Der Aufstand

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Len p.o.v.
Der nächste Tag ging schnell vorbei und der Abend näherte sich. Ich war in meinem Zimmer und starrte auf die Klinge in meiner Hand.
Plötzlich klopfte es und die Tür ging auf. Ich hörte Rins Stimme hinter mir. "Deine Kutsche wartet. Bist du so weit?"
Ich drehte mich um und sah in das unschuldige Lächeln meine Schwester. Ich nickte nur und verstaute die Klinge.
Ich ging zur Kutsche, kurz davor hielt Rin mich am Ärmel fest.
"Ich verlass mich auf dich." Flüsterte sie mir zu.
Ich stieg ohne ein weiteres Wort in die Kutsche.
Sie fuhr los.

Dieses Mal war nicht Hans mein Kutscher. Rin hatte einen angeheuert, der keine Fragen stellt.
Nach einiger Zeit kamen wir am Dorf an und ich stieg aus.
Ich zögerte, ging dann aber zum Brunnen. Die Straßen waren leer. Es war ja auch fast mitten in der Nacht.
So sehr hoffte ich, dass Miku nicht am Brunnen ist... aber meine Hoffnungen wurden zerstört.
"Len? Was machst du denn so spät noch hier?"
Ich holte meine Klinge raus. Eine einzelne Träne floss über meine Wange, als ich die Klinge zitternd auf Miku zu hielt.
Ihr Lächeln verschwand.
"Rin will es so....." Flüsterte ich kaum hörbar. Aber sie hörte es anscheinend.

Sie lächelte nun traurig und kam auf mich zu. Sie nahm meine Hände und führte sie zu ihrem Herz.
"Es ist ok." Flüsterte nun Miku kaum hörbar.
Ich war kurz perplex.... doch dann... stach ich zu.

"Danke..." Hörte ich sie noch flüstern, bevor sie leblos in meinen Armen zusammen viel. Ich lehnte sie vorsichtig am Brunnen an. Eine Träne lief über meine Wange. Dann noch eine. Und noch eine.
Plötzlich hörte ich Schritte. Ich flüchtete hinter eine Wand. Ich hörte etwas runterfallen.
Im Augenwinkel sah ich noch Prinz Keito, welcher den leblosen Körper von Miku in den Armen hielt, bevor ich wegrannte.
Die Tränen flossen nun in Strömen mein Gesicht hinunter.
Ich steigte in die Kutsche und sie fuhr los.
Was hatte ich nur getan?

Rin p.o.v.
Ich war immer noch wach, obwohl ich vor Stunden versucht habe einzuschlafen. Ich fragte mich ob sie schon Tod sei?
Ich hoffte es, denn dann würde Keito mir gehören.
Ich lächelte bei dem Gedanken.
Da ich sowieso nicht einschlafen konnte, beschloss ich nachzusehen ob Len schon wieder da ist.
Ich ging also in Richtung seines Zimmers. Kurz davor hörte ich Schritte hinter mir. Ich dachte gleich das es Len sein musste.
Ich drehte mich um und erschrak.
"Ha!" Vor mir stand ein Blutverschmierter Len. Er schaute auf. Seine Augen sahen so leer aus.
Dann lächelte er mich an. "Tut mir leid. Hab dich erschreckt?"
"Len...."

Er ging an mir vorbei. "Es ist spät. Du solltest schlafen gehen, Prinzessin."
Er öffnete die Tür zu seinem Zimmer, ging rein und schloss sie wieder.
Ich stand eine ganze weile wie erstarrt da.
Dann ging ich zu Lens Zimmer. Ich wollte klopfen und reingehen. Auf einmal hörte ich ein Schluchzen. Es war Len. Er weinte.
Ich öffnete die Tür einen Spalt breit.
Ich sah wie er weinte. Er hatte sein Gesicht in ein Kissen gedrückt und weinte.
Ich hörte ganz leise seine Stimme.
"Es tut mir leid." Sagte er immer und immer wieder.
Langsam bildeten sich in meinen Augen Tränen.
Ich hielt mir mit einer Hand den Mund zu.
Dann ging ich. Ich rannte zurück in mein Zimmer.
Jedoch bekam ich die ganze Nacht über kein Auge zu. Immer wieder kam das Bild von dem Blutverschmierten Len in meine Gedanken. Und ich hörte seine leises Schluchzen.

Len p.o.v.
Ich wachte am nächsten Morgen auf. Meine Augen brannten vom vielen weinen.
Ich hatte vergessen mich umzuzsiehen. Also zog ich die Blutverschmierten Klamotten aus und verbrannte sie gleich. Ich wusch mich ordentlich und zog mir frische Klamotten an.
Es kam mir alles so seltsam vor. Jetzt seinen normalen Alltag zu erleben.
Ich ging mit dem Frühstück zu Rins Zimmer und trat ein.
Rin schaute mich vom Fenster aus an.
"Du bist ja schon wach... und fertig angezogen."
Rin begann zu schmollen. "Ob du es glaubst oder nicht. Ich bin schon alt genug das allein zu machen."
"Hä? Ist das so?" Ich stellte das Frühstück auf dem Tisch ab.
"Aber deine Haare kannst du wohl noch nicht machen." Ich zeigte auf ihre zerzausten Haar.

Sie setzte sich immer noch schmollend vor den Spiegel. Ich begann damit ihre Haare zu kämmen.
"Heute möchte ich sie offen tragen." "Wirklich? Na wenn du meinst."
Ich kämmte also nur ihre Haare und als ich fertig war begann Rin mit dem Frühstück.
"Das ist wie immer köstlich!"
Sie lächelte mich unschuldig an.
"Das freut mich."
"Steht heute was wichtiges auf dem Plan?" "So weit ich weiß ist für heute auinichts geplant." "Verstehe."

Ich brachte das leere Geschirr zurück in die Küche. Irgendwie verhielten sich die Diener und auch die Wachen heute seltsam. Aber vielleicht war es auch nur ein dummes Gefühl.
Doch dann hörte ich die Verhängnisvolle Nachricht.
Ich eilte zu Rin um es ihr mitzuteilen.
"Prinzessin." Rin drehte sich zu mir.
"Das Volk plant anscheinend einen Putschversuch gegen euch."
Rins Augen weiteten sich.
"Sie reden von einer roten Maid, welche ihre Anführerin ist. Und...."
"Und was?" Fragte Rin etwas mit Nachdruck.
"Das blaue Königreich unterstützt sie dabei."
"Idioten! Unverschämtheit!" Brüllte Rin und wendete sich dem Fenster zu. Leise sagte sie noch:
"Das wagen sie nicht..."

Diener des TeufelsWhere stories live. Discover now