41.Die Waffe einer Frau

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"scheiße!", verzweifelt fuhr ich mir durchs Gesicht.

Um mich herum war ein Massaker, alles voller Blut.

Das ganze kam mir wie ein dejavue vor.

Ich schlug mir leicht gegen die Stirn. „Vermutlich, weil mir das auch schon passiert ist", stöhnte ich leicht, und zog mich an dem Baum an dem ich gelehnt hatte hoch.

„OH Gott", fassungslos über das was ich scheinbar getan hatte sah ich mir die zerfetzten Körper an.

Darunter waren Menschen ähnliche Körper, aber auch Tiere.

Mein Körper war von einer Warmen, klebenden Blutschicht umgeben, und ich hörte mein eigenes Blut rasen.

Ich zog den scharfen, und dennoch so verlockenden Geruch ein.

Ich kniete mich nieder, und strich mit der Hand über eine der Leichen, ehe ich meine Hand zum Gesicht hob und ohne weiter darüber nach zu denken das Blut, was dadurch an meiner Hand klebte ableckte, und wieder aufstand.

Einerseits ekelte ich mich vor mir selbst, andererseits war es köstlich. Ich schloss leicht die Augen, als ich mir den Geschmack auf der Zunge zergehen ließ.

Ich rieb mir über die Schultern und durchs Gesicht, sodass das ganze Blut sich auf mir weiter verteilte.

Mit einer Hand riss ich etwas von einen der Leichen ab, als ich mich noch einmal leicht runter beugte und dann weiter durch den Wald ging. Durch die ganzen Bäume und Büsche.

Ich roch noch mehr Gerüche außer den der Leichen. Wölfe. Die anderen hatten wohl nach mir Gesucht.

Gierig riss ich etwas von dem Fleisch in meiner Hand ab, und schluckte es runter.

Es war besser als alles was ich bisher gegessen hatte, und ich wusste nicht wieso es so gut schmeckte.

"Jake", murmelte ich leicht, während ich auch den Rest des Fleisches verschlang und den Knochen nieder warf. 

Ich will zu Jake. Ich kam mir ein wenig wie ein kleines Kind vor, dessen willen gestillt werden musste, doch ich konnte nichts dagegen tun. Mein Körper, und mein geist einfach alles  wollte  zu ihm. 

"Leichen. Sie muss hier lang gekommen sein"

Ich hörte dumpf eine Stimme, und blieb sofort stehen um zu lauschen. 

Äste knackten und Laub raschelte, während sie stimme weiter murmelte und langsam immer näher kam. 

Mein Magen verkrampfte sich leicht, und über meine Haut legte sich Gänsehaut, nicht ausgelöst durch Kälte.

Ich war mir ziemlich sicher das es jake war. Mein Blick heftete sich in die Richtung aus der das Geräusch kam, bis in der Ferne ein Körper sichtbar wurde. 

"Soraya?", erfreut darüber das es tatsächlich jake war, rannte ich auf ihn zu, und sprang ihn fast um. 

"Wo warst du solange", hauchte ich ihm entgegen, und küsste ihn.

"Das sollte wohl ich eher fragen", etwas überfordert legte er seine Arme zögernd um mich.

"Was ist los?", fragend zog ich eine Augenbraue hoch, und sah ihn unschuldig an. 

"Du bist voller Blut, dass ist nicht der schönste zustand indem ich mir vorstellen kann dich zu Umarmen"

"Dann lass uns Baden gehen", mit verführerischen Unterton zog ich ihn weiter in den Wald. 

Sprachlos folgte er mir, wobei er so oder so keine andere Wahl gehabt hätte.

Ich schloss mein Hand fest um die seine, als hätte ich angst er könnte mir weglaufen. 

"Wo warst du?", schulter zuckend antwortete ich ihm mit einem schlichten: "Keine Ahnung"

Anders als erwartet blieb Jake daraufhin still, bis wir am See waren, denn Ort wo ich hin wollte, und bei welchen ich damals oft mit Embry und Sam verstecken gespielt hatte.

Ich ließ Jakes Hand wieder los und trat dann ins Wasser ein. Um mich herum färbte sich das Wasser langsam rosa.

"Jake kommst du?", ich drehte mich erst ein paar Meter vom Ufer weg um, und warf ihm einen verlockenden Blick zu.

Jake zögerte einen Moment, ehe er sich die Hose auszog und auch langsam ins Wasser stieg, bis er vor mir stand.

Ich legte meine Arme um seinen Nacken und zog ihn näher an mich ran. Ich wusste nicht wieso, aber ich hatte ihn unglaublich vermisst, und das obwohl ich mich nicht mehr an das erinnerte was passiert war, nachdem ich vom Feuer weggegangen war.

Verlangend drückte ich meine Lippen auf seine, was er sofort erwiderte, aber dann zu meinem bedauern doch unterbrach.

"Soraya, wir müssen darüber reden was passiert ist"

"Aber ich weiß es doch selbst nicht", murmelte ich leicht und wollte ihn dann erneut küssen, was er aber nicht zu ließ.

"Soraya, ich mein es ernst"

"Ich auch, und ich will dich jetzt, also sei leise", meine Kehle verließ ein leicht erregtes knurren, bevor ich ihn endlich richtig an mich ziehen konnte, und wir uns wieder in dem Kuss vertieften.

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"Wir müssen darüber nochmal reden", Jake sah mich von unten heraus an, als er sich seine Hose anzog und ich aus meinen Haaren das Wasser drückte. 

"Worüber denn?", unschuldig schielte ich zu ihm runter.

"Ach ich weiß auch nicht, vielleicht über die Leichen, und wo du warst, und das grade", der Sarkasmus in seiner stimme war kaum zu überhören, und  dennoch hatte seien stimme ein leicht besorgten unterton. 

Ich drehte mich zu ihm, ehe auf ihn zu ging und ihm über die Arme strich.

"Wieso über grade. Willst du mir etwa sagen das es dir nicht gefallen hat", raunte ich und ließ meine Finger weiter über seine Brust wandern. 

"Das meinte ich doch gar nicht", er nahm leicht meine Finger von seiner Brust und zwischen seine Hände. "Aber..."

Ich küsste ihn erneut "Aber...?"

"Du warst wie eine ganz andere Person", nun hörte er sich ernster und vor allem besorgter an. 

"Ich bin aber keine andere. Mach dir nicht so viele sorgen". 


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So wie auf diesem Bild stell ich mir in etwas den See vor, wenn auch etwas Tiefer. Ich würde mich über Feedback freuen. 

Quileute- Gefährtin des MondesWhere stories live. Discover now