22 | how to shut him up correctly

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Am nächsten Morgen wache ich nackt und gebrochen in meinem Bett auf. Darren ist weg, doch das Leid, das er mir gebracht hat, bleibt. Auf meiner Haut sind noch deutlich die Spuren seiner Gewalt erkennbar und ich fahre zögerlich über die blauen Flecken, die sich an meiner Hüfte sammeln. Er hat mir gestern unendlich weh getan. Mein ganzer Körper schmerzt, während ich mich aufrichte und ein gequältes Stöhnen entflieht meinem Mund. Wann hat das alles nur endlich ein Ende?!

Mühsam hieve ich mich komplett aus dem Bett und trotte in Richtung Schrank, um meinen eh schon geschändeten Körper zu bedecken. Ich ziehe ein einfaches Top und einen kurze Shorts heraus, bevor ich eine Unterhose hole und dann nach meinem Bh greifen will. Doch dann denke ich mir, dass es heute eh Sonntag ist und ich deshalb sowieso den ganzen Tag das Haus nicht verlassen werde, weshalb ich den Bh einfach weglasse.

Nachdem ich mich umgezogen habe, stapfe ich die Stufen nach unten und höre schon das laute Lachen meines Vaters durch die Eingangshalle hallen.

Meine Beine zittern immer noch ein wenig, als ich ganz unten ankomme, doch ich atme tief durch und zwinge mich dazu, mich normal zu verhalten. Das erste ,was ich sehe, als ich das Esszimmer betrete, sind meine Eltern, die gemeinsam den Esstisch decken und dabei herumalbern.

Mit einem kleinen Lächeln beobachte ich die beiden, wie mein Dad meiner Mom eine Erdbeere in den Mund steckt und ihr dann einen langen Kuss auf den Mund gibt. Mein Herz bekommt einen kleinen Riss, als ich sehe, wie glücklich die beiden miteinander sind. Manchmal wünsche ich mir doch tatsächlich, abseits meines Freiheitsbedürfnisses, auch so jemanden an meiner Seite zu haben. Aber den einzigen den ich habe ist Darren und da würde ich lieber einsam und allein sterben, als jahrelang gedemütigt an seiner Seite zu sein.

„Na gut geschlafen?", fragt mich mein Vater plötzlich und ich schrecke aus meiner Starre. „Ja, sehr gut, danke.", lüge ich und setze ein Lächeln auf.

„Wo sind Logan und Ceil?", ich ziehe verwirrt die Augenbrauen zusammen, da ich die beiden nicht entdecken kann. Dabei ist Logan doch eigentlich immer der erste, wenn es ums Essen geht.

„Keine Sorge ich bin schon hier, Schwesterherz.", ich wirble herum, als ich die Stimme meines grinsenden Bruders höre, der gerade mit Ceil zur Tür hereinkommt.

„Zieh dir was an.", ist das einzige, was ich darauf erwidere, als ich sehe, dass er nur in Jogginghose hier herumspaziert und nicht nur seiner Frau, sondern uns allen, seinen trainierten Oberkörper präsentiert. Er reagiert nur mit einem Lachen darauf und streckt mir seine Zunge raus, bevor er diese in dem Mund seiner Frau versenkt und ich angewidert den Blick abwende.

Diese ganzen Pärchen nerven mich einfach nur noch tierisch.

Als ich näher an den Tisch herantrete, sehe ich, dass sechs statt nur fünf Teller aufgedeckt sind und ich frage mich, wer noch zum Frühstück kommt. Genau da klingelt es an der Tür und meine Mom ruft laut aus der Küche: „Das ist Tyler! Avery, mach ihm doch bitte auf!"

Mein Herz pocht stark gegen meinen Brustkorb, während ich in die Einganghalle gehe und schließlich auf die Haustür zuschlendere. Als sich meine Hand auf die Türklinke legt, überkommt mich kurz ein Anflug von Panik, da ich gestern in genau der gleichen Situation war, doch dann rufe ich mir wieder ins Gedächtnis, dass draußen nicht Darren, sondern Tyler steht und dieser mir nicht wehtun wird.

Kaum habe ich die Tür geöffnet, sehe ich in das lächelnde Gesicht von Tyler und mir fällt auf, dass sein Blick kurz einmal über meinen Körper schweift, ehe er mir wieder in die Augen schaut. Ich sehe an mir ebenfalls herunter und ich werde daran erinnert, wie ich eigentlich gerade aussehe. Ich verschränke meine Arme vor meinem Oberkörper, um meine Oberweite ein wenig zu verdecken, da man erkennen kann, dass ich heute auf einen Bh verzichtet habe.

The Lost BeautyWhere stories live. Discover now