CHAPTER FIFTEEN

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PART I: CHAPTER FIFTEEN | late night talk

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PART I: CHAPTER FIFTEEN | late night talk

Jimin ist auf dem Weg nach Hause und denkt über Taehyungs Frage nach. Hast du nicht Heimweh? Und nun stellt er sich diese Frage auch. Hat er Heimweh?

Vermisse ich es?

"Natürlich tue ich es", gesteht er sich selbst. Es wäre eine Lüge, wenn er das vernein würde. Er vermisst das Gefühl der Freiheit und diese Freude, die er beim Tanzen immer gespürt hat. Als sei das Tanzen seine erste Liebe gewesen. Jeder Schritt und jede Bewegung war wie das Entkommen der Realität. Tanzen erweckte ein Feuer in ihn.

Er hat Heimweh.

Jimin weiß aber, dass er sich nicht mehr richtig um seine Familie kümmern könnte, wenn er wieder anfängt. Er liebt sie mehr als sich selbst, weil seine Familie ihn zu dem Menschen machen, der er heute ist. Ist er aber zufrieden mit sich selbst?

Ja.

Nein!

Vielleicht?

Der dunkelhaarige Junge seufzt: "Ich muss mit Yeongie reden."

[...]

Zuhause ist es still und dunkel, als er die Tür öffnet. Es ist schon nach Mitternacht. Jimin zieht sich leise seine Schuhe aus und geht in die Küche, um Wasser zu trinken, wo er unerwartet seine kleine Schwester findet. Er zuckt kurz auf, als er sie entdeckt hat und geht danach zu ihr.

"Was machst du denn hier? Solltest du nicht schon längst im Bett sein?", setzt er sich zu ihr. Sie reicht ihm ihr Tee, welchen er dankend annimmt. "Ich bin nicht mehr 10", meint sie, "Ich war außerdem beschäftigt damit, dich zu erreichen."

Jimin nimmt sein Telefon aus seiner Hosentasche und sieht erst jetzt, dass das Mädchen ihn mehrere Male angerufen hat. "Ah, entschuldige. Ich war mit Taehyung essen."

"Deshalb riechst du nach Alkohol", nickt sie und greift wieder nach ihrem Früchtetee, um daraus zu trinken. Er ist noch warm und mit Honig gesüßt. "Ich habe nicht viel getrunken", gibt er ihr Bescheid.

"Ich weiß", erwidert sie und trinkt weiter aus der Tasse. Wenn er viel getrunken hätte, könnten sie jetzt nicht in Ruhe reden.

Die Stille ist angenehm für Ayeong, bis sie bemerkt, dass Jimin grübelt. Immer wenn er grübelt, hat er diesen Blick. Diesen einen Blick, der gesenkt ist und unsicher.

Er zweifelt.

"Was ist los?", fragt sie ihn, "Worüber denkst du nach?" Der Junge sieht seine Schwester ertappt an und fängt an nervös zu lachen: "Du kennst mich gut." - "Du bist zufällig mein Bruder." Jimin lacht leise nach dieser Aussage.

"Ich habe mit Taehyung heute über paar Dinge gesprochen", fängt er aufgeregt an, "und dabei sind wir auf das Thema Tanzen gekommen."

Ayeong ist überrascht, weil es schon so lang her ist, seitdem sie ihn darüber sprechen hören hat. "Davon habe ich schon lange nichts mehr gehört", merkt sie an, "und weiter?""

"Ich habe lange nicht mehr darüber nachgedacht. Also über das Tanzen", sagt er, "Während wir darüber geredet haben, ist mir aufgefallen, wie sehr ich es eigentlich vermisse." Sie hört aufmerksam zu und kann sich schon denken in welche Richtung dieses Gespräch geht. "Aber wenn ich wieder anfange, werde ich andere Dinge nicht mehr machen können."

"Wie zum Beispiel für mich da sein", fügt sie monoton hinzu.

"Nein, so meine ich das nicht. Ich werde-"

"Du wirst wieder anfangen", ignoriert sie ihn, "Ich weiß, dass du wieder anfangen willst." Jimin guckt sie unsicher an und meint: "Ich kann aber nicht." - "Doch kannst du."

"Ayeong, du muss erstmal verstehen. Wenn ich anfange, werde ich nach der Schule keine Zeit mehr haben und am Wochenende gehe ich arbeiten. Ich werde entweder etwas für die Schule machen, Tanzen oder arbeiten. Ich hätte keine Zeit dich von der Schule abzuholen oder-oder etwas mit dir essen zu gehen", erklärt er.

"Du hättest keine Zeit für mich." Ayeong lächelt ihn sanft an und nimmt seine Hand mit beiden Händen. Seine Hand schwitzt etwas vor Nervosität.

Sie will ihm Sicherheit geben, sowie er ihr immer welche gab.

"Wer sagt, dass du ständig bei mir sein muss, um für mich da zu sein?", fragt sie rhetorisch, "Ich weiß, dass du immer für mich da bist, auch wenn du nicht bei mir bist. Darum muss du dir deswegen keine Sorgen machen."

"Ich möchte, dass du auch an dich denkst, Jimin", spricht sie in einem ruhigen Ton, damit er sich entspannt, "Ich weiß, wie sehr du Tanzen geliebt hast und ich weiß, dass du es immer noch tust. Ich kann mich auch um mich selbst sorgen. Du sollst nicht zu erst an mich denken, sondern an dich. Wenn Tanzen das ist, was dich glücklich macht, dann solltest du wieder damit anfangen."

Ayeongs Worte berühren Jimin, weshalb er fast anfängt zu weinen. Ihm fällt erst jetzt auf, dass sie erwachsen wird. "Ich bin schon groß", lacht sie, "Ich brauche nicht mehr meinen großen Bruder, der immer auf mich aufpasst." Der Ältere fängt an zu weinen und lächelt dabei breit.

"Ich weiß", erwidert nun er, aber Jimin könnte nie aufhören auf sie aufzupassen. Nur Ayeong kann er hundertprozentig vertrauen und er weiß, dass sie ein ehrlicher Mensch ist.

Solche Menschen sind schwer zu finden und sollten nicht verletzt werden.

[A/N]

Ich hab die Covers von meinen Büchern geändert, weil ich denke, dass Veränderung wichtig ist :) Wie findet ihr sie?

vergissmeinnicht [k.th]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt