26 | asking her out

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Am nächsten Morgen werde ich von einem lauten Klopfen geweckt. Überrascht schrecke ich hoch und bin plötzlich vollkommen wach, als ich den gebräunten Arm sehe, der sich behutsam um meine Hüfte geschlungen hat.

„Avery? Bist du wach?", höre ich die laute Stimme meiner Mutter durch die Tür rufen und ich schaue panisch zu der Tyler, der neben mir liegt, seine Augen geschlossen hat und tief und fest schläft.

„Ja, ich komme gleich!", rufe ich ebenso laut zurück und atme erleichtert auf, als sich die Schritte vor meiner Tür entfernen. Dann fällt mein Blick wieder auf Tyler und ich rüttle sanft an seiner Schulter.

Als ich keine Reaktion von ihm erhalte, beginne ich stärker zu rütteln, bis er nach ein paar Sekunden endlich die Augen aufreißt.

„Ave?", kommt es verwirrt über seine Lippen und er richtet sich augenblicklich auf. Mein Blick huscht zu seinen Augen, über seine wirren Haare zu seinen Lippen, aus denen gerade mein Name in seiner tiefen Morgenstimme gekommen ist.

„Wir sind wohl eingeschlafen.", murmle ich und gähne wie aufs Stichwort. Als ich die Decke wegziehe, bestätigt sich meine Vermutung, denn ich trage statt meiner Nachtwäsche noch die Klamotten von gestern.

Ich weiß nicht, was ich gestern getan hätte, wäre Tyler nicht gekommen. Die Vodkaflasche steht immer noch auf meinem Balkon und eine Zigarettenpackung liegt daneben. Schnell rufe ich mir in Erinnerung, dass ich diese Dinge unbedingt noch verstecken muss, bevor sie meine Eltern zu Gesicht bekommen könnten.

„Waren das eben deine Eltern?", fragt Tyler mich vorsichtig und sieht mich mit seinen wunderschönen Augen, die neugierig funkeln, an. „Ja meine Mom", nicke ich und seufze. Ich will nicht in die Schule. Nicht, wenn mir wieder jemand ein Wasserglas über den Kopf schüttet und die ganze Schule meinen Bh zu sehen bekommt. Obwohl die meisten - zumindest sehr viele männliche - wird es nicht sonderlich gestört haben.

Wieder gähne ich und zwinge mich dann schließlich mich aus dem Bett zu hieven. Tylers Blick klebt an meinem Rücken, als ich quer durch mein Zimmer laufe und die Schranktür aufreiße. Von draußen scheint die Sonne ins Zimmer und ich überlege fieberhaft was ich anziehen soll, damit die blauen Flecken verdeckt werden, mir aber gleichzeitig nicht zu heiß wird.

Schließlich greife ich zu einer langen Hose und einem Shirt mit Spitzen Einsatz. Danach fische ich mir noch passende Unterwäsche aus der Schublade und drehe mich dann wieder zu Tyler um, nur um direkt in seine Augen zu starren,
mit denen er jede meiner Bewegungen verfolgt hat.

Wir haben uns gestern ziemlich lange geküsst. Es war zwar eigentlich ein harmloser Kuss, aber trotzdem schlägt mein Herz doppelt so schnell, wenn ich nur daran denke. Ich weiß nicht, was ich für ihn empfinden soll und überhaupt darf. Das einzige, was ich weiß, ist, dass ich meinen dummen Plan vom Anfang komplett aus den Augen verloren habe.

Ich weiß nicht wieso ich tue, was ich tue, doch meine Hände greifen wie von selbst zum Saum meines Oberteils und ich ziehe es mir ohne zu zögern über den Kopf. Tylers Augen sind für ein paar Augenblicke überrascht geweitet, doch dann hält er sich plötzlich eine Hand vor die Augen. Bei seiner Reaktion muss ich leise kichern. Es ist süß, dass er die Situation nicht ausnutzt.

Nachdem ich mich umgezogen habe, nimmt Tyler seine Hand wieder von seinen Augen und steht auf, um die Flaschen und Zigaretten vom Balkon zu holen und sie in mein Zimmer zu bringen. Ich setze mich währenddessen an meinen Schminktisch und krame einen Concealer hervor, da das Oberteil nicht jeden meiner Blutergüsse verdeckt.

Meine Atmung verschnellert sich, als Tyler sich hinter mich stellt und meinen Blick im Spiegel erwidert. Seine Hand legt sich auf meine Schulter und er beginnt nachdenklich Kreise auf meine, von einem zarten Stoff bedeckte, Haut zu malen.

„Du brauchst doch die ganze Schminke überhaupt nicht.", flüstert er leise und mein Herz macht bei dieser Aussage einen gewaltigen Satz.

Ich beginne Tyler immer mehr zu mögen. Seine Worte und Berührungen immer mehr zu genießen. Und dieses Herzrasen, das er immer in mir auslöst, wird auch von Tag zu Tag schlimmer.

„Ich muss damit ja auch meine Flecken abdecken.", gebe ich peinlich berührt zu und deute auf den blauen Fleck an meiner Halsbeuge.

„Ich werde nicht länger zulassen, dass dieser Dreckskerl dir das antut.", Tylers Stimme klingt wütend und bestimmt und ehe ich überhaupt reagieren kann, beugt er sich zu mir nach unten und haucht mir einen zarten Kuss auf eben diesen blauen Fleck. Meine gesamte Haut fängt an zu kribbeln, als er sich von mir löst und sich wieder zurückzieht.

„Geh mit mir aus!"

Verwirrt sehe ich ihn an. „Was?", kommt es ungläubig aus meinem Mund. „Geh mit mir aus!", wiederholt er seine Worte und meint es vollkommen ernst.

„Aber-", fange ich an und verstumme. Es gibt zwei Stimmen in meinem Kopf.
Die eine schreit mir zu dass, ich mich darauf einlassen soll. Tyler ist so gutherzig und die einzige Stütze in meinem Leben. Außerdem wurde ich noch nie um ein Date gebeten. Die meisten Jungs wollten mich einfach nur flachlegen ohne jede Romantik. Doch Tyler ist anders. Und anders ist gut.

Doch dann ist da noch die andere Stimme, die mich daran erinnert, was dies für Konsequenzen mit sich bringt. Darren wird alles meinen Eltern sagen und ihnen die Videos zeigen, wenn das ans Licht kommt. Und dieses Risiko ist mir doch zu hoch.

„Warum?", frage ich ihn dann. Ich bin neugierig. Und das warum ich quält mich schon seit längerem.

„Weil du etwas besseres verdient hast.", sagt er ruhig und ich drehe mich zu ihm um, um ihn nun direkt ansehen zu können.

„Aber Darren", fange ich an und werde von ihm unterbrochen.
„Es ist nur ein Date, Ave. Bitte gib mir die Chance dir zu zeigen, wie man eine Frau richtig behandelt.", er nimmt meine Hand in seine und streicht mit seinem Daumen über meinen Handrücken.

„Danach kannst du entscheiden wie es mit uns weitergehen soll.", bietet er mir diese Option an und bei seinem warmen Blick schlägt mein Herz gleich noch ein bisschen schneller.

„Und um Darren kümmere ich mich schon. Leichter ist es alle mal für mich dich zu beschützen, wenn ich in deiner Nähe bin."

Kurz überlege ich noch und lasse mir sein Angebot durch den Kopf gehen. Aber dann erkenne ich, dass ich es auch will. Und schließlich nicke ich.

„Danke", murmelt er glücklich und zieht mich in seine Arme. Lächelnd nehme ich seinen Duft in mir auf und ich lege meine Arme um seinen Oberkörper, wodurch ich ihn noch mehr an mich ziehe.

„Avery, Brad ist hier!", ruft meine Mutter von unten und augenblicklich löse ich mich von Tyler. „Ich schätze du musst durchs Fenster klettern, wenn du meiner Mutter nicht über den Weg laufen willst.", sage ich und seufze.

„Keine Sorge, ich komme hier schon wieder irgendwie ungesehen raus.", meint er nur grinsend und blickt zum Balkon.

„Okay das ist gut zu wissen.", sage ich erleichtert und räume währenddessen meine Zigaretten und die Vodka Flasche zurück in mein Versteck unter meinem Bett.

„Ich schreibe dir dann noch was mir machen und wann es am besten passt.", grinsend nicke ich. Irgendwie freue ich mich schon richtig auf unser Date.

„Okay ich muss jetzt los, nochmal danke, dass du gestern hier warst.", ohne nachzudenken drücke ich ihm einen Kuss auf die Wange, greife dann nach meiner Tasche und eile aus dem Zimmer.

Das einzige an das ich denke, als ich die Treppen hinuntersprinte, ist sein Lächeln, das auf seinen Lippen lag, als ich ihn auf die Wange geküsst habe.

endlich habe ich mal wieder Zeit gefunden zu schreiben

es ist ein wenig kurz und mit nicht ganz so viel Handlung aber die nächsten Kapitel werden spannender☺️

hab noch einen monat schule aber dann komme ich in die oberstufe und ich habe ziemlich viel respekt davor o man

wie findet ihr, dass Tyler Avery um ein Date gebeten hat?

The Lost BeautyWhere stories live. Discover now