Das grüne Mädchen

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Len p.o.v.
Als ich aufwachte, musste ich an den vergangenen Tag zurück denken und an das was Rin gesagt hatte. Es hat mich wirklich sehr glücklich gemacht.
Ich machte mich fertig und ging wie immer in die Küche um Rins Frühstück zu holen.

In ihrem Zimmer weckte ich sie dann wieder.
"Guten Morgen, Prinzessin. Zeit zum Aufstehen."
"Kannst du dir nicht mal was anderes einfallen lassen?", murrte Rin verschlafen.
"Was anderes?" "Ja. Was anderes!", gab Sie entschlossen zurück.
"Äh. Raus aus den Federn!" Ich riss dabei ihre Decke weg.
Kurz schauten wir uns in die Augen und mussten dann beide anfangen zu lachen.
"Belassen wir es doch beim Alten", meinte Rin als wir uns einigermaßen beruhigt hatten. Zustimmend nickte ich ihr zu.

Als ich ihre Haare wieder machte, gingen wir den Plan für heute durch.
"Len, ich möchte das du einkaufen gehst. Aber nicht hier wie sonst, sondern im grünen Dorf." "Im grünen Dorf? Das ist recht weit weg. Gib es einen besonderen Grund?"
"Dort soll es die besten Äpfel im ganzen Königreich geben. Und du weißt ja wie sehr ich Apfelkuchen liebe." Sie lächelte unschuldig vor sich hin.
Unwillkürlich musste ich lachen. "Pass bloß auf. Sonst zerstörst du dir noch deine Figur." "Hey!!" Wir mussten beide wieder lachen.

"Na gut, dann gehe ich lieber gleich los. Ach ja, heute kommt doch Der Prinz vom blauen Königreich, richtig?"
Rin begann wieder vor sich hin zu grinsen und nickte mit dem Kopf. "Ja! Zum wohle der beiden Königreiche sollen wir vermählt werden", sagte sie begeistert.
"Du magst ihn", stellte ich fest. Sie wurde rot und wand ihr Gesicht ab, was mich zum lachen brachte.
"Also dann, ich verabschiede mich. Habt einen schönen Tag, Prinzessin." Ich zwinkerte ihr noch zu und ließ sie schmollend in ihrem Zimmer zurück.

Vor dem Schloss wartete bereits eine Kutsche auf mich.
"Ah, Len. Wo soll es den heute hingehen?", fragte mich der Kutscher.
"Guten Morgen, Hans. Ich möchte ins Grüne Dorf", beantwortete ich ihm seine Frage, als ich eingestiegen war.
"Na dann mal los." Und schon fuhr die Kutsche los.
Das Dorf war recht weit weg vom Schloss, aber es würde sich sicher lohnen.
Nach einiger Zeit wurden die Bäume immer dichter, bis wir in eine große Lichtung fuhren, in welcher das Dorf lag.

Hans hielt an und ich stieg gleich aus. "Na dann, ich hohle dich dan später wieder ab." Lächelnd nickte ich ihm noch zu. "Ich Bitte darum."
Dann ging ich runter ins Dorf. Es war sehr lebendig hier. Obwohl das Dorf eher abgelegen war, waren viele Menschen hier. Es gab auch viele Läden und Händler.
Ich holte den Zettel raus den Rin mir noch gegeben hatte bevor ich gegangen bin.
Da waren eindeutig mehr Sachen, als nur Äpfel drauf.
Ein Schmunzeln entwich mir als ich daran dachte, wie verfressen Rin sein konnte.

Ich ging also die Straße entlang und kaufte alles. Nach einiger Zeit hatte ich dann auch alles und meine Hände waren vollgepackt. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich noch genügend Zeit hatte bis Hans kommt. Das Einkaufen ging doch schneller als erwarter.

Plötzlich kam ein etwas stärkerer Wind, welcher meinen Hut weg wehte. Er landete auf dem Boden. Ich wollte ihn aufgeben, aber ich war immer noch vollgepackt.
"Ah, verdammt..."
Auf einmal wurde der Hut aufgehoben. Als ich aufsah, sah ich ein wunderschönes Mädchen mit schillernd grünen Haare. Sie lächelte mich an und sagte mit sanfter Stimme: "Hier. Der ist dir runtergefallen."
Sie setzte ihn mir wieder auf den Kopf.
"Danke." "Du kommst nicht von hier, richtig?" Ich schüttelte den Kopf. "Nein ich komme nur zum Einkaufen her."

Wir setzten uns an einen Brunnen und ich legte die Einkäufe erst einmal beiseite.
"Mein Name ist übrigens Miku." "Ich bin Len. Freut mich."
Wir unterhielten uns noch lange. Ich habe mich sofort Hals über Kopf in sie verliebt.
Sie lächelte mich so wundervoll an.
"Wann musst du eigentlich wieder gehen?" Fragte sie mich nach einiger Zeit.
Ich sah auf die Uhr und erschrak. "Ah! Ich sollte eigentlich schon längst gehen."
Ich nahm schnell die Einkäufe mit Mühe hoch.
"Warte ich helfe dir." Sie nahm mir die letzte Tüte ab und kicherte leise. Ich sah sie dankend an.
So liefen wir gemeinsam in Richtung der Kutsche.

"Kommst du wieder mal hier her?" Brach Miku das Schweigen.
Ich sah sie an, wie sie schüchtern lächelte. "Ich könnte dich ein wenig durchs Dorf führen, wie wärs?"
Ich lächelte zuversichtlich zurück und nickte. "Das würde mich sehr freuen."
Auch sie lächelte nun zuversichtlicher.
Wir waren bei der Kutsche angekommen.
"Ich freu mich drauf. Du kannst mich beim Brunnen finden", meinte sie noch. Miku legte die Tüte in die Kutsche und machte kehrt zurück zum Dorf. Bevor ich einstieg drehte sie sich noch einmal um und winkte mir zu, ich winkte ihr, mit einem Lächeln im Gesicht, zurück.

Hans grinste wissend. "Deswegen bist du also so spät..."
Ich wendete meinen Blick ab und stieg in die Kutsche. "Ach, sei leise!"
Wir fuhren zurück zum Schloss.
Auf dem Weg sah ich eine andere Kutsche vorbei fahren und ich könnte schwören den Prinzen des blauen Königreiches dort drinnen gesehen zu haben. Was er wohl im grünen Dorf wollte?

Im Schloss angekommen verabschiedete ich noch Hans und ging dann hinein. Schnell verstaute ich die Einkäufe und machte mich danach auf den weg zu Rin. Man sagte mir Sie sei auf der Terrasse. Davor machte ich noch schnell ihren Lieblingstee und ging dann zu ihr.
Als ich sie erblickte, bemerkte ich gleich ihren traurigen Blick.
Ohne ein Wort schenkte ich ihr etwas Tee ein.
Sie blickte mich an und ich lächelte sie an, sie lächelte zurück.
"Du hast ganz schön lange gebraucht", schmollte sie gespielt beleidigt.
"Entschuldigt. Der Einkauf hat doch etwas länger gedauert."
Sie nickte und nahm dann einen Schluck von ihrem Tee.
"Ist irgendwas vorgefallen?", fragte ich sie, als ich ihr etwas nachschenkte.

"Nicht wirklich", sagte sie leise. "Wie war das Treffen mit dem Prinzen?"
Ihre Augen weiteten sich kurz. "Ich glaube ich habe mich komplett in ihn verliebt." "Und warum dann so ein trauriges Gesicht?"
Sie seufzte kurz, machte aber keine Anstalt weiter zu sprechen.
"Wir sind Zwillinge. Rin ich sehe doch das etwas nicht stimmt."
Sie sah mich überrascht an. Ich nannte sie nur Rin wenn ich es ernst meinte.
"Prinz Keito ist nicht in mich verliebt. Er liebt eine andere."
Es bildeten sich kleine Tränen in ihren Augen. Ohne ein weiteres Wort nahm ich sie in den Arm. So blieben wir eine ganze Weile.

Diener des TeufelsWhere stories live. Discover now