Kapitel 26

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„Und du! Bring mir die Tafel, oder all deine Freunde werden sterben", donnerte er, dann schnippte er mit den Fingern und war verschwunden.

Ich rannte los und ließ mich neben Gabriel fallen. Seine Augen waren geschlossen und mir schien als ob ein kleines Lächeln seine Lippen umspielte. Um mich herum fielen kleine schwarze Federn und auf dem Boden waren seine Flügel in die kalte Erde gebrannt. Er war tot.

„Nein, das darf nicht sein!", rief ich und sah die anderen an, die um mich herum standen.

„Tut doch was! Steht nicht einfach nur da!", weinte ich und hob Gabriel an seinen Schultern an. Ich drückte ihn an mich, aber er lag nur leblos in meinen Armen.

Ich spürte eine Hand auf meinem Rücken. Ich sah auf und Cas stand neben mir.

„Er ist tot. Eine Erzengelklinge kann einen Erzengel töten. Aber nur wenn sie von einem anderen Erzengel geführt wurde. Und Luzifer ist einer.", murmelte er aber ich schüttelte mit dem Kopf.

„Nein...das ist nicht möglich", murmelte ich und strich Gabriel über das Gesicht.

„Kat, du musst ihn los lassen. Er ist fort", sagte Sam und reichte mir seine Hand. Aber ich blieb sitzen. Ich bettete Gabriels Kopf auf meinen Schoß und ein paar Tränen tropften auf seine Wangen.

„Wir sollten gehen", meinte Dean und ich funkelte ihn wütend an.

„Dann haut doch ab", rief ich und Dean schüttelte nur mit dem Kopf. Er drehte sich herum und lief zum Ausgang des Friedhofes zu. Bobby und Cas folgten ihm. Nur Sam blieb neben mir stehen. Er hockte sich neben mich.

„Kat, wir müssen los. Gabriel ist tot. Du kannst ihm nicht mehr helfen", sagte er mitfühlend. Ich wischte meine Tränen weg, blickte aber weiter auf Gabriels friedliches Gesicht. Selbst jetzt sah er noch umwerfend aus. Einfach perfekt.

Auf einmal entdeckte ich ein helles Licht auf Gabriels Wange. Es war da, wo meine Tränen hin getropft waren. Ich blinzelte und hoffte mich nicht getäuscht zu haben, aber es war immer noch da. Kurz darauf war es verschwunden. Dann schlug Gabriel die Augen auf und schnappte nach Luft. Sam taumelte erschrocken noch hinten. Ich war genau so geschockt und wusste nicht was ich machen sollte.

„Hey Kat, hast du mich vermisst?", krächzte er und lehnte sich nach oben.

„Was..Wie.. Wie ist das möglich?", stammelte ich und blickte in seine goldbraunen Augen.

„Gabriel? Du lebst", lachte Sam und reichte ihm die Hand. Er ergriff sie und ließ sich hoch ziehen. Dann umarmte Sam ihn und klopfte ihm auf den Rücken. Ich saß immer noch verdattert auf dem Boden. Er war tot. Es war genau wie bei Ariel. Die Flügel. Der Geruch von verbrannten Federn. Warum war er wieder am Leben?

„Hey, Kleines. Willst du jetzt noch ewig da sitzen?", fragte Gabriel und zog mich nach oben.

„Ich..ich geh schon mal vor", sagte Sam und fuhr sich nervös durch die Haare. Dann lief er Richtung Ausgang. Gabriel stand vor mir. Ich starrte ihn einfach nur an.

„Sag doch was", murmelte er und blickte mich mit einem Hundeblick an.Ich sagte nichts, sondern fiel ihm einfach um den Hals. Ich vergrub meinen Kopf an seiner Schulter und drückte ihn an mich. Sein süßlicher Duft umhüllte mich und es war als wäre nie etwas geschehen. Ich löste mich etwas von ihm und drückte ihm einen Kuss auf. Er zog mich näher an sich heran und legte eine Hand in meinen Nacken.

„Ich träume doch oder?", keuchte ich nachdem er mich frei gab.

„Nein, ich bin es wirklich", murmelte er nah an meinem Gesicht.

„Aber wie ist das möglich?"

„Du bist der Erzengel der Heilung. Vielleicht hat es ja damit etwas zutun", sagte er und strich mir übers Gesicht.

„Du meinst, ich hab dich gerade zurück geholt?", fragte ich und er nickte.

„Oh man", flüsterte ich und hielt mir den Kopf.

Kiss me! I'm an angel.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt