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"Das wäre nett." Flüsterte ich und schloss kurz die Augen.
"Dann lass uns losgehen, bevor du dich nochmal übergibst"

Ich wünschte den übrigen vier noch einen schönen Abend und ging dann mit Ed, welcher mich die ganze Zeit stützte. Als wir kurz vor dem Ausgang ankamen fiel ich hin und die Hacken meiner Schuhe brachen ab.
Die hast du erst letztens gekauft...
Nörgelte meine innere Stimme herum.

"Hier", ich hatte garnicht bemerkt, wie Ed sich neben mich gehockt hatte und mir jetzt seine Schuhe hinhielt. Ich schüttelte kurz meinen Kopf und versuchte aufzustehen. Dies jedoch gelang mir nicht und ehe ich mich versah, hatte Ed mir flink die High Heels ausgezogen und seine Schuhe angezogen.

"Und du gibst jetzt keine Wiederrede von dir." Befahl mir Ed leicht grinsend. Ich nickte schlicht und er half mir auf.
Dass die Blicke der Besucher hier im Restaurant, samt Angestellte, auf uns geheftet waren, schien Ed jedoch nichts auszumachen.
Doch als wir durch die Tür traten und uns die kalte Nachtluft entgegenwehte, mit etwas Gekreische von Fans, ließ er mich kurz los um mir dann das Sakko seines Anzugs um die Schultern zu legen und danach auch seinen Arm.

Nach einigen Augenblicken suchte ich mein Handy aus meinem Täschchen und wählte eine bestimmte Nummer.
Hoffentlich störe ich nicht. Es ist immerhin Heiligabend...

»Hallo?« Meldete sich eine anscheinend müde Liss am anderen Ende.
"Liss! Du, ich dachte schon ich würde dich nicht erreichen."
"Na klar erreichst du mich. Was ist los?" Ihre Stimme war besorgt.
"Naja. Ich kann's dir später erklären. Aber kannst du Ed und mich vom Restaurant abholen? Ich muss dringend nach Hause!" Ohne mich weiterreden zu lassen, nahm Ed mir das Handy aus der Hand und schob mich währenddessen etwas zur Seite, damit diese wenigen Reporter, die lästige Bilder machten, hinter seinem Rücken von mir verdeckt wurden.

Ich lehnte mich an die Wand hinter mir und schloss meine Augen, während ich Ed's Worten lauschte.

"Hey Liss! Wir sind hier bei irgendeinem Restaurant wo Meri und ihre Familie irgendwie Stammgäste sind oder so. Könnte jemand uns abholen? Hier sind dezent viele Paparazzo und..." Die folgenden Worte verstand ich nicht mehr, weil Ed sie flüsterte, als wären sie nicht für meine Ohren gedacht.

"Wirklich?!" Er schaute mich überrascht an und ein Lächeln zierte seine Lippen.
"Das wäre großartig! Ich danke dir. Und wünsch allen ein Schönes Weihnachtsfest von uns beiden!... Ja, klar! Bis gleich." Er kam einen Schritt näher und nahm mich in den Arm. Er flüsterte irgendwas singend, doch ich verstand nur fetzten. "...out...maybe...we are..."
Als er dann auch noch meinen Kopf an sein Schulter lehnte, überkam mich ein Schwindel.

Ich weiß nicht mehr wie lange wir da gestanden haben, aber als dann plötzlich eine Stimme die Leute um uns herum zusammenschrie, musste ich etwas lächeln.
"WAS GIBT ES HIER ZU SEHEN?! GEHT NACH HAUSE! ES IST HEILIGABEND UND IHR SOLLTET ES MIT EUREN VERDAMMTEN FAMILIEN VERBRINGEN UND EINFACH MAL DIE PROMINENTEN IN RUHE LASSEN!!!" Am Ende bekam ich Angst. Aber nicht um die Paparazzo, sondern um Liss. Denn so dämonisch wie sie schrie musste man ihr einfach gehorchen. Sogar Ed schien etwas erschrocken, denn er zuckte bei ihrer höllisch lauten Stimme zusammen.

"Na kommt. Ich bin extra mit Mama's Auto gekommen." Die Sprach die Blondine beruhigend und nahm meine Hand und lenkte mich, mit Ed an mir klebend, zum dunkelblauen Auto.

Eingestiegen wurde ich direkt von Ed zu sich gezogen, damit ich mich anlehnen konnte. "Tut mir leid wegen den ganzen Paparazzos. Ich hätte mir das denken sollen..." Liss unterbrach ihn während er sich umsonst weitere Vorwürfe machte. "Ist doch jetzt egal. Wir sitzen sicher im Auto und fahren zu Meri nach Hause, damit du dich ausruhen kannst."

Nach einiger Zeit blieb das Auto stehen und Liss fing an zu fluchen. "Verdammt! Du Idiot! Geh da weg! Bist du lebensmüde, oder was?!"
Ich richtete mich langsam auf und sah nun auch die vermummte schwarze Gestalt vor unserem Wagen.

Diese Person bewegte sich nicht. Liss machte Anstalten auszusteigen und diese Person zurechtzuweisen, aber es würde dann katastrophal enden. »Lass mich aussteigen. Du würdest die Person doch nur umbringen.« Die angesprochene musste bei der Vorstellung schmunzeln.
»Nur wenn du dich auf ihn oder sie übergibst.« Num war sie in lagen verfallen und ich war diejenige die schmunzelte.

Als ich die Tür geöffnet hatte, drang sofort die Kälte Luft bis zu meiner Haut durch und ich zog das Sakko enger um mich. »Entschuldigung. Könnten Sie bitte zur Seite gehen? Sie gefährden sich selbst und ihre Mitmenschen.«

Der Mann hob seinen Kopf und ich erschrak.
»Lange nicht gesehen, Kleine. Hast du nicht vermisst? Ach, was frage ich eigentlich? Natürlich hast du das!«
Er machte eine Kunstpause in der ich langsam einige Schritte zurück ging.
»Du musst doch nicht vor mir weglaufen. Ich will dir doch nichts Böses. Ich möchte dir nur kurz etwas sagen.«
Und schon wieder machte dieser Idiot eine Kunstpause.
Ich beobachtete unseren Atem, welcher wie Nebel aus unseren Mündern heraustrat.
»Doch davor wollte ich dir den Aufenthaltsort von deinem geliebten Bruder, Leon Alexander Stein, sagen.«
Ich schnappte erschrocken nach Luft und krallte meine Finger in den Stoff des Sakkos.
Die Übelkeit kehrte langsam aber sicher zurück.
»Wo ist er? Wo hast du ihn UMGEBRACHT?!«
Ich schrie ihn verzweifelt an, in der Hoffnung er würde mir direkt antworten.
»Na na, Kleine. Nicht so aufdringlich. Soll ich dir erzählen was ich gemacht habe?« Wie konnte dieser widerliche Typ überhaupt Spaß daran haben, andere Menschen zu töten?
»WAS HAST DU GEMACHT?!« Liss' dämonische Stimme ertönte neben mir. Mit einem Blick zum Auto, sah ich Ed in der halb geöffneten Tür stehen und dahinter Autos.
Plötzlich fing eines an zu hupen, wobei ich etwas zusammenzuckte.
»Immer mit der Ruhe, meine Liebe. Ich wollte-«
»NENN MICH NICHT 'MEINE LIEBE', DU MISTKERL!« Jetzt tickte sie völlig aus. "Liss, ich erzähl es dir später. Ich muss noch etwas herausfinden. Würdest du wieder ins Auto gehen?" Ich bettelte sie förmlich an. Wenn er sagen würde wo Leon sich befindet, würden ich und meine Familie mehr als erleichtert sein. Tot oder lebendig, ich musste wissen, wo er war.
Liss ist währenddessen zum Auto zurückgegangen und hatte sich hineingesetzt, aber dir Tür offen gelassen.
»Jetzt erzähl! Ich will hier nicht noch länger bleiben.«
»Ach, Kleine. Immer noch wie früher. Aber kommen wir mal zum Thema zurück. Leon. Leon? Wo war der nochmal?«
Seine Kunstpausen brachten mich so langsam aber sicher zur Weißglut.
»Verdammt nochmal, red endlich oder ich hole Liss wieder!«
»Schon gut, schon gut. Du erinnerst dich doch noch an diesen Kleinen Teich. Also der wo ihr mal Campen wart. Naja, ich dachte mir 'Jack, warum nimmst du ihn nicht mal zum Schwimmen mit?'« Ich starrte ihn geschockt an.
__________
Joa...

"...out...maybe...we are..."

Was haltet ihr von Liss' Auftritt als Dämon?😈

Darf ich vorstellen?
Jack!
Ein neuer Charakter...
Was haltet ihr von ihm soweit?

Ich wünsche euch allen noch einen schönen restlichen Sonntag💗

~S_3006

1119 Wörter

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