CHAPTER NINE

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PART I: CHAPTER NINE | awful [leichte TW]

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PART I: CHAPTER NINE | awful
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Ayeong sieht ihn irritiert an. Sie weiß nicht, worauf er hinaus will und spürt wie gespannt die Atmosphäre wird. "Wie meinst du das?", fragt sie vorsichtig. Das Mädchen bemerkt, dass es Taehyung schwer fällt das Erklären zu beginnen.

Er ist gerade dabei sich zu sammeln, um die richtigen Wörter zu nutzen und um sich nicht zu blamieren. Taehyung denkt zu viel nach und das bemerkt er, als er nach einigen Minuten Ayeong nicht antworten kann.

"Du-Du muss mir nichts erzählen, was dir unangenehm ist", versucht sie ihn zu beruhigen und wird selber wieder nervös, "Wir können auch über etwas anderes sprechen, wenn-wenn du möchtest?"

Er schüttelt lächelnd sein Kopf und meint: "Nein. Du wolltest wissen, wie ich aufgewachsen bin, nicht wahr?"

Ayeong merkt ihm an, dass ihn das Thema nervös macht. Sie möchte am liebsten verneinen, doch das wäre eine Lüge. Ja, sie möchte gerne wissen, wie der Junge aufgewachsen ist, aber nicht, wenn er nicht davon erzählen möchte.

Er schaut sie mit einem fragenden Blick an und wartet auf eine Antwort.

"Möchtest du davon erzählen?", spricht Ayeong besorgt und lächelt danach leicht. "Wenn du dich interessierst", erwidert er.Sie sieht ihn aufmerksam an, als ein Zeichen, dass er anfangen kann zu erzählen.

Das muntert Taehyung etwas auf und er fängt unsicher an: "Ich habe dir erzählt, dass ich davor in Daegu gelebt habe -" Ayeong nickt. "- und ich habe alleine mit meiner Großmutter gelebt. Sie ist der wundervollste Mensch mit der schönsten Seele." Er liebt es über seine Großmutter zu erzählen, was Ayeong auch schon aufgefallen ist. Seine Augen strahlen dabei immer. "Der Grund, weshalb ich alleine bei meiner Großmutter gelebt habe, ist-", er hört auf zu sprechen und atmet tief durch. Die Wunden von der Erinnerung an seiner Vergangenheit fühlt sich immer noch so frisch, obwohl es schon fast elf Jahre her ist.

Taehyung kann Ayeong nicht in die Augen schauen und vermeidet deshalb ihre besorgten Blicke. Er hat nie wirklich darüber geredet und somit das Ganze nicht verarbeiten können. Darüber zu reden, ist sowie Salz über die Wunde zu streuen.

"Also der Grund weshalb ich alleine mit ihr gelebt habe,", fängt er erneut an und versucht nicht in Tränen auszubrechen, indem er lächelt, "sind meine Eltern. Sie-Sie haben sich nie wirklich verstanden."

Die Schwarzhaarige hört ihm genau zu und kann schon ahnen in welche Richtung seine Geschichte geht. Sie hofft, dass ihr Gefühl nicht stimmt.

"Weißt du, mein Vater - mein Vater war schon immer ein bisschen anders als alle anderen Väter", erklärt er, "Ich bezeichne ihn nicht gerne als mein Vater. Er ist nämlich ein grausamer Mensch, ein-ein furchtbarer Mensch."

In seiner Stimme kann man Wut hören und auch Angst.

"Deshalb hat meine Mutter meinen Vater irgendwie verlassen und wir haben viele Nächte bei meiner Großmutter geschlafen", die ersten Tränen fallen, aber sein gezwungenes Lächeln schwindet nicht, "Ich weiß, dass es an einem Donnerstag war, als ich aufgewacht bin und meine Mutter nirgendwo finden konnte. Ich war acht, als sie mich verlassen hat und ich habe weinend meine Großmutter immer gefragt, wann sie wieder kommt." Das Lächeln fängt an zu schmerzen, weil es ihm immer schwerer fällt zu lächeln.

"Sie ist aber nicht mehr zurückgekommen", sagt er , "Alles, was sie hinterließ, war ein Brief, den ich lesen sollte, wenn ich alt genug bin." Ayeong traut sich nicht etwas zu sagen, doch es wäre ein Fehler jetzt nicht zu reagieren, weshalb sie zögernd fragt, ob er den Brief schon gelesen hat. "Ja", antwortet er, "Es tut ihr leid und sie hatte keine andere Wahl. Sie wollte, dass ich in guten Händen aufwachse."

Ayeong ist sprachlos, weil sie nicht erwartet hätte, dass Taehyung so eine Vergangenheit hat. Ihr war zwar schon vorher bewusst, dass etwas mit seinen Eltern gewesen sein musste, weil er nur über seine Großmutter erzählt hat.

"Ich bin bei meiner Großmutter aufgewachsen, die sich immer um mich gekümmert hat", lächelt er, als er anfängt über seine Großmutter zu sprechen, "Ich bin ihr für alles so dankbar, weil ich ohne sie vielleicht noch bei meinem Vater wäre."

Sie greift unsicher nach seiner Hand, um ihn Trost zu schenken und stottert: "E-Es tut mir leid, dass-dass du so etwas erleben musstest." Taehyung blickt hoch und sieht sie sanft an. "Dir braucht das nicht leid tun", meint er, "Mir geht es jetzt gut und ich lebe jetzt bei meiner Tante und meinem Onkel. Sie sind echt lieb und ich bin mir auch sicher, dass sie dich nett fänden."

Es schmerzte Ayeong mitansehen zu müssen, wie Taehyung sich ein Lächeln auf seinen Lippen zwingt. Obwohl er leidet, lächelt er.

"Tut mir leid", lacht er nervös und greift nach einer Serviette, um seine Tränen wegzuwischen, "Du bist bestimmt überfordert mit der ganzen Sache."

Das Mädchen schüttelt sofort mit ihrem Kopf und sagt: "Sag sowas nie wieder! Es ist gut, dass du über deine Sorgen sprichst. Man fühlt sich danach oft besser. Jimin hat mir immer gesagt, dass ich weinen soll, wenn ich danach fühle oder schreien kann, wenn ich wütend bin. Solange ich alles rauslasse, wird alles gut."

Es herrscht Stille zwischen den Beiden. Ayeong gibt ihm Zeit, um sich zu beruhigen. Es ist anstrengend über seine Sorgen zu reden, dass weiß sie, aber sie weiß auch, dass es auch gut tut.

"Fühlst du dich besser?", fragt sie nach einer Weile und bekommt ein Nicken als Antwort. Taehyung bedankt sich und blickt sie mit seinen angeschwollenen Augen an: "Ich... Ich rede nicht gerne über meine Probleme."

"Du sollst dich auch nicht zwingen darüber zu reden", merkt sie an, "Es ist aber wichtig nie zu vergessen, dass man nicht alleine ist, auch wenn man sich alleine fühlt. Jimin und ich sind für dich da und wir werden dir immer zuhören, falls du jemanden zum Reden brauchst."

Der Braunhaarige schmunzelt: "Es ist süß, wie du dich um mich kümmerst." Ayeong ist überrascht und bemerkt, wie ihr Herz wieder anfängt schneller zu pochen - obwohl, ihr Herz hat sich in seiner Nähe nie beruhigt. Sie traut sich nicht etwas zu sagen und schaut nur zu Seite, weil sie ihm nicht in die Augen schauen kann. Dafür fühlt sie sich zu verlegen. Das bemerkt Taehyung, weshalb er grinsen muss. "Du weiß viel für dein Alter, Kleines", lacht er heiser, "Du weiß, wie man Menschen hilft und das können viele nicht. Dafür danke ich dir."

"Bitte-Bitteschön", stottert sie und fühlt ein kratzen im Hals.

Du wirst nicht husten, du wirst nicht husten, du wirst nicht-

"Trinke, was von deinem Tee!", hört Ayeong ihn sagen, als sie anfängt zu husten.

[A/N]

ich habe meine Covers geändert, hehe

wie findet er sie?

vergissmeinnicht [k.th]Where stories live. Discover now