Kapitel 18

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Sie zogen ihre Waffen und zielten auf ihn.

„Ach, du bist mit den Winchesters unterwegs. Ich wusste es doch. Hey, ihr Zwei. Schön euch wieder zu sehen", lachte er und breitete die Arme aus.

„Gabriel, was willst du hier?", knurrte Sam und knirschte mit den Zähnen.

„Ihr kennt euch?", fragte ich verwirrt und Gabriel lachte.

„Wir hatten schon viel Spaß miteinander."

„Du hast mich tausendmal sterben lassen", rief Dean aufgebracht und ging einen Schritt auf ihn zu. Gabriel hob schützend die Hände.

„Nein, da liegt du falsch. Es war nur um die hundert mal." Er lachte wieder. Ein Schuss hallte durch das Zimmer. Erschrocken fuhr ich zusammen und hielt mir die Ohren zu. Ich roch das Schießpulver. Ich löste mich aus meiner Starre und sah Gabriel an. Ein Blutfleck bildete sich unter seinem Shirt.

„Nein! Was habt ihr getan?", rief ich und hielt mir die Hand vor den Mund.

„Autsch, das hat weh getan", meckerte Gabriel und grinste uns an. Er hob sein Shirt. In seiner Brust war das Loch der Kugel. Aber es wuchs zusammen und nicht mal eine Narbe blieb zurück.

„Aber...Wie?", flüsterte ich und starrte Gabriel an.

„Engel können nicht sterben. Gut, können sie schon, aber nicht durch so eine mickrige Kugel." Er ließ sein Shirt sinken.

„Was willst du hier?", fragte Sam bedrohlich und hielt seine Waffe auf ihn gerichtet.

„Ich hab nur Kat begrüßt. Und ich bin auch sofort wieder weg. Da habt ihr Zeit für euch", grinste er und kam auf mich zu.

„Ich warte auf dich. Ich werde immer auf dich warten, Ariel", flüsterte er mir in mein Ohr und gab mir einen Kuss auf die Wange. Dann lächelte er mich noch mal an und war im nächsten Augenblick verschwunden. Wie angewurzelt stand ich da. Die Brüder ließen dieWaffen sinken und Sam packte mich bei den Schultern.

„Kat! Was wollte dieser Mistkerl von dir?", fragte er und schüttelte mich sanft.

„Er.. er ist ein Engel", murmelte ich und Sam verdrehte die Augen.

„Das wissen wir schon", maulte Dean und lief vor mir auf und ab.

„Wir waren zusammen."

„Wie meinst du das?", wollte Sam wissen und sah mir tief in die Augen.

„Ich meine, dass Gabriel und ich zusammen waren. Das heißt, bevor ich...bevor ich hier geboren wurde. Er sagte, wir sind aus dem Himmel geflohen. Seine Brüder haben mir meine Gnade genommen und mich auf die Erde geschickt."

„Du meinst, ihr wart ein Paar?", fragte Dean und verzog angewidert das Gesicht. „Mit diesem Ekel warst du zusammen?"

„Ich weiß es nicht, ich kann mich daran nicht erinnern. Aber ist egal, was habt ihr noch heraus gefunden bei unserem Geköpften?"

Gerade als Dean antworten wollte, klingelte sein Handy. Er ging ran.

„Hey Bobby, was gibt's?", fragte er und drehte sich weg. Sam setzte sich an den Tisch und ich ließ mich ihm gegenüber fallen. Er klappte seinen Laptop auf und widmete sich einem Bericht.

Ich stützte meinen Kopf auf die Hand und betrachtete die Brüder. Dean lief immer noch auf und ab und telefonierte mit Bobby. Sams Augen wanderten über den Bildschirm und ein paar Fältchen bildeten sich auf seiner Stirn.

„Sam?"

„Mhm?",machte er und sah auf.

„Was hat Gabriel euch angetan?", wollte ich wissen. Er atmete tief durch und schob den Laptop zur Seite.

„Er hat uns in eine Zeitschleife gesteckt."

„Du meinst, so wie bei 'Täglich grüßt das Murmeltier'?"

„Genau. Und er hat Dean hundert mal sterben lassen, auf jede erdenkliche Art und Weise. Ich musste dabei stehen, meinen Bruder sterben sehen und jeden Tag aufs neue aufwachen, nur um den gleichen Mist erneut zu durchleben. Er ist ein Monster."

Kiss me! I'm an angel.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt