Kapitel 11

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„Was ist passiert?"
Dean sah uns fragend an. Sam schilderte kurz den Angriff. Castiel lief auf mich zu und blickte mir tief in die Augen. Er nahm meine Hände.

„Ich hab es doch gesagt. Nur Erzengel können diese Klinge hervor ziehen. Du musst mir glauben." Seine eisblauen Augen fixierten meine und seine Lippen waren zu einem dünnen Strich gezogen.

„Klärt das später", ging Dean dazwischen. „Wir wissen nicht wie viele Dämonen hier noch sind. Wir sollten verschwinden." Cas ließ meine Hände los und folgte Dean.

„Wartet! Was ist mit mir?", fragte ich und stand etwas verloren im Raum.

„Du kommst natürlich mit", sagte Sam und schulterte meine Tasche.

„Moment mal. Ich kann doch jetzt nicht alles stehen und liegen lassen. Ich hab ein eigenes Leben", rief ich und tippte mit der Fußspitze auf den Boden. Sam kam zu mir herüber und nahm meine Hand.

„Das ist jetzt vorbei. Du musst mit uns kommen. Da bist du sicher. Vertrau mir", sagte er und sah mir tief in die Augen. Ich dachte kurz nach und kaute auf meiner Lippe. Sam war so nah, dass ich seinen Atem auf meinem Gesicht spürte. Ich sah zu ihm auf. Das Blut, was an seiner Stirn herunter lief, war getrocknet. Seine grünen Augen wirkten erschöpft. Ein leichtes Lächeln zuckte über seine Gesichtszüge und seine Grübchen zeigten sich. Ein paar Haarsträhnen fielen ihm ins Gesicht. Dann ließ er meine Hände los und strich mir zärtlich über die Wange. Er ließ sie dort. Sam zog meinen Kopf sanft nach oben. Unsere Lippen waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt. Ich lächelte leicht, als sie sich endlich trafen. Seine Lippen waren warm und ein wenig rau. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit, die wir da so standen. Dann löste er sich von mir.

„Ich kann dich nur beschützen, wenn du bei mir bist, verstehst du?"Seine Augen fixierten wieder meine und ich nickte.

„Gut,dann komm." Er zog mich hinter sich her und wir liefen die Treppen nach unten. Vor dem Haus stand Deans Impala. Er lehnte, mit verschränkten Armen, am Auto und musterte uns.

„Was hat das jetzt so lange gedauert?", meckerte Dean. „Musste sie noch ihre Unterwäsche zusammen suchen?"

„Nein,sie haben sich geküsst. Ich kann Sams Lust spüren", sagte Castiel und Dean machte große Augen. Dann lachte er. Sam verdrehte die Augen und mir stieg die Schamesröte ins Gesicht.

„Wir wollten doch los, oder?", holte uns Sam wieder in die Realität zurück. Er schmiss meine Tasche in den Kofferraum und setzte sich dann auf den Beifahrersitz.

„Kommt ihr jetzt?", fragte er genervt und wir stiegen auch ein. Cas und ich saßen hinten, während Dean es sich auf den Fahrersitz bequem gemacht hatte. Er startete den Motor und musterte mich und Cas durch den Rückspiegel. Ich hielt seinen Blick kurz stand, dann sah ich aber aus dem Fenster. Ich beobachtete die vorbeiziehenden Häuser. Wir näherten uns dem Stadtrand.

„Wo wollen wir jetzt eigentlich hin?", fragte ich und Sam drehte sich zu mir herum.

„Zu Bobby. Vielleicht hat er eine Lösung", antwortete er und ich beließ es dabei.

Ich hatte jetzt also mein Leben aufgegeben. Und weswegen? Damit ich mit den Winchester Brüdern durch die Staaten reiste. Im Gepäck, einen Engel. Und ich wahrscheinlich auch einer. Was hatte ich mir dabei nur gedacht?

Kiss me! I'm an angel.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt