*10* Träume von Drachen und anderes

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-Ein Traum der mich beschäftigt:

Ich befinde mich vor einem Haus. Es ist mir noch fremd, doch es gefällt mir. Einen Rucksack trage ich auf meinem Rücken und links halte ich eine Tasche. So weit ich weiss sind wir Umgezogen, ich meine Schwester und mein Vater. Warum nicht auch meine Mutter weiss ich nicht. 

Die Tasche habe ich abgestellt und gehe um das Haus herum in den Garten. Dieser mündet an einem kleinen See, eher einen Teich, um den noch weitere Häuser stehen. Ich bücke mich leicht und sehe ins Wasser. Steine ragen heraus, man könnte mit ein bisschen Anlauf und guter Sprungkraft drauf Springen. Dann würde man sich ziemlich in Teiches Mitte befinden. Gedankenverloren werfe ich kleine Steine hinein und meine Schwester gesellt sich zu mir. 

Die plötzliche, völlig unerwartete Ruckartige Bewegung versetzt mich, sowie meine Schwester in einen Schock, das wir für Sekunden nur dastehen und mit unseren weit aufgerissenen Augen auf die aus dem Wasser empor steigende Kreatur starren. Hoch in die Luft steigt sie Hinauf, gross und mit voller Kraft schlägt sie die grau grünen, ich würde sagen schlammfarbenen Flügel aus und schreit durchdringend. Das Wasser tropft von ihr und Wellen schwappen über den Teiches rand auf unsere Schuhe.

Meine Gedanken drehen durch. Sie suchen nach Dinge die weder in meiner Vorstellung, noch in meinem Unterbewusst sein vorhanden sind. Ein Drache erstreckt sich mir entgegen und starrt mich an. Wie, wie um Himmelswillen? 

Es ist eine Wucht die mich fast erschlägt, diese unfassbare Kreatur vor mir zu sehen. Meine Schwester ist in diesem Moment nicht in meiner Wahrnehmung, denn ich spüre eine weitere, Energie, oder sagen wir Anwesenheit um mich herum. Es ist ein fremdes Gefühl das mich umschlingen zu versucht, kalt kommt es mir vor, aber auch stark. 

Ich sehe nun aus dem Augenwinkel andere Bewegungen, mein Vater, meine Schwester wie sie schreiend zu ihm rennt, andere Menschen die ich nicht kenne. Es sind nur Sekunden vergangen, seither die Kreatur die ach so friedliche Stille zerrissen hat. Ich gehe so schnell Rückwärts das ich beinahe stolpere. Vom Drachen kann ich mich entfernen, obschon er mich mit seinen eisigen Augen erfasst hat und mich durchdringlich Mustern. Die Flügel immer in Bewegung, doch am gleichen Ort stehend. Dies ist nicht der Anblick der mich so schaudern lässt, sondern die andere Anwesenheit, welche sich versucht an mich zu klammern. Ich kann es spüren wie sie versucht Platz einzunehmen, so fange ich an zu rennen. Zu meinem Vater und meiner Schwester. Wir stürmen ins Haus und verriegeln die Tür. Andere Menschen hocken am Boden im stillen und sehen uns an. 

Etwas lässt das Haus erschüttern und instinktiv ducken wir uns. Panisch reisse ich meine Schwester an mich und schreie meinen Vater an was wir jetzt tun müssen. Wir befinden uns immer noch im Eingang des Hauses und bereuen dies sofort. Das oben angebrachte Dachfenster wird von aussen her zerschlagen und der Drache schnaubt eine faulig riechende Staubwolke hinein, als er durch das zerbrochenen Fenster hineinguckt. Dann geht er. Er verschwindet, ich sehe und höre ihn nicht mehr. 

Mein Herz höre ich erst jetzt schlagen, es hämmert als wolle es davon rennen. Meine Schwester habe ich an mich geklammert, die fremden Menschen welche, warum auch immer, am Boden hocken, getrauen sich ein wenig zu bewegen. Mein Vater, immer noch angespannt, genauso perplex wie ich, mustert noch argwöhnisch das zerschlagene Fenster.  

Was passiert hier? 

Doch Minuten später wünschte ich, das mich der Drache mit seinem durchtriebenen Blick anstarrt, anstelle das etwas, das nun Raum einnehmen möchte. Es ist die fremde Anwesenheit welche ich noch weniger verstehe als der Drache. Es ist so als hätte das Schicksal, der Leitfaden des Lebens eine gewisse Form und Persönlichkeit angenommen. Nichts was man sehen kann, doch fühlen. Es sucht mich, besser gesagt es hat mich gefunden und will sich an meine Fersen heften, meine Gedanken vernebeln und mein Leben leiten. 

Ich fange an zu schreien und will es wie eine nervige Fliege verscheuchen. Blindlings renne ich in einen anderen Raum des mir noch unbekannten Hauses und werde fast erschlagen von der weiteren Energie die den Raum erfüllt. Es ist so als käme es vom Haus selber. Als würde es hier wohnen und wir haben es gestört. Diese Fantasie entspringt nicht etwa meinen Paranoiden Gedanken, welche ich mit Horrorfilmen getränkt habe nein, denn ich schaue keine solchen Filme. Dies hier ist Tatsache. Dies hier ist echt-

Ich befinde mich immer noch im selben Haus einfach zu einer anderen Zeit. Vielleicht ein bis zwei Tage später. Meine Mutter ist nun hier, doch mein Vater nicht. Warum weiss ich immer noch nicht. Meine Schwester ist ruhig und friedlich ihre dinge am machen, die sie halt so tut um sich zu beschäftigen. Es ist ruhig im Haus, doch in mir drin nicht. Meine Gefühle sträuben sich in mir, ich bin nicht mehr im reinen mit mir selber. Ich schwanke zwischen einfach auf dem Sofa liegen bleiben, so weit wie möglich wegrennen und 5 weitere Möglichkeiten. Ich weiss das draussen im Teich der Drache schlummert, und ich weiss auch das unter der Erde, unter dem Haus und im Garten die fremde Anwesenheit, der personalisierte Leitfaden des Lebens ruht und auf Bewegungen von mir wartet. Ich getraue mich fast nicht zu Atmen. Ich weiss nicht auf was es aus ist, ob es daran liegt das ich mich im Haus befinde oder ob es etwas mit meiner selbst zu tun hat. Aber in manchen Situationen kann es mir nicht nahe kommen. 

Wieder zu einer anderen Zeit nun auch an einem anderen Ort. Ich habe nach Antworten gesucht und stehe nun vor einem etwa gleichaltrigen. "Manche haben welche mit guten Energien und andere mit schlechten. Auch wenn sie dir negativ vorkommen, sie wollen dir selber nicht Schaden." Das ist es was er mir dazu sagen kann. Ich kann es nachvollziehen. Auf eine Art die mir mit meinem Unterbewusstsein nicht nachvollziehbar ist, doch mit dem aus dem Traum schon. Er selber ist umgeben von etwas warmen. Ich nicke und bedanke mich. In mir hat sich wie eine neue Welt geöffnet. Mein Verständnis für die Dinge wurden erweitert und ich kann mich zum ersten mal ein wenig entspannen. Auch wenn ich meine als sehr negativ empfinde sehe ich sie nicht mehr als Gegner an. Einfach etwas mit dem ich nichts zu tun haben möchte.

Dieses mal befinde ich mich in einer etwas brenzligen Lage. Ich weiss nicht genau wo, aber nähe meines neuen Hauses. Eine Gruppe von Menschen die ich nicht kenne haben davon mitbekommen, dass mich etwas nicht normal sterbliches Wahrgenommen hat. Dies stellt für sie irgendwie ein Problem dar. Es passt ihnen gar nicht und der einte hält mich grob fest, während ich unbehaglicherweise auf einem Tisch liege. Sie um mich herum. Es ist am eindunkeln und ich möchte so schnell wie möglich nachhause, denn je weniger ich sehen kann desto unsicherer fühle ich mich, nach der Begegnung mit dem Drachen und der Anwesenheit. Alle, es sind etwa 5 Leute, tragen Messer mit sich. Dies beunruhigt mich nur noch mehr. Sie reden wild durcheinander, ich glaube sie sind auch nicht ganz bei Verstand. Einige wollen mich umlegen, andere machen mich für das Auftauchen des Drachen verantwortlich und wieder einer ist mein stiller Verbündeter. Mit welchen Worten ich sie überzeugt habe, mich nicht aufzuschlitzen und in den Teich zu werfen, weiss ich nicht. Warum sie nicht mir die Augen verbunden haben sondern sich selber auch nicht. Vielleicht ist dies ein einfacher Gedankenfehler meiner selbst. Jedoch sind sie nun beglückt und jubeln sich zu. Ich, immer noch in völliger Angespanntheit, lache so gut es geht mit um die Stimmung auch von meiner Seite her etwas aufzulockern. Anstatt sich mit den Bechern voll Wein, wie man das so üblicherweise macht, anzustossen, machen sie dies mit ihren Messern, die alle fest umklammert in den Händen halten. Wie schon erwähnt, sie haben die Augen mit schwarzen Tüchern verbunden, ich liege auf einem Tisch. Ein kurzes Stück über meinem Bauch treffen sich die Messerspitzen aufeinander und ich atme auf als ich merke das die Sache nun gegessen ist. Sie treten nun ein wenig vom Tisch zurück und nehmen sich die Augenbinden ab, während ich mich vorsichtig aufsetze. Da spüre ich einen plötzlichen stechenden Schmerz auf der Seite meines linken Beines. Ich sehe hinunter und Blut tropft auf meinen Schuh und durchtränkt meine Jeans. Ich fange schlagartig an zu zittern und packe meinen stillen verbündeter am Arm. "Du hast mich gestochen.", wispere ich ihm zu. 

Aus einem Grund den ich nicht kenne ist mir das Gefühlt vertraut. Der stechende schmerz. Alle um mich herum sind nun besorgt um mich, sehen wir davon ab das die einten mich vorher noch umlegen wollten. Mein stiller verbündeter sieht mich erschlagen an und ich weiss dass er es nicht mit Absicht gemacht hat. Mir 3 Mal tief ins Unterbein zu stechen. Ich weiss es und dennoch scheint es mir so Ironisch.

Ich habe es mit Mühe und grossen Schmerzen im Bein nachhause geschafft und lasse mich erschöpft auf das Sofa im Wohnzimmer fallen. Meine Mutter ist sichtlich besorgt, doch dies scheint in meinem Traum nicht eine so grosse Rolle zu spielen. Bis jetzt war ich in meinem Traum eher in der Opfer rolle, welches ich mir weder in den Träumen, noch in meinem echten Leben nicht gewohnt bin. Doch dies sollte nun nicht mehr so sein. 


Gedichtli wennd so wotschWhere stories live. Discover now