Die Nacht auf dem Felsen

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Mirena Pov.

Wir ritten schon ein Weilchen über die grünen Hügel. Die Zwerge lachten und redeten so laut das man sie bestimmt schon am Erebor hört. Plötzlich wird ein Geldbeutel umher geworfen. Ich konnte ein ,,Komm schon Ori zahlen.", heraus hören.
,,Worum geht es?", fragte Bilbo.
,,Oh sie haben drum gewettet ob ihr kommt oder nicht."
,,Und was hast du geglaubt?''
Gandalf schmunzelte und fing den Geldbeutel auf der auf ihn zugeflogen kam.
,,Meine lieben Freunde...ich habe nie an euch gezweifelt."
Dieser Zauberer ist echt unmöglich.
Wir ritten durch eine tolle Landschaft. Weiter Hügel und grüne Wiesen. Weites Gelände. Die Sonne ging bald unter und wir suchten einen Schlafplatz. Auf einem weiten Felsen, nahe einer Schlucht fanden wir Ruhe. Bofur, glaub ich, machte ein Feuer und zwei andere halfen ihm mit dem Essen. Alle andern machten ihren Schlafplatz zurecht. Bilbo stieg von meinem Rücken und strich kurz über mein Fell.
,,Danke das du mich heut getragen hast Mirena."
,,Kein Problem Bilbo."
Ich schmunzelte ihn an und er schmunzelte zurück. Ich ging auf eine Art Aussichtsfelsen bzw. Posten und setzte mich hin. Ich hatte einen guten Ausblick und der Mond leuchtete zwar nicht so hell heute, aber angenehm. Hinter mir redeten wieder alle durcheinander. Ich schüttelte den Kopf. Zwerge. Plötzlich tauchte Bofur mit einer Schüssel neben mir auf.
,,Hey...ich...ich dachte wenn du nicht bei uns sitzen willst, das du dann vielleicht doch was isst?"
Es war mehr eine Frage als eine Aussage. Dennoch wollte ich nicht unhöflich sein.
,,Gern Bofur. Danke."
Er legte die Schüssel vor mir ab und wollte gerade gehen, als er sich doch nochmal umdrehte.
,,Mirena...ich wollte...ähm...ich wollte mich bei dir entschuldigen weil ich dich ausgelacht habe. Ich weiß diese Beleidigungen waren sehr ungerecht und es war falsch so über dich her zu ziehen."
Ich sah ihn an und er neigte entschuldigend den Kopf.
,,Bofur...du bist der erste der sich freiwillig entschuldigt hat und nett zu mir ist. Ich respektiere Leute die freiwillig etwas zugeben und ich werde deine Entschuldigung annehmen."
Er sah mich wieder an und lächelte.
,,Danke."
Nun ging er wieder zu den andern.
Die Suppe war mal etwas anderes. Sie schmeckte nicht perfekt aber mal eine Abwechslung. Ich hörte Balin erzählen. Er erzählte von der Schlacht um Moria. Ich bin beeindruckt was Thorin schon alles durchmachen musste.

Thorin Pov.

Bofur kam gerade von Mirena zurück, denn er wollte das sie was isst. Kili neben mir fragte Bofur...
,,Bofur was hast du gemacht?"
,,Ich habe Mirena etwas zu essen gebracht und mich gleich auch entschuldigt das ich sie ausgelacht habe. Und das solltet ihr auch, immerhin habt ihr auch gelacht und Beleidigungen fallen lassen. Eigentlich frag ich mich warum sie eigentlich mitgekommen ist. Trotz der Beleidigungen.", antwortete Bofur.
Kili wie auch die anderen zogen die Köpfe ein. Er hatte recht. Wieso ist sie mitgekommen? Ich mein...ich hab nichts dagegen. Ich würd gern erfahren was ihr passiert ist und sie besser kennenlernen.
Plötzlich war ein Schrei zu hören. Ich zuckte zusammen, denn ich wusste was das für Schreie waren. Orks.
,,Was war das?", fragte Bilbo ängstlich.
,,Orks.", sagt Kili.
,,Orks?"
,,Halsschlitzer. Dutzende sind da draußen. In den leeren Landen wimmelt es von ihnen.", sagt Fili.
,,Sie greifen kurz vor dem Morgengrauen an. Still und leise, niemand schreit. Nur sehr viel Blut."
Bilbo sieht ängstlich durch die Gegend und meine Neffen lachen.
,,Haltet ihr das für witzig? Haltet ihr einen Orkangriff für einen Scherz?!", frage ich aufgebracht.
,,Wie haben uns nichts dabei gedacht."
,,Nein habt ihr nicht. Ihr wisst nichts von der Welt."
Ich stehe auf und gehen bis zum Ende des Felsen, in die Nähe der Ponys.
Hinter mir höre ich Balin von der Schlacht um Moria erzählen und von Azog. Plötzlich regt sich etwas neben mir. Ich blicke runter und sehe Mirena, die sich neben mich hingesetzt hat.
,,Na los...sag es schon.", drängte ich sie.
,,Was soll ich sagen?"
,,Es tut mir leid...war bestimmt schwer für dich und all das andere Zeug."
Ich wartete auf eine Antwort, doch es kam keine. Es war still.
,,Weißt du...jeder andere wäre weggelaufen oder zusammen gebrochen an der Last die auf einem liegt. Nur du nicht. Du hast dein Volk zum Sieg geführt und ihnen eine neue Heimat gegeben. Es ist nicht leicht auf Vergangenes zurück zu blicken. Versteh mich nicht falsch...auch ich sehe weg. Wir alles sehen weg. Aber das unterscheidet einen Mann vom König."
Ihre Worte waren wie ein Schlag für mich. Sie...sie hatte recht. Es waren aufbauende Worte und dafür bin ich ihr dankbar. Gerade wollt ich ihr danken, doch sie war schon auf den Weg zu ihrem Platz. Warum geht sie immer so schnell weg?

Am nächsten Morgen ritten wir weiter. Bilbo wieder auf Mirena. Er hatte sich am Anfang geweigert, konnte aber überzeugt werden. Mirena ritt fast neben mir. Im Laufe des Tages fing es an zu regnen und alle wurden nass. Und Mirena hatte nun ein ganz nasses Fell. Das sah recht komisch aus. Wie plattgedrückt.
,,Herr Gandalf? Könntet ihr etwas gegen diese Überschwemung tun?!", fragte Dori.
,,Es regnet Meister Zwerg. Und es wird weiter regnen bis es aufgehört hat zu regnen. Wenn ihr das Wetter ändern wollt, müsst ihr euch einen anderen Zauberer suchen."
,,Gibt es andere?", fragt Bilbo. Er muss noch einiges lernen.
,,Was?"
,,Andere Zauberer?"
,,Es gibt 5 von uns. Der älteste unseres Ordens ist Saruman der Weiße, dann kommen noch zwei blaue...deren Namen ich allerdings vergessen hab."
Wir fingen alle an zu schmunzeln.
,,Und wer ist der letzte?"
,,Oh das ist natürlich Radagast der Braune."
,,Ist er ein großer Zauberer oder...mehr so wie du?"
Diese Frage hat Gandalf ein bisschen beleidigt, aber Mirena fängt an zu lachen. Auch als Wolf klingt ihr lachen wirklich schön.
Gandalf fängt sich wieder.
,,Ich finde er ist ein sehr großer Zauberer. Auf seine Weise. Er wacht über die sanften Wälder und Felder und das ist gut so, denn das Böse wird immer einen Weg suchen in dieser Welt Füß zu fassen."

Gandalf hat völlig recht. Mein Blick fällt wieder mal auf Mirena. Ihr Fell ist bei den Pfoten voller Matsch. Ich hoffe wir kommen an einem Bach oder einem Fluss vorbei, wo sie ihre Pfoten sauber machen kann. Zu unser aller Glück hörte es bald auf zu regnen. Völlig fertig von dem heutigen Tag, kamen wir an einem kaputten Haus an und machten halt.

Ich bin Ich (Thorin FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt