meine Unterschrift auf einem so wertvollen Blatt Papier. Mit pochendem Herzen beobachtete ich, wie beide unterschrieben, bevor das Formular zu mir wanderte. Mein Lächeln wurde noch etwas breiter, als ich meinen neuen Namen sah. Iolana Noshimuri. Ohne weiter nachzudenken ließ ich den Stift klacken und setzte als letzte meine Unterschrift unter die meiner Adoptiveltern, denn lächelte ich die beiden an. Kono, die neben mir saß, zog mich strahlend an sich und drückte mir einen Kuss auf den Scheitel, dann beeilten wir uns, dieses Gebäude endlich verlassen zu können. Doch davor wartete noch eine Überraschung auf mich. Mit einem riesigen Willkommensschild erwartete mich meine neue Familie. Ganz vorne stand Nahele mit einem riesigen Blumenstrauß, der sein Gesicht fast komplett verdeckte. Sein Grinsen sprang fast aus seinem Gesicht und als er mich sah, rannte er sofort los und zog mich in seine Arme. Instinktiv atmete ich seinen vertrauten Geruch ein und drückte mein Gesicht in seine Halsbeuge, dann lösten wir uns wieder voneinander, weil Flipper hinter uns zu pfeifen begann. Gespielt böse schaute ich ihn an und lief demonstrativ zu Kamekona, um ihn ebenfalls zu begrüßen. Daneben standen Max und Sabrina, die mich beide anstrahlten. Chin war der nächste und er legte mir eine wunderschöne Blumenkette um den Hals. Dann schlug ich mit Danny und Lou ein, bevor Steve mir eine passende Blüte ins Haar schob. Zuletzt ging ich dann doch noch zu Flipper und ließ mich von ihm abklatschen, dann wandte ich mich wieder Kono und Adam zu. "Können wir nach Hause fahren?" Die beiden wirkten überrascht, dass ich es als mein Zuhause betitelte, aber sie nickten und wir liefen alle zu den Autos. Nahele fiel im letzten Moment noch ein, dass er einen Blumenstrauß für mich hatte und drückte ihn mir in die Hand, dann stieg ich in Adams schwarzen Wagen und wir fuhren los. Der Weg kam mir so lang vor wie noch nie und als wir endlich da waren, musste ich unwillkürlich lächeln. Ja, das war mein Zuhause. Mit wild pochendem Herzen rannte ich los. Adam und Kono folgten mir lachend und schlossen die Tür auf, dann lief ich weiter in mein Zimmer. Dort blieb ich wie angewurzelt stehen. Tränen traten mir in die Augen, während ich vorsichtig auf das Bett zusteuerte. Mein Blick war wie festgetackert auf die Wand über dem Kopfkissen. Dort hing eine netzartige Lichterkette und in den Lücken waren mit kleinen Wäscheklammern Fotos befestigt. Fotos von Kono und Adam zu zweit oder mit mir, von Five-0, von Nahele und mir und Flipper und Kamekona. Links hing sogar ein Bild von Max und Sabrina mit mir, es war am Tag vor meiner Krankenhausentlassung entstanden. Lächelnd wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht und öffnete meinen Beutel, um die Fotos rauszuholen, die auf meinen Nachttisch gehörten. Ich rückte gerade das Letzte zurecht, als hinter mir Schritte ertönten. Ich ordnete sie sofort Adam zu und im nächsten Moment wurde ein starker Arm um mich gelegt. Zufrieden lehnte ich mich gegen meinen Adoptivvater und atmete tief durch. Hinter uns räusperte sich jemand und dann erschien Kono auf meiner anderen Seite und legte ebenfalls einen Arm um mich. "Aloha i ka'ohana (Willkommen in der Familie)."
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You're my home (Hawaii Five-0 FF)
FanfictionIolana, "die Fliegende", deren Flügel gebrochen sind. Vater und Bruder tot, Mutter nach Mord am Vater im Gefängnis. Das Leben auf der Straße zerrt an der 17-Jährigen Insulanerin und schließlich beschließt sie vor Hunger, einen Imbiss zu überfallen...